Über dieses Thema wurde hier schon mehrfach geschrieben und ich komme immer wieder darauf zurück – denn nach jedem Akt des SEHENS oder besser FÜHLENS erkenne ich zunehmend mehr, dass die Realität binär, also zweiwertig, ist. Damit ist aber nicht gemeint, dass es zwei Realitäten gibt, sondern dass die Eine Realität (scheinbar) aus zwei Teilen besteht, die aber nur oberflächlich getrennt sind.
Der Hintergrund, der vordergründigen Realität, ist schwarz, still, unbeweglich, friedlich und nicht-seiend – das entspricht dem Wert Null (0). Die uns bekannte, vordergründige Realität, ist hell, beweglich, geräuschvoll, unterscheidbar, seiend – das entspricht dem Wert eins (1). Mehr Werte als 0 und 1 gibt es in der Computertechnik nicht und das ist auch in der Realität so.
Dunkel, still, unbeweglich und nicht-seiend (tot), aber jederzeit bereit, aktiv zu werden, beziehungsweise Lichtteilchen zu produzieren, das ist die sogenannte „Quelle der Existenz“ (betriebsbereit, inaktiv). Hell, beweglich, unterscheidbare Dinge, Gedankenfluss, Sinnenaktivität – das ist der sogenannte „lebendige Zustand“ (eingeschaltet, aktiv).
Jeder, der Ahnung von Computertechnik hat und die Realität erblickt, wie sie ist, muss unmittelbar auf den Gedanken kommen: „Verdammt nochmal, ich bin in einem Quanten-Computer!“ Oder genauer: „Ich bin ein Programm in einem Quanten-Computer.“ Genau diesen Gedanken hatte ich bereits vor mehreren Jahrzehnten, als die Suche bei mir begann. Mir kam meine Handlungsweise zunehmend mechanisch vor, geradezu programmiert – und dann war da plötzlich der „abstruse“ Gedanke: „Was wäre, wenn ‚ich‘ ein Programm bin?„
Ja, was wäre dann? Nichts! Kein Unterschied, zu dem jetzigen Zustand. Warum? Weil hier alles mechanisch abläuft, wie in einem Computer. Und weder uns, noch einem Programm ist es möglich, „nach ‚draußen‘, außerhalb des Prozessraumes und des Computers zu blicken„. Außer der Programmierer hätte ihm eine Schnittstelle gegeben, die es ermöglicht, eine Kamera anzuschließen, welche die Zustände außerhalb des Computers zeigt.
Die Frage ist aber, ob das Programm verstehen würde, was das ist, was da von der Kamera aufgezeichnet wird, denn es ist möglicherweise vollkommen außerhalb des bekannten Bezugsrahmens der normalen Verarbeitungs-Daten und Algorithmen des Programmes. Mit anderen Worten: wenn das Programm nicht so erstellt wurde, dass es die Daten der Kamera richtig interpretieren kann, dann ist es völlig außerstande, sie zu verarbeiten und zu verstehen. Was es dann „sieht„, wäre das „Nicht-Erkennbare“ (Nicht-Wissen).
Ich habe bisher noch nichts erkennen können, was nicht in dieses 0/1-Schema gepasst hätte und das nährt immer mehr den Gedanken in mir, dass wir tatsächlich eine Simulation sind. Eine rein virtuelle Welt und virtuelle Wesen, die auf der Funktion eines Quantencomputers basieren und auf der Phantasie der Programmierer. Es muss ja nicht einmal ein physischer Quantencomputer sein – ein rein geistiger tut es genauso. Und was ist ein „geistiger Quantencomputer„? Na, das Bewusstsein!
Aus Sicht eines Computers und dessen Bestandteile gibt es weder Leben, noch Tod. „Leben“ wäre der eingeschaltete Zustand, aktive Programme, Datenverarbeitung, Licht. „Tod“ wäre der ausgeschaltete Zustand oder Betriebsbereitschaft, ohne messbare Aktivität, also nicht-gestartete, inaktive oder schlafende Programme, Lichtlosigkeit.
Stille, Frieden, Dunkelheit, Unbeweglichkeit = Inaktivität, Tod = Quelle.
Geräusche, Bewegung, Licht = Aktivität, Leben = Mensch.
Genau so ist die Realität – die immer beides beinhaltet. Es gibt keine getrennte Null-heit oder Eins-heit – Null und Eins kommen immer nur zusammen in einem System vor.
Es gibt auch keinen „allmächtigen Gott„, keine „Trinität„, keinen „heiligen Geist“ und keine „Jungfrau Maria„. Das sind lediglich menschliche Interpretations-Schemata, die versuchen, dem aus unserer Sicht Unerkennbaren einen verständlichen Bezugsrahmen überzustülpen. Hinzu kommt, dass derjenige (und seine Nachfolger), der diesen Bezugsrahmen erfunden hat und die Lehre desselben kontrolliert, damit automatisch die Macht über die „Gläubigen“ besitzt. Also über diejenigen, die nicht direkt sehen können, sondern den Unsinn der Religionsgründer gezwungen sind oder gezwungen werden zu glauben.
Ich spreche hier normalerweise nur über das Christentum. Über irgendwelche anderen Religionen sage ich hier nichts, denn das könnte mich den Kopf kosten und schließlich kann sich jeder selbst informieren. Sämtliche „religiösen Gesetz- und Glaubens-Vorgabe-Bücher“ sind im Internet abrufbar. Was im christlichen Umfeld dabei herauskommt, wenn man versucht, der unerklärlichen Existenz einen Sinn zu verleihen, ist: „der Stellvertreter Gottes auf Erden„. Also der „König aller Christen„.
Guter Versuch – funktioniert aber nur solange, bis einer sehen kann, was da vor sich geht. Ab dem Moment muss der entweder umgebracht oder zumindest mundtot gemacht werden – denn Macht basiert immer auf einem Wissen, das andere nicht haben. Wenn alle gleichviel wissen, gibt es kein Machtgefälle mehr. Diejenigen, welche die Macht ausüben und erhalten wollen, sind aber genauso nur virtuelle Erscheinungen, flüchtige Schatten, 1-Zustände, Lichtpunkte auf dem unendlichen 0-Hintergrund. Oder mit anderen Worten: Programme.
Was jeder „sein Leben“ nennt, ist lediglich der Fluss von Elektronen und Photonen (Quanten) durch zugrunde liegende Informationsstrukturen (Programme, Objekte, Typen, Klassen: zB Genetik…).
Reichlich ernüchternd, nicht? Von wegen „heiliges Königreich des Himmels…„
Brüllende Stille, Lichtpunkte in undurchdringlicher Dunkelheit, scheinbares Sein im unendlichen Nicht-Sein…
Klick: Leben – Klack: Tod.
Das zu erkennen, dazu sind wir aktiviert worden.
Wer das wirklich versteht – den lässt der Zustand der „Welt“ (Computer, Betriebssystem, Summe aller Programmzustände) kalt. Aktive Hilfe ist etwas anderes: nämlich darauf hinzuweisen, was diese Scheinwelt wirklich ist. So einer wird aber keinesfalls versuchen, den Zustand der „Welt“ oder der „Menschen“ zu ändern, denn das ist völlig unmöglich. Wordpad kann das Betriebssystem nicht stoppen, ändern und wieder starten – aber das Betriebssystem kann Wordpad stoppen, ändern und wieder starten. Warum? Weil das Betriebssystem vor Wordpad aktiviert und betriebsbereit sein muss – Wordpad läuft im Betriebssystem.
Genau das ist der Sinn der Aussage: „Ich bin, bevor Abraham ist„. „Ich bin“ – das ist die Funktion des Computers (FUNKTION) und des Programmierers, der Fluss von Elektronen und Photonen, Herr über die zugrundeliegenden Informations-Strukturen, in der Lage, Programme zu starten, zu stoppen und neu zu konfigurieren. Genau diese Machtfülle nennt man aus Sicht eines Menschen (Programm) „Allmächtigkeit“ und „Gott„.
Noch Fragen? Studiere die Computertechnik.
Was sind religiöse Menschen? Naivlinge, die glauben, dass die mechanische Funktion eines Computers „Gott“ ist.
Es gibt keinen „Gott“ oder etwas „Heiliges“ – es gibt nur Funktion und Nichtfunktion und kein Mensch (Programm) weiß, was jenseits von Nichtfunktion ist. Genau das ist der unbekannte und unerkennbare Hintergrund (Nichtfunktion, Nichtwissen) hinter dem total schwarzen Hintergrund und der Stille, die jeder von uns erfahren kann. Aber dieses Nichtwissen macht jedem normalen Menschen Angst, denn der Verstand kann es nicht erfassen und so lassen, wie es ist. Daher fühlen sich die Menschen gezwungen, um das Unerkennbare herum Mythen und Glaubenssätze zu spinnen – und schließlich kann man damit hervorragend Macht ausüben.
Was, wenn man das weiß, wenn man das sieht – wie kann man damit leben? Wo ist da der Sinn? Der Sinn besteht darin, zu erkennen, dass es keinen Sinn gibt und auch keinen braucht – denn wir werden zur Existenz gezwungen. Man könnte auch netter sagen: Wir bekommen die Existenz geschenkt. Wenn es überhaupt einen Sinn in dem Ganzen gibt, dann liegt er vor der Funktion des Computers – in der Intention, den Computer zu bauen und zu betreiben. Wie sollen die Programme, die im Computer laufen, wissen, was jenseits davon ist und was die Intentionen zum Bau und Betrieb des Computers waren und sind? Man kann sich hinsetzen und raten oder einfach das Ganze vergessen und aufhören sich Geschichten zu erzählen oder Geschichten zu glauben und an irgendwelchen unausweichlichen Zuständen zu leiden.
Leben bedeutet einatmen, ausatmen, essen, trinken, scheißen, pissen und fortpflanzen. Möglicherweise auch noch die Hände und Füße zu bewegen und sich die zwangsläufige Existenz etwas angenehmer zu machen. Aufhören, sich über die Zwangsläufigkeit des „Lebens“ (Programmlaufzeit) irgendwelche Geschichten zu erdichten. Einatmen, ausatmen, essen, trinken, scheißen, pissen – bis der (virtuelle) Körper „stirbt“ (Klack). Thats it.
Und das Einzige, das DICH davon abhält, einfach zu sein, ist der ununterbrochen denkende Sub-Computer in Deinem Schädel. Ununterbrochenes Denken ist kein einfaches Bedürfnis, sondern eine unnütze Energieverschwendung. Wenn die Aktivität des Kopf-Computers Dich stört, dann schalte ihn einfach aus, beziehungsweise auf Betriebsbereitschaft. Wie? Das kann ich Dir nicht sagen. Ich weiß nur, dass er aktiv oder betriebsbereit sein kann – denn meiner ist betriebsbereit aber nicht ständig aktiv.
Und alles, ausnahmslos alles, was über das einfache Funktionieren des menschlichen Körpers und die Befriedigung seiner einfachen Bedürfnisse (Luft, Wasser, Essen, Unterkunft, Heizung) hinaus geht, ist immer zurück zu führen auf die übermäßige Funktion des 8086-Winzrechners im Kopf. Das gilt auch für jegliche Sinnsuche oder für das aktive Bemühen, anderen zu helfen. Niemand kann irgend jemandem helfen – man kann nur still auf den Mond (Stille, Hintergrund) weisen. Warum hat Maharshi zu 90% nichts gesagt? Genau aus diesem Grund. Warum hat Brunton versucht, gegen das Leid der Welt anzuschreiben, obwohl er gesehen hat, dass sie nur mental ist? Weil er den Schmerz nicht ertragen hat, das hilflos mitansehen zu müssen. Das zeigt den Unterschied zwischen innerer Stärke und Schwäche.
Es gibt keinen Grund für Existenz.
Existenz ist grundlos,
Zumindest für die Existierenden.
Nachtrag:
Es kam gerade eine Mail herein, in der darauf hingewiesen wird, dass das „binäre System“ nur eine Erscheinung ist – also nur die Illusion einer getrennten Welt und getrennter Wesen. Natürlich ist das so und natürlich gibt es daher auch keinen Erfahrenden, sondern nur reine Erfahrung, keinen Fühlenden oder Sehenden, sondern nur FÜHLEN und SEHEN.
Die Grundlage, auf der alles abläuft ist kein Wesen, also kein „Gott„, sondern reine FUNKTION, DIE SICH SELBST SIEHT.
Diese FUNKTION habe ich hier „Computer“ genannt, einfach deshalb, um sie zu entmystifizieren und weil ich schlicht und einfach nicht weiß, was sie wirklich ist aber sehr genau weiß, was ein Computer ist und dass es damit möglich wäre, die Illusion eines Erfahrenden zu erzeugen. Und wenn die Computer innerhalb der Simulation schon so leistungsfähig sind, um eine solche Illusion zu erzeugen – dann kann der Computer oder die FUNKTION, welche die gesamte Illusion erzeugt, das noch sehr viel besser und überzeugender. Sogar so überzeugend, dass diejenigen, die auf die Illusion hingewiesen haben, in allen Zeiten mit dem Tod bedroht wurden. Glücklicherweise ist das heutzutage etwas besser, zumindest (noch) im Westen.
Mit anderen Worten: Wer die Wahrheit sieht, in dem wird jeglicher Glaube zerstört. Nur die reine, nackte und nüchterne Realität bleibt übrig (0,1,FUNKTION). Das ist nur dann schmerzhaft, wenn man seine sentimentalen Gefühle, Gedanken und scheinbare Individualität nicht aufgeben will – ansonsten ist es extrem befreiend.
Frei – nicht vom Leben-müssen, sondern vom Denken-müssen und damit vom Erleiden-müssen. Denn, wo kein unnützer Gedanke ist, da ist auch kein unnützes Leid. Warum? Weil Gedanken Emotionen triggern und diese wieder Gedanken und das unendlich. Wenn dieser Kreislauf stoppt, dann wird es still und dann ist da nur noch SEHEN und FÜHLEN.