Heute kam eine Mail, in dem gefragt wurde, ob das Überleben des individuellen Bewusstseins nach dem Tod in einer geistigen Welt möglich ist.
Das ist sehr einfach zu beantworten: nein!
Warum? Weil das individuelle Bewusstsein eine Einschließung oder Verkapselung des universellen Bewusstseins darstellt. Das, was landläufig „Seele“ genannt wird, ist nichts anderes als eine Art Membran oder Ballon, der mit universellem Bewusstsein gefüllt ist und im universellen Bewusstsein schwimmt. Die Membran hält all das zusammen, was „individuelles Leben“ genannt wird. Wie soll das überleben, wenn der Tod nichts anderes ist, als die finale Auflösung der individuellen Form (individuelles Bewusstsein) in der Formlosigkeit (universelles, ungeformtes Bewusstsein)?
Die Membran des Wassertropfens (See-le) löst sich auf und der Wassertropfen vermischt sich mit dem Wasser des großen Sees. Was als Tod erscheint, ist in Wirklichkeit eine Heimkehr (Wieder-Geburt) in die Einheit. Die physische Geburt ist in Wirklichkeit eine Trennung vom All-Einen des Lebens – also eine „Geburt“ in den Tod.
Kurioserweise ist alles, was bisher gesehen wurde, um mindestens 180 Grad verschieden, zu dem, wie es hier erscheint. Wir scheinen Lebende zu sein – sind aber in Wirklichkeit nur wandelnde Tote. Das, was in uns lebendig ist, ist die Kraft des großen Sees, der Quelle oder der großen Stille. Der Rest – Körper, Sinne, Verstand, Psyche – ist nur nebensächliches Zubehör, um maximal zu verschleiern, was jeder von uns tatsächlich ist.