Wahrheit für Egos unverständlich

Hier habe ich beschrieben, wie UG von Wissenschaftlern falsch verstanden wurde. Gerade eben ist mir klar geworden, warum Wahrheit von Egos nicht verstanden werden kann. Ein Ego ist die Vorstellung, eine vom Leben getrennte Person zu sein, die in der Lage ist, ihr Leben eigenverantwortlich zu bestreiten. Ein Ego oder eine Person ist buchstäblich nichts anderes als genau diese Vorstellung. Völlig substanzlos, völlig unwirklich, unwirklicher als ein Gestorbener – denn dieser war ja einmal belebt, also existent. Aber das Ego existiert schlicht und einfach nicht – nur als geistiger Konstrukt in der Gedankenwelt.

Jeder hält sich für das Ego, für eine unabhängige Person. Das Dumme ist aber, dass der Verstand im Grunde genommen weiß, dass das Ego nicht wirklich existiert, nur als reine gedankliche Vorstellung. Er tut aber so, als wüsste er es nicht und „das Ego„, weiß es nicht, weil sie nicht erkenntnisfähig ist – es ist einfach nur ein Bündel Gedanken, eine Reihe von Datensätzen.

Das erzeugt im Verstand die faktische Unmöglichkeit, seine eigene Nicht-Existenz anzuerkennen. Was bedeutet, dass ein Mensch, der sich nicht einfach allgemein als „das Leben“ sehen kann, sich als einen ganz bestimmten Ausdruck des Lebens sehen muss, als eine der Einzelheiten, die in der Gesamtwahrnehmung auftauchen. Und wenn man dann einem solchen Menschen sagt: Du existierst gar nicht – dann schaut der den Sprecher an, als wäre der nicht ganz richtig im Kopf. Er wird sagen: Aber schau doch her, ich bin doch da, der hier

Wenn der Verstand nicht reif dazu ist, dann kann und will er das nicht verstehen, weil er immer durch das Datenobjekt „Ego“ schaut und mit dieser Sicht identifiziert ist. Wenn es einer noch nicht richtig verstanden hat, dann entstehen diese komischen geistigen Verrenkungen, die bereits darauf hindeuten, was da los ist. Was ist so schwer daran, zu sagen: „Ich“ als getrennte Person bin nur eine Vorstellung? Wer das sieht, kann immer noch sagen: „ich„, „meine Hände„, „meine Füße„, „mein Körper„. Schließlich hat sich nichts wirklich geändert – da ist der Körper, da sind andere Körper und eine Welt, in der sie herumstolpern – aber das alles erscheint immer gemeinsam mit allem anderen in der Wahrnehmung und wird daher nicht als getrennt erkannt.

Aber genau das kann der Verstand nur dann, wenn er langsam daran gewöhnt wurde – oder in einem massiven Schock, wenn er dazu gezwungen wurde. Mit anderen Worten: es muss eine sanfte, von innen induzierte Bewegung entstehen, die den Verstand dazu bewegt, sich für solche Themen zu interessieren. Dann wird er sich damit befassen und nach und nach verstehen und vielleicht bereit werden, entsprechende Erfahrungen willig zuzulassen. Oder es kommt zu einer massiven inneren Bewegung, die in nahezu Nullzeit den Verstand vor vollendete Tatsachen stellt und ihm ein für alle Mal klar macht, dass er nur ein Wurmfortsatz der Existenz ist.

Das passiert immer nur von innen heraus, wie auch alles andere. Von außen nach innen geht gar nichts – unter anderem auch deswegen, weil es weder außen, noch innen gibt – es gibt nur LEBEN=STILLE=FRIEDEN, sonst nichts. Das wiederum bedeutet, dass nicht der Verstand begreift, sondern die STILLE begreift, dass sie STILLE ist.