Reduktion

Was ist persönliches Leben? Reduktion! Persönliches Leben ist eine spezialisierte und individuelle Sicht auf das Erscheinungs-Universum. Eine solche Sicht kann nur entstehen, durch Reduktion der unendlich vielen Sichtweisen und Perspektiven auf eine oder sehr wenige. Das nennen wir „Leben„. Das unendliche, universelle Bewusstsein der Quelle erschafft dynamisch sämtliche existierenden Universen – und auch die Lebewesen, die diese Universen bevölkern. Alles zusammen ist immer in diesem universellen Quell-Bewusstsein enthalten, da es schlicht und einfach nichts anderes gibt.

Man sollte annehmen, dass alles, was in diesem universellen Bewusstsein enthalten ist, das auch weiß und die Möglichkeit hat, unbegrenzt daran teilzuhaben. Dem ist aber nicht so, denn die Entstehung einer Einzelheit oder eines Einzelwesens erfolgt durch Reduktion der Universalität auf diese Einzelheit und damit werden alle Möglichkeiten der Universalität in der Einzelheit auf ein bloßes Potential reduziert.

Im Prinzip funktioniert das durch das Aufstellen energetischer Barrieren, die das einfache Durchschreiten unmöglich machen, indem sie nur energetisch gleich gepolte Ladungen durchlassen. Das ist ziemlich technisch formuliert – man kann das aber auch anders ausdrücken: Jede Barriere hat einen „Torwächter„, der nur geeignete Wesen durchlässt. Geeignet ist jeder, der eine innere Einstellung (energetisch, geistig) hat, die zu der des Tores passt und zu dem dahinterliegenden Bereich. Damit ist sichergestellt, dass jeder reduzierte Teil des universellen Bewusstseins durch eine lange Reihe von inneren Transformationen gehen muss, bevor er in der Lage ist, die Barrieren zu durchschreiten. Diese Transformationen zielen darauf ab, das eigene Potential, das in Form der Fähigkeiten des universellen Bewusstseins bereits vorliegt, wieder zu entdecken und zu aktivieren.

Die Möglichkeiten existieren bereits und das ist auch der Grund dafür, dass alle, die die inneren Barrieren beseitigt haben, sagen, dass es eigentlich nichts zu tun gibt. Das ist aber natürlich nur dann wahr, wenn man vom Absoluten aus über die Schulter zurück schaut – und keineswegs dann, wenn man noch unverrückbar fest in der Relativität steckt. Man kann die beiden Ebenen überhaupt nicht miteinander vergleichen und daher muss man immer sehen, wo man genau steht, damit man Aussagen aus der absoluten Sicht, nicht auf sich selbst bezieht, während man noch voll in der Relativität hängt.

Man kann das sehen, wie wenn ein schwacher Mensch versucht, ein Gewicht von 200 Kilogramm zu stemmen. Er kann so lange daran herum zerren, wie er will, er wird das ohne technische Hilfsmittel nicht schaffen. Dann kommt ein gut trainierter Gewichtheber und stemmt das Gewicht. Anschließend sagt er: „Schau her, das geht doch ganz einfach, dazu ist doch keine Mühe nötig!“ Aus Sicht des Starken ist das wahr – aber niemals aus Sicht des Schwachen. Wenn der Schwache aber anfängt zu trainieren, dann verändert er damit dynamisch seine relative Position in Bezug auf das Stemmen des Gewichtes, bis er am Ende in der Lage ist, das Gewicht genauso einfach zu stemmen, wie der Gewichtheber. Das grundsätzliche Potential dazu war von Anfang an in ihm angelegt, denn er konnte bereits 20 Kilogramm stemmen – aber er musste erst trainieren, um das auch mit dem 200-Kilo-Gewicht zu schaffen.

Was eigentlich geschieht, ist, dass die Reduktion des unbegrenzten, universellen Bewusstseins hin zu einem begrenzten, individuellen Bewusstsein Schritt für Schritt aufgelöst wird, indem das individuelle Bewusstsein sein universelles Potential voll entwickelt und lernt, die ungeheuren Energien des universellen Bewusstseins zu bewältigen, ohne den physischen Körper und vielleicht auch sich selbst zu zerstören. Zu diesem Zweck muss das individuelle Bewusstsein eine Reihe von „physischen Lebenzyklen“ durchlaufen, bis es dieses Ziel erreicht.

Es kommt also im Prozess der Selbsterkenntnis nicht zu einer Mehrung der Fähigkeiten (aus schwach wird stark)  – sondern zu einer Minderung der Begrenzung der bereits vorhandenen Fähigkeiten. Warum? Weil jede Einzelheit in der Ganzheit der Quelle enthalten ist – und die Quelle ist allmächtig und allwissend. Und der größte Minderer der Fähigkeiten ist eindeutig der Verstand und sein unaufhörliches Gekreische – und daraus hervorgehend die Einbildung des Egos, der Urheber und Macher zu sein. Dies beeinflusst massiv die inneren Einstellungen und den Glauben des Menschen – und so wird aus allmächtig ohnmächtig. Es würde also vollkommen ausreichen, alles, außer dem Bewusstsein über Bord zu werfen, um unmittelbar in der Wahrheit zu sein.

Aus meiner beschränkten Sicht, findet eindeutig eine Entwicklung individueller Anteile der Quelle statt. Sie wächst aber nicht an Masse oder Ausdehnung, da Bewusstsein solche Eigenschaften nicht besitzt, sondern an innerer Individualität und deren Qualität. Um es extrem auszudrücken: „Am Anfang“ gab es nur ein Schöpfer-Bewusstsein und „später“ wird es viele Schöpfer-Bewusstseine geben, die aber niemals die Kraft und Energie der Gesamtwesenheit (Ur-Schöpfer) haben können, denn dieser wächst automatisch mit jedem inneren Wachstum mit. Man kann das sehen, wie das Verhältnis des menschlichen Körpers zu seinen Zellen und Organen: Der Gesamtorganismus ist immer stärker, als die Leber, die Niere oder irgendwelche Zellen oder Muskeln – egal, wie sehr die auch „trainieren„…