Die Quelle – ein Kollektiv?

Anadi bezeichnet nur das individuelle Präsenz-Bewusstsein als menschliches Bewusstsein. Absenz ist bei ihm ein Gegenpol dazu, was ich genauso sehe. Der untere Teil, unterhalb der Barriere am fundamentalen Ich, ist kein Präsenz-Bewusstsein, sondern der Absenz-Gegenpol dazu. Wobei wirkliche Absenz erst unterhalb des Seins-Bereiches, im Absoluten gespürt wird.
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Anadi hat also Recht, mit dem, was er sagt – mein Modell, das mir am Wochenende kam, ist eigentlich identisch mit seinem – mit dem Unterschied, dass ich den Gegenpol als Teil des Gesamt-Bewusstseins betrachte – obwohl er eigentlich gegensätzliche Eigenschaften besitzt. Aber erst dann macht das meiner Meinung nach Sinn. Denn wenn man sieht, dass das universale Bewusstsein oben angedockt wird und das Absolute (Sein) unten, dann ist davon auszugehen, dass auch das Absoute zweipolig angelegt ist. Wie oben, so unten.
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Ich denke, dass er das deshalb so macht, um sein konzeptuelles Modell klarer strukturieren zu können, damit seine Schüler das besser erfassen können. Vielleicht will er auch einfach verhindern, dass sich die Leute verwirren – wenn er eindeutig sagt, dass das individuelle Bewusstsein nur im Kopf befindet, dann weiß jeder, wo er schauen muss, auch die Leute, die eigentlich noch gar nicht richtig fühlen können.
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Leute, die da schon weiter sind, können sich ja anhand eigener Erfahrungen genauer erforschen und sich eine eigene Sichtweise bilden.
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Bewusstsein ist aus Licht gemacht und Licht hat ein breites Spektrum – von fast vollkommen dunkel, bis strahlend weiß. Diese Frequenzen scheinen sich nicht zu mischen, sondern gleichmäßig im Bewusstseins-Raum zu verteilen. Der Selektor kann eigentlich nur die Masse des Lichtes sein, mit der sich die unterschiedlichen Frequenzen am Zug der Schwerkraft ausrichten. Oben wird immer die schnellste und leichteste Frequenz sein und unten die langsamste und schwerste. Dazwischen gibt es eine lineare Verteilung. Genau so lässt sich das im menschlichen Bewusstsein feststellen.
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Ich sehe den gesamten Inhalt jeder Bewusstseins-Blase, die sich im Inneren des Absoluten befinden, als Bewusstsein an. Bewusstsein ist der universelle (einzige) Container für alle Inhalte, sei es ein Gedanke, eine Idee, Fakten-Wissen oder Erscheinungs-Wesen und Erscheinungs-Universen.
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Möglicherweise ist es sogar so, dass alle Bewusstseins-Blasen gemeinsam das Bewusstsein des Absoluten bilden. Dann ginge jegliche Weiterentwicklung der Quelle entweder mit einer Zunahme der Anzahl der individuellen Bewusstseine oder mit der Weiterentwicklung bereits bestehender Blasen einher. Was im Umkehrschluss bedeuten würde: Jede Bewusstseins-Blase, die sich weiter entwickelt, entwickelt immer auch die Quelle weiter. Wenn dem so ist, wäre die Quelle ein Bewusstseins-Kollektiv, bestehend aus Myriaden (unendlich vielen) individuellen, Bewusstseins-Blasen.
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Das würde dann eindeutig den Sinn jeglicher Erscheinungs-Dimension definieren, denn die Natur hat nachweislich einen Drang zu beständiger Weiterentwicklung – und da das Prinzip „wie oben so unten“ gilt, muss auch die Quelle dem gleichen Gesetz gehorchen.
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Das alles ist natürlich nur Spekulation, basierend auf einer Intuition, die mir heute kam, als mir jemand eine Frage per Mail stellte. Mir geht es hier alleine darum, mein eigenes Verständnis zu verbessern – basierend auf meinen eigenen Erfahrungen. Ich möchte nicht irgendwelche Theorie-Gebäude aufstellen, die nicht der Praxis entstammen – das überlasse ich den Philosophen.