BEWUSSTSEIN

Nach dem gestrigen Schub, ist es nun noch klarer geworden, dass BEWUSSTSEIN der Urgrund ist, auf und in dem alles erscheint und wieder vergeht. Als ich vor mehreren Jahren das erste Mal damit in Kontakt kam, konnte ich das nicht wirklich einordnen – ich musste erst noch lernen (Lernen wird nie enden). Materie – vielmehr der Eindruck von Materie – ist ein direktes Erzeugnis des Bewusstseins und unserer Sinne. Es ist nicht so, dass unsere Sinne und unser Gehirn die Wirklichkeit eins zu eins abbilden, so dass wir exakt das sehen, was ist. Wenn dem so wäre, dann dürften sie gar nichts abbilden außer tiefster Dunkelheit.

Das, was wir glauben zu sehen – man achte auf den Begriff „Glauben“ – ist nicht das, was wirklich da ist. Wir nehmen die scheinbar physischen Abbilder gedanklicher Strukturen wahr und glauben, dass „da draußen“ eine feste Welt ist. Wieso können die Wissenschaftler nichts über das Bewusstsein aussagen, ohne das sie nicht existieren würden? Man könnte sagen: „Sie benutzen es für ihre Arbeit aber sie sehen es nicht„. Richtiger wäre aber: „Sie, die Wissenschaftler, werden mit der Welt in das Bewusstsein projiziert und interpretieren ihren physischen Körper als ‚ich‘ und den Rest als ‚die Welt‘.“

Die gesamte Wirklichkeit, so wie wir sie gewöhnlich kennen, ist Inhalt des Bewusstseins, das wir gewöhnlich nicht kennen.

Dieses Dilemma lässt sich nur dadurch lösen, dass jeder einzelne Mensch in sich selbst nach der Wahrheit gräbt und herausfindet, dass das, was er als „ich“ und „das Andere“ erkennt, nur Inhalt des Bewusstseins ist – und dass er dieses bewusste, subjektive Sein ist – und nicht nur dessen Inhalt. Faktisch betrachtet gibt es zwischen Bewusstsein und seinem Inhalt keinen grundsätzlichen, sondern nur einen funktionalen Unterschied: Beide sind geistig und das Eine erscheint im Anderen.

Das individuelle Bewusstsein ist das Subjekt aller von ihm wahrgenommenen Objekte. Das universelle Bewusstsein ist das Subjekt aller darin enthaltenen individuellen Subjekte (Subjekt-Objekte) und deren Inhalt. Alle Subjekt-Einheiten sind schwarz, unsichtbar, unhörbar – nicht direkt wahrnehmbar – aber fühlbar vorhanden. Alles, was nicht physisch wahrnehmbar ist, gehört zur Klasse „echte, geistige Realität“ (Bewusssein) – und alles, was physisch wahrnehmbar ist, gehört zur Klasse „schein-physische Realität“ (Maya, Erscheinung, Illusion).

Die Illusion bezieht sich aber nur auf die Art der Existenz, nicht auf die Existenz per se. Die Welt existiert faktisch – aber sie existiert nicht so, wie wir Menschen glauben, dass sie existiert. Wir haben kein Bewusstsein, mit dem wir die Welt wahrnehmen – wir sind das Bewusstsein, in dem der eigene Körper, andere Körper und die Welt erscheinen. Das bedeutet, dass das Universum eine Illusion ist aber auch keine Illusion – je nachdem, wie man es betrachtet.

Die Wahrheit ist immer doppelt: sowohl, als auch. Da ist nie nur Eines – da sind immer Gegensatzpaare, die aber als Einheit zu sehen sind. Wenn man sich diese Gegensatzpaare als Linear-Regler (Potentiometer) vorstellt, mit dem zum Beispiel die Lautstärke eingestellt werden kann, dann wird zB aus leise der Wert „0“ und aus laut der Wert „100“. Das bedeutet, dass der Unterschied zwischen leise und laut nicht absolut ist, sondern relativ und graduell, in Bezug auf den Wert der Lautstärke. Dieses Beispiel kann man auf jegliches Gegensatzpaar anwenden, zum Beispiel „Annahme und Ablehnung„, „Glück und Unglück„, „Realität und Illusion„.

Die Realität ist nicht vergleichbar mit einem binären Computer (0+1), sondern mit einem analogen Computer (0+n). Damit wird auch klar, dass es graduelle Annäherung an die Wahrheit gibt: geistige Entwicklung und geistigen Rückschritt, subjektive Wahrheit, multidimensionale Wirklichkeiten, nicht nur Dualität. Ein perfekter, personaler Gott, den es definitiv nicht gibt, könnte in dieser Wirklichkeit nicht existieren, denn dann müsste es auch einen graduell unperfekten, personalen Gott geben. Die Wirklichkeit ist viel einfacher und stringenter: die Wirklichkeit ist nicht personal und physisch – sie ist rein geistig und alles, was darin als physisch erscheint, ist gedanklich-virtueller Inhalt, der sich uns als physisch präsentiert.

Das helle Universum ist mental und nicht physisch –  es ist Inhalt des dunklen BEWUSSTSEINS.

Damit ist die herkömmliche Bedeutung von hellem (sichtbaren) Licht und Dunkelheit/Finsternis (unsichtbares Licht) exakt auf den Kopf gestellt. Dunkelheit wird immer angesehen als das Böse und sichtbares Licht immer als göttlich. Tatsächlich muss es genau anders herum sein, denn das sichtbare Licht entspringt dem unsichtbaren Licht (Dunkelheit). Somit würde also das herkömmlich als „göttlich“ Bezeichnete aus dem scheinbar „Bösen“ entspringen.

Was für ein Dilemma für die „Geistlichen“ dieser Welt… Viel Spaß beim Ausdenken neuer Lügen, um die Schäfchen bei der Stange zu halten. Vielleicht soll deshalb die westliche Welt zwangs-islamisiert werden – um mittels der Scharia die Macht der „Geistlichkeit“ und „Staatlichkeit“ zu zementieren. Das ist nicht weiter schlimm – man muss es nur wissen – dann kann man es abhaken.

Schon interessant, dass die „Geistlichkeit“ dieser Welt nichts mit dem wirklichen GEIST gemein hat – außer ein Teil der darin enthaltenen Erscheinungen zu sein. Die WAHRHEIT ist immer das Gegenteil dessen, was allgemein als Wahrheit angenommen wird. Wäre das nicht so, gäbe es keine Sucher und Mystiker – denn diese erkennen die relative Wahrheit als Illusion und suchen (und finden) die absolute WAHRHEIT.