Input triggert Erkennen

Es ist offenbar so, dass ich Input von außen brauche, damit Erkenntnisse hochkommen. Wenn ich einfach nur still in mir BIN, dann kommt oft gar nichts hoch – außer etwas vorheriges arbeitet noch und hat sich noch nicht gezeigt. Wenn aber ein Input da ist, ein Reiz, dann kommt etwas dazu hoch und das wiederum triggert weitere Erkenntnisse. Dann wird etwas geschrieben und das wiederum triggert andere, ihrerseits etwas zu tun und das triggert wieder etwas in mir. Das bedeutet: Erkennen erzeugt anderes erkennen – im Umweg über die „Welt“ im Bewusstsein.

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[Bildquelle: Wikipedia]

Scheiß Rechtschreibung – immer öfter muss korrigiert werden, weil die Finger irgendwie nicht mehr so schreiben wie früher. Auch das Gedächtnis wird immer schlechter, so als ob ich Demenz Endstadium hätte. Gleichzeitig merke ich, dass ich mir gar nichts mehr merken muss, weil alle benötigten Informationen hochkommen, wenn sie gebraucht werden – auch Erkenntnisse. Das hängt offenbar mit dem inneren Prozess zusammen.

Jedesmal, wenn etwas hochkommt und aufgeschrieben wird, ist es beim nächsten Mal etwas klarer. Das hat aber nicht nur mit dem Schreiben zu tun – es ist mehr ein Prozess des Ent-Äußerns. Etwas kommt hoch und ich schreibe es auf. Dann muss ich keine Angst haben, es zu vergessen, kann es also loslassen und vergessen, denn „es steht ja da„.

Damit komme ich immer mehr hinein in etwas wie: Erkennen, loslassen, vergessen, Nicht-Wissen. Offenbar lerne ich damit diese Wahrheiten hochkommen zu lassen, ohne sie mit dem Verstand zu vereinnahmen und zu zerpflücken. In normaler Kommunikation mache ich das anders – da zerpflücke ich alles bis in die kleinste Kleinigkeit. Das nervt das Gegenüber meistens ungemein: „Musst Du immer alles auseinander nehmen!?

Das liegt einfach daran, dass die meisten Menschen nicht gewohnt sind, den Dingen auf den Grund zu gehen. Wenn man dann den Finger in die Wunde legt und nachweist, dass da eigentlich gar keiner gestorben ist, dass das nur Illusion ist, dann wehrt sich das Gegenüber und schreit auf.

So funktioniert das bei mir: Jemand macht eine Aussage und sofort – ohne einen einzigen Gedanken – drösele ich die Aussage auf und bringe sie hinunter auf die Grundlagen. Das ist wie ein Hammer: einer legt etwas auf den Tisch und sagt: „das ist wichtig!„. Dann kommt der Hammer – BUMM – und haut es platt, zu Bitmatsch. Ergebnis: Nichts ist wichtig – oder alles ist gleich wichtig.

Es ist vollkommen klar und wird immer noch klarer, dass das alles nur für mich ist. Es mag andere geben, denen das etwas nutzt – aber das ist nur Nebenprodukt. Was hier geschieht ist hauptsächlich eine SELBST-Schulung. Aber das darf nicht privat im stillen Kämmerlein erfolgen, sondern muss öffentlich geschehen. Als ich mich vor Jahren weigerte, erlebte ich, was es bedeutet, sich zu verweigern: Krieg gegen mich selbst, der in einem äußeren Schaden endete, den ich ausbaden musste. Somit kann ich ganz klar sagen: Ich muss schreiben.