Das einzig Existierende

So, wie ich es jetzt im Moment sehen kann, ist das einzig Existierende die Subjektivität des Sehenden, des Bewusst-Seins, die Subjektivität des Subjektes. Das kann getrennt von Objekten sein oder vereint mit ihnen. Sein ohne ein Subjekt des Seins, das bedeutet Sein, ohne etwas, das bewusst existiert, ist völlig sinnlos. Wozu dann der ganze Aufwand? Wozu diese Welt, wenn niemand sie sieht? Damit meine ich natürlich die Quelle und alle von ihr projizierten Subjekte!

Wer allen Ernstes glaubt, dass die Quelle keine bewusste Existenz ist, der unterliegt einem völligen Trugschluss! Warum? Weil wir eine bewusste Existenz haben – oder besser, weil wir zu einer bewussten Existenz fähig sind! Sie ist die Krönung unseres Lebens. Und wer glaubt, dass etwas, zu dem wir fähig sind, nicht auch in der Quelle allen Seins existiert, der versteht nichts von Abhängigkeit!

Niemals kann Bewusstsein aus etwas hervorgehen, das kein Bewusstsein enthält! Man kann es im Menschen nur deshalb erwecken, weil es vorher schon da war, wenn auch nicht bewusst. Die Quelle ist das einzig existierende Bewusst-Sein und unser Bewusst-Sein ist nur davon abgeleitet, denn es gibt nur die Quelle und wir sind in ihr eingebettet, mit Zugriff auf einen jeweils winzigen Ausschnitt des Gesamt-Bewusst-Seins.

Die Quelle ist das Subjekt aller Subjekte (die in ihr existieren) und daher ist das einzig Existierende das Subjekt und die vielen Subjekte in ihm. Die Objekte sind nur die Wahrnehmung der Subjekte, wie ein Traum einem Träumer erscheint. Wahrnehmungs-Informationen, die den Subjekten so präsentiert werden, dass sie glauben, sie wären real, fest, anfassbar, sichtbar, hörbar, riechbar, schmeckbar.

Und was ist mit der Leere? Sie ist lediglich ein Ausschnitt der Gesamt-Realität. Tatsächlich ist die Welt, wie wir sie erleben und die Welten, die von anderen erlebt werden, nicht von der Realität getrennt. Es gibt nur eine einzige Realität und davon ist die Welt ein Teil. Aber eben nicht in der Form, wie wir sie wahrnehmen, denn Geist kann keine Materie erzeugen – allenfalls die Idee von Materie und Subjekte, die innerlich so gestaltet sind, dass sie die Idee von Materie in ihrem inneren Erleben umsetzen in den Anschein von realer Materie.

Ich kenne jemanden, der „innere Filme“ erzeugen kann, die sich genauso real anfühlen, wie die „außen befindliche, anfassbare Realität„. Wenn man das verallgemeinert, dann können wir sagen, dass wir innere Filmsequenzen erleben, die uns von sämtlichen Sinnen so präsentiert werden, dass wir von einer festen Realität ausgehen müssen. Die Physik weiß heutzutage aber, dass Materie keineswegs fest ist, sondern nur so erscheint.

Materie ist mehr Leerraum, als Festkörper, gestützt von einer Struktur, weniger aber extrem schnell vibrierender Urteilchen, die „Strings“ genannt werden. Wenn man jetzt noch weiß, dass es von der Erwartung des Beobachters abhängt, ob das Beobachtete teilchenartig oder wellenartig ist, dann erkennt man sofort, wie die tatsächliche Realität der „Materie“ mit unserer Konditionierung zusammenhängt. Wir glauben, dass das, was wir erleben fest ist – und darum erleben wir es als fest.

Im Traum können wir fliegen, weil wir daran glauben, fliegen zu können – andernfalls würden wir es gar nicht probieren. Im Wachzustand hindert uns unsere lebenslange und extrem tiefe Kondititionierung daran, an der Realität der Welt auch nur einen Moment zu zweifeln. Wer das doch tut und negativ damit auffällt, der landet schnell an einem Ort, an dem er einen weißen Kittel angezogen bekommt, den man, umgangssprachlich „Zwangsjacke“ nennt. Ich bin mir sehr sicher, dass manche, die als „Irre“ bezeichnet werden, die Realität sehen können, wie sie wirklich ist und nicht so, wie die Normalos glauben, dass sie sei.