Hier habe ich schon einmal beschrieben, wie sich die einzelnen Zentren anfühlen. Es gibt zwei Beobachter-Zentren in unmittelbarer Nähe des bewussten Ich. Das Zentrum für die äußere Aufmerksamkeit befindet sich etwa drei Millimeter vor dem Kern des bewussten Ich, horizontal Richtung Stirn. Das Beobachter-Zentrum für mentale Aktivitäten, befindet sich ebenfalls etwa 3 Millimeter vom Kern des bewussten Ich entfernt, allerdings diagonal nach vorne-oben. Beide haben eine eigene Identität und sind äußerst scharf abgegrenzt, wie Nadelspitzen.
Das bewusste Ich befindet sich etwa fünf Zentimeter oberhalb der Nasenwurzel hinter der Stirn. Ich kann den Durchmesser nicht messen – aber es fühlt sich so an, als ob es etwa fünf bis zehn Millimeter sind. Jedoch ist der Kernbereich von einer Art „Halo“ umgeben – der eigentliche Kern ist so dünn wie eine dickere Nähnadel und verjüngt sich nach innen zu einem sehr feinen Punkt – wie eine Nadelspitze.
Die beiden Beobachter-Zentren fühlen sich aber noch feiner, „spitzer“ und „schärfer“ an, da sie keinen „Halo“ besitzen. Das, was man da fühlt, ist die Präsenz der Zentren. Fühlt man sie nicht klar und präzise, dann wirken sie „verschmiert“ und „unscharf„. Wenn man sich darauf konzentriert, abwechselnd zu beobachten oder zu denken und dann den Beobachter zu entspannen, fühlt es sich so an, als ob der jeweilige Beobachter vom bewussten Ich aus- und einfährt. Wenn man es aber schafft, sich gleichzeitig auf alle drei zu konzentrieren, dann fühlt es sich so an, als ob die beiden Beobachter-Zentren so etwas wie „Satelliten“ des Kerns des bewussten Ich (Satelliten, Monde) darstellen.
Sie befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft, vielleicht drei Millimeter davon entfernt – an der Außengrenze des Halos, der um das bewusste Ich herum angeordnet ist. Es handelt sich hier allerdings um sehr feine Empfindungen, die zudem sehr nahe beieinander liegen und es ist nicht einfach, das so exakt fühlend wahrzunehmen – es wäre erheblich einfacher, wenn man das sehen könnte.
Ich kann das aber nicht immer so exakt fühlen, denn aus irgendwelchen Gründen schwankt mein Fühlvermögen ziemlich. Manchmal ist es ungeheuer scharf – wie zum Beispiel heute – und manchmal ist es eher unscharf, als wenn die Zentren mit einem „Nebel“ umgeben wären. Ich bin mir noch nicht sicher, woran das liegt – aber das wird sich schon noch aufklären.
Man kann die Zentren auch komplett ausblenden, wenn man zum Beispiel mit der Aufmerksamkeit und Konzentration voll fokussiert in die Mitte des Kopfes hinein geht. Dann verschwinden die Zentren aus dem Fokus der Aufmerksamkeit und es scheint, als ob sie weg sind. Entspannt man sich dann in den gesamten Kopf hinein, so dass kein Aufmerksamkeits-Spot entsteht, sondern ein eher diffuses Gefühl, bewusst im gesamten Kopf zu sein, dann erscheinen die Zentren wieder im Aufmerksamkeitsfeld – aber „unschärfer„, als wenn man mit der Aufmerksamkeit einen eng begrenzten Teil beleuchtet oder gar mit der Aufmerksamkeit in ein Zentrum hinein geht.
Auch das intuitive Ich, das sich etwa fünf Zentimeter schräg oberhalb/hinter dem bewussten Ich befindet, hat einen Beobachter-Satelliten. Aber diese beiden Zentren sind sehr viel feiner als das bewusste Ich und dessen Satelliten, die eine erheblich stärkere Präsenz aufweisen. Selbst das reine Ich des Bewusstseins am Hinterkopf fühlt sich präsenter an, als das intuitive Ich.
Das intuitive Ich scheint eine ganz andere Qualität aufzuweisen, es ist weniger „Ich“ als die anderen Zentren. Es hat eine mehr transzendente Qualität, zarter, weniger individuell, weniger „warm“ – mehr „kühl“ und „über den Dingen schwebend„. Das kann aber auch daran liegen, dass ich es noch nicht so stark verkörpern kann, als zum Beispiel das bewusste Ich oder das reine Ich des Bewusstseins.
Aber ich mache nicht die Erfahrung, wie Anadi es beschreibt, dass das intuitive Ich verschwindet, wenn die Beobachter des bewussten Ich aktiv sind. Ich kann beide gleichzeitig im Fokus behalten – allerdings nur dann, wenn die Beobachter des bewussten Ich zwar präsent aber unfokussiert aktiv sind. Das scheint an der starken Präsenz der aktiv fokussierten Beobachter-Zentren zu liegen, welche dann die feineren Schwingungen des intuitiven Ich und seines Satelliten „übertönen„.
Um beide Zentren gleichzeitig zu fühlen, setze ich mich in das reine Ich des Bewusstseins am Hinterkopf und sende von dort aus zwei Aufmerksamkeits-Strahlen aus – je einen zum bewussten Ich und einen oberhalb, zum intuitiven Ich. Es ist sogar möglich, sie gleichzeitig zu verkörpern – sie können dabei allerdings nicht gleichzeitig fokussiert aktiv sein – nur passiv.
Vielleicht muss man es anders ausdrücken: Im Normalzustand ziehen die voll aktiven Beobachter des bewussten Ich, aufgrund der sehr starken Präsenz, sehr viel Aufmerksamkeits-Energie auf sich. Das wirkt dann, als ob es gar nichts anderes gibt, als den jeweiligen aktiven Beobachter. Aber sobald der Beobachter mehr „unauffällig“ oder „transparenter“ arbeitet, lässt seine Präsenz stark nach, wodurch er viel weniger Aufmerksamkeits-Energie auf sich zieht, was es der Aufmerksamkeit ermöglicht, gleichzeitig auch andere Zentren und feinere Empfindungen wahrzunehmen.
Dafür habe ich hier das Beispiel mit dem Ghetto-Blaster und zarten Geigentönen benutzt. Es ist nicht möglich, zarte Geigentöne wahrzunehmen. wenn gleichzeitig ein laut dröhnender Ghettoblaster „heavy Metal-Krach“ produziert. Regelt man aber die Laustärke des Blasters sehr weit zurück (weniger Energie), dann erscheinen die zarten Geigentöne plötzlich wieder in der Wahrnehmung. Sie waren die ganze Zeit da – wurden aber übertönt.