Was ist das Ego?

Wer tut etwas, ist es das Ego oder das Leben? Das Ego kann gar nichts tun, es handelt sich dabei lediglich um Datenverarbeitung. Input, Process, Output – wobei der Output hier lediglich aus gedachten Worten besteht. Wenn also irgend etwas passiert, das nicht gedachte Worte sind, sondern echte Aktion, konkrete Handlung – dann kann das niemals der Verstand oder das Ego sein. Handlung benötigt Energie, Denken benötigt Energie – woher kommt diese Energie? Vom Leben – von der Lebenskraft.

Wenn also „innen“ oder „außen“ etwas konkret geschieht, dann kann das nicht der Verstand sein, denn der gibt nur seinen Senf dazu und bildet Überzeugungen, was zu geschehen habe, was gut oder schlecht ist und so weiter. Aber real handeln kann der Verstand nicht. Kann Dein Handy eigenwillig handeln? Kann es Fußball spielen oder programmieren?

Nein! Es ist ein Gerät, das aufgrund seiner zugrundeliegenden, wohldurchdachten Programmierung bestimmte Aufgaben erledigen kann. Zum Beispiel einen Kalender führen und Dich auf Termine aufmerksam machen. Aber den Termin musst DU wahrnehmen, nicht Dein Handy. Es ist ein Werkzeug, das DIR Dein Leben erleichtert, mehr nicht. Und Du hast die Möglichkeit, dem Handy die Energie zu entziehen, indem Du den Akku entnimmst – dann ist das Handy tot. Genau das macht das Leben irgendwann auch mit Deinem Körper.

Wenn also jemand davon spricht, dass „da das Ego am Werk ist“ – dann kann es sich dabei nur um gedachte Worte handeln – niemals um konkrete Handlung. Dazu ist aber ein aktiver und verselbstständiger Verstand nötig, also einer, der aktiv, eigen-willig und zwanghaft denkt.

Was ist, wenn der Verstand auf Standby geschaltet wurde und nur noch bei Bedarf aktiv wird? Ist dann ein Ego da, wenn keine gedachten Worte innerlich zu hören sind? Natürlich nicht! Ego ist ein anderes Wort für „persönliche Vorstellung“ für die „gedachte Vorstellung, eine abgetrennte Person zu sein„. Wenn da kein klar vernehmbares Denken ist, kann auch kein Ego da sein, denn Ego ist das „Denken einer persönlichen Vorstellung„.

Das bedeutet, dass, wenn da Übungen oder Experimente sind, die zum Zweck haben, das Bewusstsein zu erkennen, Handlungen, die konkret stattfinden – und es ist dabei kein vernehmbares Denken zu hören, keine innerlich gesprochenen Worte, dann ist kein Ego da, das sich einbildet, zu handeln, die Handlung gut heißt oder ablehnt. Genau daran kann man das erkennen. Keine gedachten Worte „Ich…„, kein Ego.

  • Ist da keine konkrete Handlung, zum Beispiel, wenn Du im Bett liegst – aber es sind Gedanken da, die sagen: „Das muss ich morgen erledigen„, „Das will ich“ oder „Das will ich nicht“ – dann ist das nur Ego oder aktiver, verselbstständigter, zwanghaft denkender Verstand.
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  • Ist da konkrete Handlung, wie zum Beispiel Joggen und es sind Gedanken da, wie zB:  „Scheiße, es regnet, ich habe doch gerade erst angefangen zu laufen“ dann ist das ein Gemisch aus konkreter Handlung (Laufen) und Ego (Ich-Gedanken).
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  • Ist da nur konkrete Handlung, wie hochkonzentrierte Arbeit oder Hochleistungssport aber keine Ich-Gedanken („ich muss noch„, „ich sollte„, „das kann ich doch besser„) dann ist gerade kein verselbstständigter Verstand da und daher auch kein Ego.

Denken an sich ist nicht Ego. Ego ist eine jetzt stattfindende gedankliche Ich-Vorstellung oder Person-Vorstellung, die neben den eigentlichen Handlungen her läuft. Also ein nebenläufiger, rein gedanklicher Prozess, der zusätzlich zu den konkreten Handlungen stattfindet und diese kommentiert, gut heißt oder kritisiert.

Die Vorstellung eine abgetrennte Person zu sein, muss ununterbrochen erfolgen, ansonsten würde der entsprechende Mensch sehr schnell merken, dass diese Gedanken immer nur zusätzlich zur eigentlichen Handlung auftauchen. Wenn ein Mensch erst einmal bemerkt, dass er nicht seine Gedanken ist, dass er sie gar nicht braucht zum Leben, dass es nur ein reiner Laberstrom ist, der jede Handlung für sich reklamiert aber real gar nicht handeln kann – dann ist es ganz schnell vorbei, mit der Machtposition des Verstandes in diesem Menschen – und der Gesellschaft, die diesen Verstand programmiert hat.

Wenn der Verstand auf Standby geschaltet wurde, gibt es kein ständig aktives Ego mehr, das immerzu denkt: „ich muss„, „ich sollte“ „ich will„, „ich will nicht„. Das bedeutet, dass es ruhig wird und erheblich weniger Energie verbraucht wird – was letztlich zur Entdeckung des ursprünglichen Bewusstseins, der STILLE und des FRIEDENS führt.

Nochmal: Ego ist ein zwanghaft und ununterbrochen denkender Verstand, der immerzu innerlich sagt: „ich muss„, „ich sollte“ „ich will„, „ich will nicht„, „ich…„.

Fehlt dieser ununterbrochene Ich-Gedankenstrom und gibt es auch keine chaotischen Gedankenfetzen oder irgendwelche anderen Gedanken, die sich mit etwas befassen, dass nicht JETZT wichtig ist – dann ist hier und jetzt keine Ego-Vorstellung da und auch kein aktiver und zwanghaft denkender Verstand.

Keine Ich-Gedanken, kein Ego.
Keine aktiv gedachten Gedanken, kein aktiver Verstand.
Passiv hochpoppende Gedanken, die vorüberziehen, sind nicht der Verstand.

Verstand ist aktives Denken.
Ego ist aktiv gedachte Ich-Vorstellung.

Um das Ego zu erkennen und auszuhebeln, muss der Verstand nicht auf Standby geschaltet werden – was man ohnehin nicht aus eigener Kraft kann – das geschieht einem. Man kann das auch durch Beobachtung herausfinden, wie zum Beispiel im ZaZen. Man kann aber auch das Bewusstsein nach hinten schieben und entspannen, wie hier beschrieben oder auf den inneren Ton hören, was automatisch zum temporären Ende der Ich-Gedanken und des verselbstständigten Denkens führt.

Es gibt viele Möglichkeiten – aber was definitiv stattfinden muss, ist, dass man sich (den Bewusstseinsfokus) außerhalb des Denkzentrums platziert, so dass deutlich wird, dass man selbst nicht mit dem Denken identisch ist. Man muss sich quasi im Auge Wirbelsturmes platzieren, so dass man den Wirbelsturm in Ruhe betrachten kann. Man könnte zum Beispiel auch absichtlich sehr langsam denken und dadurch die Lücken entdecken, die zwischen den Gedanken sind und durch die die Wirklichkeit (das ursprünglich stille Bewusstsein) ständig erkannt werden kann.

Denken findet innerhalb des Bewusstseins statt, es ist ein innerlicher Datenverarbeitungsprozess und nur, wenn man sich von diesem abkoppelt, sich daneben positioniert, ist man frei davon – zumindest, solange das durchgehalten wird. Es gibt da offenbar mehrere Stufen und die Stufe, die UG erlebte, war die ultimative – da wurde das Denken bis auf Zellebene aus dem Körper geworfen.

So weit ist das hier bisher nicht gegangen. Das ist aber überhaupt nicht wichtig – wichtig ist einzig und alleine, ununterbrochen in der STILLE des ursprünglichen Bewusstseins gegründet zu sein, der FRIEDEN zu SEIN. „Stufen„, „Verwirklichung“ und sonstiger Scheiß, gehen mir mittlerweile komplett am Arsch vorbei. Daher ist die Suche nach mir selbst endgültig erledigt. Sie wurde ersetzt, durch das SEIN dessen, was ich bin – und durch das ständig dynamisch stattfindende SEHEN dessen, was durch dieses SEIN ununterbrochen gegeben wird.

Nichts kann friedlicher, gegründeter und stiller sein, als DER FRIEDEN SELBST.

Halte Dich direkt an der STILLE, am FRIEDEN fest – DANN BIST DU DER FRIEDEN – DER DU IMMER WARST.

Soweit das jetzt gesehen werden kann, ist diese STILLE, dieser FRIEDEN, alles, was existiert.