Wie sich die Zentren des Bewusstseins anfühlen

Ich experimentiere zur Zeit etwas herum und versuche ganz genau den Unterschied zwischen den einzelnen Zentren herauszufinden und festzunageln. Dazu möchte ich einmal beschreiben, wie ich sie innerlich empfinde. Es kann sein, dass andere das anders empfinden – darüber weiß ich aber nichts, kann es nur vermuten.

Am Vorderkopf existieren vier Zentren: das bewusste Ich (conscious me), das pure bewusste Ich (pure conscious me), das fundamentale Ich (fundamental me) und der nach außen gerichtete Beobachter (observer), welcher ein Teil des bewussten Ichs ist.

Das bewusste ich ist ein räumlicher Bereich am Vorderkopf, direkt an der Stirn und etwa 4-5 Zentimeter über den Augenbrauen. Dieser Bereich ist derjenige, der uns am meisten vertraut ist, denn aus ihm entsteht der Beobachter, der bei den meisten Menschen den dominanten Teil darstellt. Der Beobachter ist eine Emanation des bewussten Ich und hat zwei Ausprägungen: den nach außen gerichteten Beobachter, der aus dem oberen Bereich des bewussten Ich nach vorne austritt – und dem Denker, der nach schräg oben austritt.

Den Beobachter identifiziert man wie folgt: man schließt die Augen und konzentriert sich auf den Augenbereich und etwas darüber. Wenn man nicht von Gedanken abgelenkt wird, kann man spüren, dass sich das vertraut anfühlt – das ist das bewusste Ich. Dort bleibt man eine Weile und macht sich mit dem Gefühl vertraut, bei sich selbst zu sein. Dann kann man die Augen leicht öffnen und bleibt dabei aber mit dem Gefühl innen und versucht zu spüren, wohin das Zentrum der Aufmerksamkeit wandert.

Wenn man dann versuchsweise einen Bereich des Sehfeldes fokussiert, zum Beispiel den Fußboden oder irgendeinen Gegenstand, dann wird man spüren, dass aus dem Bereich, in dem die Aufmerksamkeit vorher gelegen hat (das bewusste Ich), „etwas“ einige Millimeter nach vorne hervor tritt. Dieses Etwas ist der nach außen gerichtete Beobachter – und das fühlt sich an, wie eine kleine „zylindrische Ausstülpung“ mit klar ausgeprägter Orientierung und Lokation. Wenn man dann den Fokus wieder loslässt, die Augen also entspannt und nichts mehr direkt anschaut, spürt man, wie diese „Ausstülpung“ wieder ein wenig zurück fährt. Diesen Vorgang kann man beliebig lange wiederholen, bis man den Beobachter ganz genau erkennen kann.

Den Denker erkennt man, wenn man die Augen schließt und sich – in den Bereich der Augen und darüber – hinein entspannt. Wenn man jetzt versuchsweise langsam denkt, zum Beispiel „Ich bin es, der denkt“ oder irgend etwas anderes, dann wird man spüren, wie aus dem oberen Bereich des bewussten Ich, etwas nach schräg vorne/oben hervor tritt. Das ist der Denker und man kann auch diesen Bereich sicher isolieren, indem man abwechselnd denkt und still ist. Dann wird diese Ausstülpung im gleichen Rhythmus vor- und zurück fahren.

Hinweis: Natürlich „fährt“ der energetische Bereich, der als Beobachter fungiert, nicht vor und zurück! Es ist so, dass die innere Aufmerksamkeit, das innere Fühlen sich nach vorne auf diesen Punkt fokussiert – aber es fühlt sich so an, als ob da etwas vor und zurück fährt. Sobald man den Beobachter so gut kennt, dass man ihn zu jedem beliebigen Zeitpunkt spüren kann, erkennt man, dass er auch dann an diesem Platz ist, wenn er die Aufmerksamkeit nicht ganz und gar auf sich zieht.

Man kann den Bereich des bewussten Ich auch anders herum erkunden, indem man die Augen schließt und still ist. Dann denkt man etwas und beobachtet, wie die Aufmerksamkeit sich auf den Denker richtet und ihn wieder loslässt. In dem Moment, in dem das Fühlen den Denker loslässt, muss man seine ganze Aufmerksamkeit auf den Bereich legen, der dann präsent ist. Es kann sein, dass dieser Bereich unbewusst ist – dann einfach weiter probieren, bis man deutlich spüren kann, wie sich das anfühlt. Es ist das Hintergrund-Gefühl der eigenen Existenz, das immer da ist aber aufgrund der Gewohnheit und seiner „Gewöhnlichkeit“ kaum jemals bewusst wahrgenommen wird.

Wer am Vorderkopf ruht und die Augen geschlossen hat und nichts denkt und auf keinerlei äußere Wahrnehmungen achtet – der ist im bewussten Ich. Er kann nirgends anders sein, denn dieser Bereich ist der Kern dessen, was er ist. Es kann natürlich sein, dass er sich der Tatsache nicht bewusst ist, dass er im bewussten Ich ist – dann ist er „unbewusst im bewussten Ich„. Vielleicht könnte man auch sagen, dass er dann im „unbewussten Ich“ ist.

Wie fühlt sich dieser Bereich an? Zuerst einmal gewöhnlich, so gewöhnlich, dass er keinesfalls als das Besondere und Einzigartige empfunden wird, was er tatsächlich ist: der Kern und die Basis unserer Existenz. Wie sich das bewusste Ich anfühlt, kann ich gar nicht wirklich in Worten ausdrücken: Es ist das direkte und eindeutige Wissen: „Das bin ich“ – ich fühle mich selbst im bewussten Ich.

Um diesen Bereich als so bedeutungsvoll wahrnehmen zu können, muss man ihn bewusst aufsuchen, erkennen, fühlen und mit seiner inneren Aufmerksamkeit hineingehen. Nicht mit den Augen oder dem äußeren Sehsinn, der nach innen gerichtet werden kann – das wäre dann der Beobachter. Die innere Aufmerksamkeit ist ein anderer Sinn, der nichts mit dem Beobachter gemein hat. Es ist ein Strom von Aufmerksamkeit, der immer fließt, den aber die meisten nicht wahrnehmen können. Man kann das auch „inneres Fühlen“ nennen, denn genau das ist es.

Wenn ich ein Zentrum erkunden will, dann gehe ich mit meinem inneren Fühlsinn da hinein und umarme es liebevoll, umfließe es, dringe darin ein und durchdringe es ganz und gar und verschmelze damit. Das ist ohne weiteres möglich, da sowohl sämtliche Zentren, als auch der innere Fühlsinn aus reiner Energie bestehen. Der Fühlsinn entspringt dem bewussten Ich und ist dessen inhärente Eigenschaft, mit dem es sich selbst erkennen und mit sich selbst verschmelzen kann. Wenn man es technisch ausdrücken will, kann man sagen, dass etwas Nicht-Duales eine Ausstülpung oder Ausstrahlung produziert, um sich selbst erkennen zu können – es handelt sich dabei um die Erzeugung einer Mikro-Dualität zum Zwecke der Selbst-Erkenntnis. Etwas ähnliches tut eine Frau, die einen Spiegel aus der Tasche holt, um sich selbst zu betrachten. Der Spiegel (Reflektor) ist dabei das Mittel, das die Umlenkung der Lichtausstrahlung zurück zu ihrem Ursprung bewirkt, hier zum Zwecke der Selbstkontrolle.

Das bewusste Ich fühlt sich ganz gewöhnlich an, es ist das Gefühl „ich selbst“ zu sein. Das fühlt man aber nur dann, wenn der Verstand schweigt, denn wenn der Denker aktiv ist oder auch der äußere Beobachter, dann wird das bewusste Ich normalerweise von deren Ausstrahlung überlagert und das Zentrum der Aufmerksamkeit wandert zu hundert Prozent in eines der Beobachter-Zentren. Im Zustand des vollkommen „nach außen gerichtet seins“ oder „im Denken versunken seins“ ist immer die künstliche Person aktiv, nicht das natürliche, innere Wesen. Daher muss es innen still sein und die Augen müssen geschlossen sein, wenn man das bewusste ich, das Hintergrund-Gefühl hinter den Beobachter-Zentren entdecken und erkunden will.

Dann gibt es noch das pure bewusste Ich, das einen wesentlich kleineren Raum einnimmt, als das bewusste Ich. Es fühlt sich an, wie eine schmale Sichel, die direkt hinter dem bewussten Ich liegt und es nach hinten, Richtung Kopfmitte und nach unten, Richtung Augenbrauen, umfasst. Dieser Bereich ist schwer zu entdecken, weil das bewusste ich eine sehr viel stärkere Präsenz erzeugt, als das pure bewusste Ich. Aber es gibt einen Trick, wie man es erkennen kann: Das bewusste Ich ist sehr stark präsent und wenn man sich darauf konzentriert, dann fühlt man das Bewusstsein klar über den Augen flächig schwebend oder auch punktuell fixiert. Wenn man aber einige Millimeter nach hinten geht oder auch nach unten, dann spürt man plötzlich, wie das Bewusstsein etwas nach unten „sackt„, wie wenn es eine kleine Stufe hinunter geht. Das kann man buchstäblich so fühlen – das Bewusstsein scheint „schwerer“ zu werden. Das ist es, was Anadi mit „Restfulness“ oder „Resting“ beschreibt. Es ist eine Auswirkung der Schwerkraft die vom absoluten Bereich erzeugt wird und die Emanationen des inneren Universums an ihrem Platz hält.

Wenn man also vom bewussten Ich ein kleines bisschen nach hinten oder nach unten geht, fühlt man sich innerlich schwerer, was sich so auswirkt, dass das Gefühl zu sein, etwas nach unten rutscht. Das ist das pure bewusste Ich, der Seins-Bereich (größere Schwerkraft-Einwirkung) des bewussten Ich.

Geht man dann noch einen weiteren Schritt nach unten, unterhalb der Augenbrauen, vor dem Nasenknochen, etwa in Höhe des oberen Randes der Wangenknochen, dann erkennt man einen weiteren Bereich, nämlich das fundamentale Ich. Es beginnt etwa in der Nähe der Nasenwurzel und verläuft von da aus schräg nach unten vorne, außerhalb des Kopfes. Dort wird das Bewusstsein noch schwerer und man kann spüren, dass dieser Bereich direkt mit dem Sein im Hara verbunden ist. Oft, wenn ich in das fundamentale Ich gehe, spüre ich unmittelbar den unteren Bauchbereich, ohne irgend etwas dazu tun zu müssen. Anadi nennt diese Verbindung „essential Channel„. Dieser Kanal stellt so etwas dar, wie ein „Wurmloch„, eine direkte, distanzlose und zeitlose Verbindung zwischen zwei (scheinbar) entfernten Raumabschnitten. Er transportiert dabei die Schwerkraft ohne Zeitverlust von der einen auf die andere Seite. (Nachtrag: Audio von Anadi dazu: Crossing the Threshold To the Primordial I Am)

Somit ist an der oberen Mündung des „Wurmloches“ oder „essential Channel“ direkt die Schwerkraft der Quelle zu spüren und das Seinszentrum im Hara/Unterbauch. Direkt an der oberen Mündung dieses Kanales liegt das fundamentale Ich, was dessen direkte Verbindung zum Sein erklärt. Durch diesen Kanal bin „ich hinunter gerutscht„, als ich am frühen Morgen des 8. November 2014 eine spontan von selbst geschehende „Initiation“ im Hara-Bereich erfuhr, nach der mein Bewusstsein nie wieder unbewusst geworden ist.

Das waren die Zentren am Vorderkopf, die alle zusammen das „essential me“ bilden – die Essenz des inneren, energetischen Wesens. Dann gibt es noch ein weiteres Zentrum am Hinterkopf – das pure Ich des Bewusstseins. Dieses entsteht oder wird geweckt, sobald die horizontale Hingabe zum universellen Bereich, der sich hinter dem Hinterkopf erstreckt, aufgenommen wird. Das pure Ich des Bewusstseins ist ein räumlicher Bereich, der sich von der Mitte des Kopfes nach hinten erstreckt, ohne das bewusste Ich am Vorderkopf zu berühren. Wenn jemand diesen Bereich nicht spüren kann, was offenbar sehr häufig vorkommt, dann gibt es auch hier einen einfachen Trick: Man lege die Zunge an das Gaumendach und beobachte dabei sein Gefühl des Bewusstseins. Man wird erkennen, dass es sich von einer kugelartigen Kontur zu einer ellipsoiden Kontur umformt. Dabei nimmt der vertikale Durchmesser ab und der horizontale zu, was bewirkt, dass man plötzlich einen erweiterten Bereich fühlen kann, der sich von vor dem Vorderkopf bis hinter dem Hinterkopf erstreckt.

Um nun das pure bewusste Ich zu aktivieren, konzentriert man sich auf den neu gefühlten Bereich hinter dem Hinterkopf und „lehnt“ sich dann von dort aus zurück. Damit ist natürlich nicht der Kopf oder der Körper gemeint, sondern das Gefühl und die Aufmerksamkeit, mit dem man den Bereich hinter dem Hinterkopf fühlt – diese „lehnt man zurück“ oder dehnt sie Kraft seines Willens nach hinten aus. Wenn man erfolgreich ist, wird man eine Art Druck- oder Anker-Punkt fühlen. Das ist der Punkt, an dem die Präsenz in Absenz übergeht, der Punkt der Vereinigung des puren Ich des individuellen Bewusstseins mit dem universellen Bewusstsein des Absoluten. Auch spürt man, dass der ganze Bereich hinter dem Kopf offen ist, so als gäbe es keinen Hinterkopf (Knochen) mehr.

Nachdem man das pure Ich hinter dem Hinterkopf sicher fühlen kann und die Verbindung zum universellen Bewusstsein hergestellt hat, sollte man die Zunge wieder vom Gaumen weg nehmen und auch den Mund ein wenig öffnen, so dass Zähne und Lippen sich nicht berühren – denn der Kontakt schließt einen Energiekreislauf, der bewirkt, dass das Bewusstsein horizontal länger wird – dafür aber vertikal kürzer und nicht tiefer sinken kann. Der untere Rand des Bewusstseins liegt dann etwa in Höhe der Augen und kommt daher nicht mit dem fundamentalen Ich und den beiden Kanälen in Kontakt. Es ist aber wichtig, dass das Bewusstsein einen Zugang nach unten hat, denn über die beiden Kanäle, den „essential Channel“ und den „central Channel“ bekommt es den Kontakt zum absoluten Sein und dessen Schwerkraftquelle, was das „Rasten“ des Bewusstseins nach unten ermöglicht. Ist der Kontakt getrennt, sinkt das Bewusstsein wieder ab und sein unterer Rand liegt dann etwa auf einer Linie zwischen unterhalb der Nasenwurzel und unterer Nacken.

Wenn das pure Ich des Bewusstseins sich nach unten entspannt, dann fühle ich das als eine Art „Setzbewegung“ im unteren Nackenbereich. Die Energie setzt sich nach unten ab, wie wenn sich eine trübe Flüssigkeit in einem Glas langsam absetzt und klärt, indem die festeren Bestandteile der Lösung sich langsam am Boden sammeln, wobei die Flüssigkeit im Glas immer klarer und durchsichtiger wird. Diese Setzbewegung kann man ganz klar fühlen, auch dann, wenn man das pure Ich des Bewusstseins noch nicht fühlen kann. Daher kann man diese Setzbewegung auch dazu benutzen, das pure Ich des Bewusstseins zu identifizieren oder wieder zu finden.

Ein weiters Zentrum befindet sich im Hara oder Unterbauch, das Seins-Zentrum, das die Verbindung zur Schwerkraftquelle im Absoluten darstellt. Das resultiert darin, dass die Bereiche, die damit verbunden sind, im Augenblick der Verbindung fühlbar schwerer wirken – so als würden sie nach unten gezogen, was ja auch tatsächlich der Fall ist. Dieses Zentrum ist sehr weit vom Bewusstsein im Kopfraum entfernt und es kann eine geraume Zeit dauern, bis man es erkennen und aktivieren kann.

Aber zuerst sollte man sich immer auf das Bewusstsein und die Zentren im Kopfraum beschränken, denn diese müssen als erstes aktiviert werden. Es macht schlicht und einfach keinen Sinn, ein Unbewusstsein und ein unbewusstes Ich zu besitzen und zuerst das Sein zu aktivieren. Dann weiß man ja gar nicht, was da eigentlich geschieht und wer das ist, der das erlebt. Es muss umgekehrt geschehen! Zuerst aktiviert man das Bewusstsein, das bewusste Ich und die puren Ich’s und nährt sie durch bewusste Zuwendung. Erst dann, wenn diese Zentren sicher, dauerhaft und automatisch erkannt werden, wendet man sich dem Sein zu. Gleiches gilt für das Herzzentrum, das sich in der Mitte der Brust befindet, etwa auf halbem Weg zwischen Hara und Kopf.

Eine Hinwendung zum Sein geschieht bei mir zum Beispiel automatisch, wenn ich mich, wie oben beschrieben, im fundamentalen Ich aufhalte. Dann wird automatisch das Hara-Zentrum aktiviert, wenn auch nur ein wenig. Es wirkt sich aber immerhin soweit aus, dass eine klar erkennbare Orientierung nach unten auftritt und die innere Gestalt fühlbar vollständiger und geerdeter wirkt. Vorher schwebt das Bewusstsein irgendwie in einem Niemandsland, wie eine Baumkrone ohne Stamm und Wurzeln. Wird das Sein auch nur ein wenig aktiviert, bekommt die Baumkrone (Bewusstsein und Ich-Zentren) plötzlich einen Stamm und die Wurzeln hinzu und wird zu einem vollständigen Baum, der fühlbar in einem Untergrund wurzelt. Dann wird fühlbar, dass das energetische Wesen in der Absenz-Dimension „wurzelt“ und sich in die Präsenz-Dimension dieses Universums „erhebt„.

Das alles hat nicht das Geringste mit Vorstellungen oder irgendwelchem Esoterik-Unsinn zu tun. Jeder kann diese Erfahrungen machen und es braucht nicht mehr, als Stille, Beobachtungsgabe und Fühlvermögen, um seine inneren Zentren zu entdecken und zu erkunden. All das, was hier beschrieben ist, kann ich genau so fühlen. Ich benötigte vorher einen Anstoß in Form von Wissen, wo ich schauen muss – aber ich konnte alle Zentren aus eigener Kraft fühlen und mein Fühlvermögen wird mit jedem Tag feiner. Es ist, als ob etwas nur darauf gewartet hat, dass ich dieses Wissen bekomme – und dann öffnete sich die Blume von alleine und begann zu erblühen.

Wer sich selbst nicht erkunden will, wird selbstverständlich jede Menge „guter Gründe“ finden, um das weit weg zu schieben – aber das scheint so vom Leben gewollt zu sein, denn es sind immer nur sehr wenige, die so etwas auf sich nehmen – weil sie keinen anderen Weg mehr haben, den sie gehen können, ohne sich selbst ganz bewusst anzulügen. Das Leben hat mich im November 2014 durch die „Wand der Ecke“ hindurch befördert, in der ich stand und ich kann nicht mehr anders, als diesen Weg weiter zu gehen – außer ich stecke den Kopf in den Sand und behaupte, nichts zu sehen, zu hören und zu fühlen – und das wäre die größte Lüge und das größte Verbrechen, das ich mir selbst antun könnte.

Ich weiß schlicht und einfach, dass ich keine Zeit zu verschenken habe – denn das Dasein auf dieser Präsenz-Welt ist beschränkt auf „wenige Augenblicke“ und ich muss sie nutzen, um mich selbst so weit wie möglich zu entdecken, zu erkunden und in das Absolute hinein zu entwickeln. Das ist der Sinn meiner Existenz – wozu „andere“ existieren, das weiß ich nicht – und ehrlich gesagt, kümmert es mich auch nicht mehr.

Nachtrag am 10.01.2017:
Anadi-Audios zum Thema: