Ins Licht gehoben

Heute Morgen fragte ich mich während der Meditation, warum um mich herum immer alles schwarz ist – und ob es nicht möglich ist, ins Licht zu kommen. Nach einer Weile begann sich mein Standort innerhalb des Bewusstseins zu verändern, er wanderte langsam nach oben. Dabei merkte ich, dass es heller wurde, je näher ich dem Schädeldach kam. Schließlich spürte ich eine Sonne über mir, die mir größer vorkam, als mein Bewusstsein. Dort oben befindet sich das intuitive Ich, über das ein bewusster Zugang zum intuitiven Wissen möglich ist. Aber möglicherweise ist das intuitive Ich auch ein Portal zu der Sonne, die ich dort fühlen konnte.

Ich habe hier schon einmal über das intuitive Ich und die beiden Sonnen geschrieben. Heute habe ich versucht herauszufinden, ob es für diese Sonnen Belege gibt. Ich fand heraus, dass die Götter im alten Ägypten oft mit einer Sonnenscheibe über dem Kopf dargestellt wurden. Hier ist ein Artikel in englisch, in dem viele dieser Götter bildlich dargestellt sind und jeweils eine Beschreibung dazu.

Ich hatte auch schon einmal über Halos geschrieben, die aber meist hinter dem Kopf abgebildet werden. Damals kam ich mir noch komisch vor, weil es sich für mich so anhörte, als ob ich mich selbst erhöhen würde, wenn ich über solche Dinge schreibe. Heute ist mir aber klar geworden, dass dies völliger Unsinn ist, denn jeder von uns ist eine Blase oder Kokon im Meer des Ur-Bewusstseins.

Wir alle glauben, dass wir Menschen sind, die in dieser Welt leben und agieren. Tatsächlich ist dieser ganze Zauber nur so etwas wie ein Traum. Unsere eigentliche Existenz ist die einer Blase im Meer des Ur-Bewusstseins. Wenn man so will, „eine Zelle im Körper des Schöpfers„. Und die bildlichen Darstellungen von Halos hinter dem Kopf und Sonnen über dem Kopf, sind lediglich unterschiedliche Symbole für dieses Urmeer, das uns auf allen Seiten umgibt. Dieses Urmeer des Bewusstseins gleicht einer riesigen Sonne aus Licht und sie thront über einer schwarzen Sonne, die das Ur-Stadium darstellt, das Prinzip der Existenz, noch bevor sich Bewusstsein erhob.

Da stets das Gesetz gilt: wie oben, so unten, haben auch wir zwei Sonnen in uns. Die eine befindet sich unterhalb des Schädeldaches und wird symbolisiert vom intuitiven Ich, das möglicherweise ein direkter Zugang zur Ur-Sonne aus Licht ist. Die tiefer gelegenen Zentren gehören zur schwarzen Ursonne und bilden teilweise Zugänge zum primordialen I Am (bewusstes Ich, fundamentales Ich, reines Ich des Seins).

Und das alles ist gar nichts weltbewegendes, denn, warum soll eine Blase, die im Urozean des Bewusstseins existiert und allseitig darin eingetaucht ist, nicht auch bewussten Zugang zu dieser Ebene haben? Es wäre ja geradezu absurd, wenn es keinen Zugang gäbe – denn schließlich ist der Inhalt jeder Blase identisch mit der Substanz des Urmeeres. Jeder von uns ist so etwas, wie ein Tropfen des Schöpfers, der mit einer Membran umgeben wurde, um es vom Ganzen abzusondern. Jede Blase ist eine einzigartige, individuelle Bewusstseinszelle.

Das hört sich alles sehr esoterisch und abgehoben an – wenn man aber das Urmeer gesehen hat, darin eingetaucht war – und die ungeheure Anzahl an Blasen darin gesehen hat, dann ist das alles andere als utopisch. Es ist schlicht und einfach die Wahrheit, so wie ich sie gesehen habe. Wir existieren nicht außerhalb des Schöpfers, sondern sind Bestandteile von ihm und besitzen die gleichen Merkmale, die auch er aufweist.

Ich halte absolut nichts von Religionen – aber manche ihrer Aussagen treffen es auf den Punkt, zum Beispiel diese hier, die buchstäblich wahr ist: Durch ihn und mit ihm und in ihm. Dieser einfache Satz offenbart das gesamte Geheimnis. Wer Gott oder den Schöpfer oder die Leere sucht, braucht nur die inneren Augen aufzumachen – wir können ihn gar nicht verfehlen, denn wir sind in ihm enthalten.

Das einzige Problem besteht darin, dass wir glauben, das zu sein, was uns im weltlichen Spiegel angrinst. Das ist leider ein völliger Trugschluss. Wir stieren auf die Innenseite der Membran, auf der dieser traumartige Welt- und Lebens-Film abläuft und merken nicht, dass direkt dahinter das Urmeer ist. Umgerechnet auf irdische Maße ist es vielleicht einen Mikrometer entfernt (1/1000 mm). Tatsächlich ist es überhaupt nicht entfernt, denn wir bestehen aus der Substanz des Urmeeres des Bewusstseins und schwimmen in ihm. Was für ein ko(s)mischer Witz!

Diese ganze Sache ist so unglaublich einfach, dass sie dadurch schon wieder unendlich kompliziert ist. Wir alle laufen mit der Brille auf der Nase herum und wundern uns, wo das verdammte Ding hingekommen ist. Dabei war es nie weg…

Natürlich weiß ich nichts genaueres, über diese ganze Sache! Das weiß nur die Quelle selbst. Mir geht es hier alleine darum, was wir sind und wo wir sind und dass wir keinesfalls irgendwo nach unserem Ursprung suchen müssen, denn wir sind bereits in ihm, haben ihn niemals verlassen, da es absolut nichts außerhalb von ihm gibt.