Ich möchte mich hier einmal bei all den Menschen bedanken, die vor mir waren und ihre Erkenntnisse mit anderen Menschen geteilt haben. Ich muss es noch anders sagen: ich möchte mich beim Leben bedanken, dass es diese Menschen hervorgebracht hat und sie dazu veranlasst hat, ihre Erkenntnisse in Buchform zu veröffentlichen oder sie anderen Menschen mitzuteilen, die diese dann in Buchform veröffentlichten. Anders hätte ich keinen Zugang zu diesen überaus wichtigen Informationen gehabt.
Es liegt mir völlig fern, auch nur einen zu verurteilen oder zu kritisieren! Jeder kann nur das erkennen, was er erkennt – was oft einfach damit zusammenhängt, dass er die benötigten Informationen bekommt oder eben nicht.
Aber die Zeit bleibt nicht stehen – die Erkenntnisse über die Natur der Realität sind dabei sich zu verändern und der Mensch, der dabei maßgeblichen Anteil hat, ist Anadi. Er ist der bisher Einzige, der eine vollständige Karte der geistigen Anatomie des Subjektes veröffentlichte. Alle anderen vor ihm hatten jeweils nur teilweise Erkenntnis über ihre Natur. Damit ist nicht gemeint, dass die Vielen vor ihm nicht das universelle Bewusstsein erreichten. Ihre Aussagen und Veröffentlichungen zeigen, dass viele es erreichten. Darum geht es aber nicht.
Anadi war der Erste, der die Wichtigkeit der Subjektivität des Subjektes erkannte und begann, damit zu arbeiten. Ich habe eine Unmenge Bücher verschlungen – aber in keinem einzigen fand ich Beschreibungen, wie er sie bietet. Das Subjekt, das wahre ICH, ist die Basis des Bewusstseins – ohne diese geistige Struktur gäbe es kein Bewusstsein, damit auch keine (virtuelle) Erscheinungs-Welt und damit auch nicht uns Menschen.
Aber genau dieses ICH, dieses Subjekt, das zwischen der Erscheinungswelt und dem universellen Bewusstsein und dem Absoluten angesiedelt ist, genau das wird praktisch überall übergangen. Die meisten können es nicht erkennen, so wie auch ich. Das ist ganz einfach deshalb der Fall, weil das „Auge“ sich selbst nicht sehen kann. Die meisten Lehrer beziehen diese Aussage aber auf das Zeugenbewusstsein, das im Raum hinter dem Subjektiven liegt – aber noch vor dem universellen Bewusstsein.
Dieser Zeuge hat normalerweise keinen Zugang zum Subjektiven – allenfalls bezeugt er es. Dahinter liegt das universelle Bewusstsein. Das war die Ebene, die ich vor ein paar Tagen wiederholt erlebte. Ich war schon vorher da, vor zwei Jahren, nach der spontanen Initiations-Erfahrung, erkannte damals aber noch nicht, was es genau war, das ich da erlebte. Das Zeugenbewusstsein „umgibt“ das subjektive Bewusstsein. Diese Schichten bilden eine Art Blase und sind verbunden mit dem universellen Bewusstsein des Absoluten. Alle Bestandteile residieren im Absoluten, das so etwas wie einen „Ozean“ darstellt – zumindest habe ich es so erlebt. Das ist mein bisheriger Erkenntnisstand, der sich aber jederzeit ändern kann.
Diese Beschreibungen dürfen nicht wörtlich genommen werden! Sie basieren auf der Fähigkeit des inneren Fühlens und der inneren Navigation. Die subjektiven Zentren kann man noch gut beschreiben und relativ präzise verorten. Aber bereits den Zeugen kann man nur noch relativ zum Subjektiven verorten und gleiches gilt für das universelle Bewusstsein und das Absolute. Ich erlebte den Ozean bereits – aber ich weiß nicht, wie ich dahin gekommen bin – wenn man so will, war das Leben gnädig und hat mir einen kurzen und winzigen Einblick gewährt – mehr war das nicht.
Ich sehe das als Vorausschau und als Ansporn: „Schau, da ist es und so ist es – finde den Weg und versuche hinein zu kommen„. Ich habe einige solcher „Vorführungen“ bekommen – und weiß, dass ich sie mir nicht verdient habe. Sie fielen mir zu – aus einem Grund, den ich (noch) nicht kenne. Auch dafür möchte ich mich beim Leben bedanken, denn ich weiß, dass es auf der anderen Seite Milliarden an Menschen gibt, die nicht dieses Glück hatten. Die allermeisten wissen nicht einmal ansatzweise, was sie wirklich sind – und das ist nicht ihre Schuld!
Und ich nehme das als großen Anporn, diese unverdiente Gnade nachträglich zu rechtfertigen, indem ich erkenne, verkörpere und dauerhaft besetze, was mir gezeigt wurde. Es ist richtig, dass praktisch alles von alleine geschieht – einfach deshalb, weil alles miteinander verbunden ist. Das Leben ist ein hochkomplexes, miteinander verwobenes Ganzes. Aber es ist nicht richtig, dass da niemand ist! ICH bin da! Wenn der Mensch bei der Selbsterkenntnis nicht absichtlich, ernsthaft und hingebungsvoll mitarbeitet, wenn er sich weigert oder die Arbeit sabotiert, kann alles mögliche geschehen – aber keine echte und dauerhafte Erkenntnis. Wie kann man da sagen, es gibt keinen, der etwas tut? Das kann man nur, wenn man sich selbst übersieht.
Ausnahmen sind diejenigen, denen so etwas in einem einzigen Blitz geschah, wie zum Beispiel Ramana Maharshi und die diese Erkenntnis dann dauerhaft behielten. Aber es war auch hier nicht so, dass Ramana nichts tun musste – er saß mehr oder weniger für den Rest seines Lebens in Samadhi und entwickelte sich dabei.
Der Normalfall scheint eher eine Art „Erkenntnisblitz“ zu sein, den viele als „Erleuchtung“ bezeichnen – der aber tatsächlich nicht mehr ist, als ein Hinweis auf die temporär geöffnete Tür. Geht der Aspirant nicht durch die Tür, und entwickelt sich nicht weiter, dann bleibt er dauerhaft dort hängen oder fällt wieder zurück in seinen vorherigen Zustand.
Ich dachte früher immer, dass praktisch alle mehr oder weniger die gleichen Erfahrungen machen. Das ist aber nur dann der Fall, wenn es sich um den universellen und absoluten Bereich handelt. Im menschlichen Bereich gibt es nahezu unzählige Möglichkeiten an „mystischen“ und sonstigen Erfahrungen. Aber die allermeisten sehen ihre eigene Subjektivität nicht und gehen gleich weiter zum Zeugen oder ins universelle Bewusstsein. Damit gehen sie aber an ihrem tatsächlichen Wesen vorbei und entwickeln es nicht zur Dauerhaftigkeit weiter. Im Ergebnis gehen sie im universellen Bewusstsein des Absoluten auf und wissen nicht mehr, wer sie sind. Mit anderen Worten: sie verschwinden als subjektives Wesen und lösen sich auf im unpersönlichen Absoluten.
Nachdem ich die Kälte des Unpersönlichen geschmeckt habe, muss ich sagen, dass das für mich keinesfalls in Frage kommt. Ich haue nicht einfach ab und lasse meine Aufgabe im Stich! Auch dann nicht, wenn das der leichtere weg ist, den bisher alle anderen „Befreiten“ gewählt haben. Ich gehe auch hier meinen eigenen Weg. bleibe in der Subjektivität meiner selbst, entwickle sie weiter und verbinde mich im Vollbesitz meiner Subjektivität, Integrität und Identität mit dem universellen Bewusstsein und dem Absoluten. Und dafür, dass ich diese Subjektivität erkennen durfte, muss ich Anadi danken, denn ohne die von ihm veröffentlichten Informationen, hinge ich wohl immer noch in meiner stabilen Präsenz fest und hätte keine Ahnung von Subjektivität und Absenz.
DANKE!!