Meine alten Videos

Heute kam ein Mail mit Fragen,die sich auf eines meiner alten Videos bezog. Ich beantwortete das Mail und anschließend setzte ich alle alten Videos auf Privat. Warum? Weil sie die Anfänge zeigen, die ersten Schritte eines spirituellen Kleinkindes, das noch nicht wusste, was es wirklich ist. Damals bezeichnete ich mich noch als „Nichts„.

Bei mir war es so, dass ich damals, als sich die Tür für mich öffnete, nicht wusste, was ich wirklich bin. Es fühlte sich so an, als wäre da gar nichts, keine Referenzpunkte, nichts, an dem ich mich orientieren konnte. Gut, ich war „da“ und sogar stabil – aber als was? Genau hier trug dann die Advaita-Gehirnwäsche reiche Früchte, die mich scheinbar erkennen ließ: „Wenn ich da bin aber nichts, das ich als ‚ich‘ identifizieren kann, dann gibt es mich zwar aber nur als ‚Nichts'“. So etwas wie ein persönliches Selbst war nicht aufzufinden – von der Ego-Person und dem Verstand abgesehen.

Auf dieser Basis entstanden die Videos und aus heutiger Sicht sind sie tatsächlich nichts anderes, als die ersten Schritte eines blinden, unwissenden und nicht fühlfähigen Kleinkindes. Sie sind es nicht wert, angesehen zu werden, weil sie die Unwahrheit zeigen, darum habe ich sie entfernt. Und auch hier im Blog muss ich einmal aufräumen. Alle Einträge, die vor Ende Januar 2016 entstanden, sind ganz oder teilweise falsch, aus heutiger Sicht.

Ich bin jemand, der sich nicht ewig an falschen Ansichten festhält. Wenn ich erkannt habe, dass etwas falsch ist, dann lasse ich es sofort fallen. Alles andere wäre nur eine Selbstlüge. Schließlich bin ich kein Lehrer oder Guru, der von seiner Lehre leben muss und keinesfalls zugeben darf, dass er sich fundamental geirrt hat.

Jawohl – ich habe mich fundamental geirrt, als ich sagte, dass ich „Nichts“ bin! Ich bin genauso wenig „Nichts„, wie ich dieser Körper bin, mein Auto oder mein Hund – und ich bin auch nicht das universelle Bewusstsein oder das Absolute. Ich bin ein individuelles, geistig-energetisches Lebewesen, das dem Absoluten entstammt, als dessen Ebenbild geschaffen wurde – sich aber noch entwickeln muss. Und das gilt für jedes Lebewesen.

Es ist nicht schlimm, eigene Fehler zuzugeben, denn das Gegenteil hieße, sich selbst zu belügen und mit erheblichem Ballast durch das Leben zu gehen. Darum gebe ich es immer zu, wenn ich mich täusche oder Fehler mache – das macht mich frei und zufrieden.

Aus heutiger Sicht, war ich damals ein spirituelles Kleinkind oder gar Baby. Aber auch heute sehe ich mich keineswegs als „erwachsen“ an, sondern eher als Jugendlicher, der bereits einiges erkennen durfte. Ich würde mich frühestens dann als „erwachsen“ bezeichnen, wenn alle Zentren dauerhaft geöffnet und etabliert sind und die Verankerung im universellen und absoluten Bereich statt gefunden hat. Aber auch das ist dann nicht das Ende, sondern erst der Beginn der eigentlichen Reise, hinein in das Absolute. Diese Reise hat einen Beginn – aber kein Ende.