Aphantasie

Ich habe einmal nachgeforscht: Bei mir fehlen die virtuellen Funktionen (Fantasie) im Hirn: Bilder und sonstige Eindrücke, die nicht durch die Sinne kommen. Das liegt daran, dass mein Gehirn anders funktioniert, als bei 97% der Menschen. Das nennt man Aphantasie (fehlende visuelle Vorstellung) und liegt an einer fehlenden oder defekten Verbindung vom Visuellen-Kortex am Hinterkopf zum Frontal-Kortex an der Stirn. Diese seltene Funktionsart des Gehirns wurde bereits 1880 entdeckt, dann vergessen und 2010 erneut entdeckt.

Dadurch kann zwar „mit einer lautlosen Stimme gedacht“ oder „mit einer lauten Stimme gesprochen“ werden, aber das ist auch schon alles, was im Bewusstsein wahrnehmbar ist, wenn kein Sinn etwas liefert. Das bedeutet auch, dass es zu keiner Erinnerung auch nur den Hauch eines Gefühles oder Emotion gibt. Gefühle und Emotionen können immer nur das betreffen, was gerade jetzt sinnlich erlebt wird. Das ist keine Analogie, sondern wörtlich gemeint!

Es gibt verbale Erinnerungen in Form von Worten, Daten und Fakten. Aber es gibt weder Erinnerungs-Bilder, noch Erinnerungs-Gefühle, Erinnerungs-Geruch oder Erinnerungs-Geschmack. Möglicherweise ist das mit ein Grund dafür, dass hier seit 2014, nach gewissen inneren Erfahrungen, die Denkfunktion zu 100% beherrschbar ist.

Auch gibt es hier nur einen extrem schlechten Orientierungs-Sinn. Nach Karte navigieren geht nur, wenn die auf dem Lenkrad aufliegt und ich ständig schauen kann, wo ich jetzt hin muss, weil ich mir das Kartenbild nicht merken kann. Daher benutze ich bei unbekannten Strecken immer das Navigationsgerät.

Statt der oben genannten Erinnerungs-Funktionen ist hier eine gesteigerte innere Wahrnehmung da. Es ist sehr einfach möglich Energie zu fühlen, deren Dichte und Fluss-Richtung. Auch können Energiestrukturen „gesehen“ werden aber es ist kein normales Sehen mit den „inneren Augen„, es ist ein eher unscharfes „Fühl-Sehen“ mit dem energetischen Fühl-Sinn – quasi ein „erfahren“ eines unsichtbaren „Energie-Muster-Bildes„. Besser kann ich es nicht beschreiben. Es ist eher ein „unwillkürliches inneres Ahnen/Wissen„, als das Erfahren eines klaren und konkreten Sinnen-Inhaltes.

Außerdem könnte ich einem blutigen Massaker beiwohnen, anschließend nach Hause gehen, die Haustür verriegeln, mich ins Bett legen und ruhig schlafen, ohne von inneren Terror-Bildern und sonstigen Erinnerungs-Eindrücken gestört zu werden.

Lebensechte Fantasie-Bilder und -Wahrnehmungen von Meer und Strand, den Bergen oder schönen Ereignissen stelle ich mir als etwas Wunderbares vor. Aber unvergessliche und ständig wiederkehrende Terror-Erinnerungen in Form von Bildern und sonstigen Eindrücken sind ein Wahnsinn, unter dem ich glücklicherweise nicht leiden muss.

Es wird buchstäblich nur das erlebt, was gerade sinnlich erfahren wird – plus laute oder lautlose verbale Sprache, falls gerade welche da ist. Damit ist hier fast durchgehend ewiger Frieden und Stille da – abgesehen von den Bewegungen/Erscheinungen im Feld.

Weil das alles so ist, kann ich unmöglich irgend jemandem beibringen, was ich selbst erlebe und erlebt habe. Ich wüsste nicht, wie ich jemandem beibringen soll, das Denken zu beherrschen, vollkommene Stille zu erleben oder sich mit der weiten Ausdehnung zu identifizieren. Es ist möglich, all das mehr oder weniger exakt zu beschreiben – aber weitergeben kann ich es nicht.

Ich rate jedem, der sich in Richtung Selbsterkenntnis gedrängt fühlt, eine Form der Meditation zu erlernen und sich selbst innerlich zu erforschen. Wenn er eine funktionierende Fantasie-Vorstellung besitzt, wird er die einschlägigen Anweisungen befolgen können, die oft auf Vorstellungsvermögen basieren. Bei mir hat das in keinem einzigen Fall geklappt. Dafür versuchte ich jahrelang auf den inneren Ton zu hören und scheiterte, dann gab ich auf und bat um Hilfe – und bekam sie. Der Rest war und ist ständige Beobachtung.


Das Ganze hat einige Vorteile:

  1. Leiden kann es nur im Moment geben, nicht in der Erinnerung.
  2. Es gibt kein Tagträumen, dadurch wird jeder Moment erlebt.
  3. Für die Selbsterkenntnis ist diese Funktionsart des Gehirns genial.

Die Nachteile bestehen hauptsächlich in der Unfähigkeit Bilder und andere nicht verbale Daten zu merken und zu reproduzieren. Das Gedächtnis ist zudem auch für verbale Daten grottenschlecht. Glücklicherweise gibt es das Internet, das nahezu alle verfügbaren Bilder und Daten enthält. Und da ich ein verbaler Typ bin und gut beschreiben kann, finde ich nahezu alles sehr schnell.

Leuchtkörper

Im Kopf residiert normalerweise eine dichte Energie, wie Nebel. Diese verhindert das Erkennen, der tatsächlichen Verhältnisse und erweckt den Eindruck eines Menschen, der von den anderen Erscheinungen getrennt ist, die als „außen herum“ gewahrt werden.

Die „tatsächlichen Verhältnisse“ bestehen aus einer sehr viel subtileren, transparenten und bewussten Energie, die alles durchzieht, wie die transparente Luft ein dichtes Nebelfeld durchzieht. Der Nebel nimmt die Sicht auf die transparente Luft und reduziert die Sichtweite sehr stark.

Wenn die dichte Energie aus dem Kopf abfließt, fühlt sich das an, als ob sich ein dichtes Nebelfeld nach links und rechts und von vorne nach hinten teilt und über die Wirbelsäule (Sushumna) nach unten in den Bauchraum (Tantien, Sonnengeflecht) strömt und dort stationär rotiert.

Das gleicht einem „Verschlucken“ des dichten, schweren Kopf-Nebels in den vorher „leeren“ Bauch, der nachher „mit dieser Energie gefüllt“ ist. Der „Schwerpunkt“ wandert dadurch spürbar nach unten und das Tantien wird als „warme, schwere, strömende Schwärze“ erlebt.  Das alles sind natürlich nur Analogien, so wie es sich hier energetisch und körperlich anfühlt.

Manche sprechen auch davon, dass sich das anfühlt, als ob eine „schwere Kappe“ oder „ein Gewicht“ vom Kopf entfernt wird. Aber hier ist es tatsächlich ein Gefühl, als ob ein schwerer, dichter Nebel sich teilt und nach unten in einen „Hohlraum“ abfließt.

Das Ergebnis des Abfließens des Nebels, ist auf den ersten Blick, dass das, was vorher wirkte, wie „ein Kopf, der von einer Welt umgeben ist„, nun ein grenzenloses, offenes, transparentes Feld aus bewusster Energie ist, die alles durchzieht, was darin gewahrt wird. Auf den zweiten Blick wird erkannt, dass „das Feld“ physisch nicht existent (leer) ist aber dafür energetisch und geistig bis zum Bersten gefüllt ist und der Inhalt nicht vom leeren Feld getrennt ist.

Der Inhalt besteht aus „Bewegungen (Ripple, Vibrationen) im stillen Feld„, die Erscheinungen erzeugen, wie zB Vogelgezwitscher, Bilder oder andere Wahrnehmungen. Die Bewegungen und Erscheinungen sind entweder durchzogen von einem starken Gefühl von Wärme oder Liebe – oder besser: die Bewegungen sind identisch mit Liebe.

Das Feld und sein Inhalt sind nicht voneinander zu trennen. Es ist wie stille und bewegte Luft oder wie ein Meer und die Wellen darauf. Das Feld und die Bewegungen (Wärme, Liebe) darin „leuchtet“ und erzeugt den klaren Eindruck eines „warmen, hell strahlenden Leuchtkörpers„.

Eine weitere Beobachtung ist, dass beim bewussten Denken der Nebel (die Denkkappe) reflexhaft nach oben rutscht. Aber wenn dabei die entspannte Aufmerksamkeit auf dem Tantien liegen bleibt, geschieht das nicht und der Nebel bleibt unten. Dann wird die „Denkstimme„, wenn sie da ist, nicht im Kopf „gehört„, sondern unten im Bauch.


Wer das nicht für längere Perioden oder dauerhaft erlebt, der könnte es durch einen Schock auszulösen, um es dann für ein paar Sekundenbruchteile oder auch Sekunden erleben zu können, bevor der Nebel zurück schwappt:

Die Augen schließen, entspannen – und dann laut und kräftig „PATT“ rufen, die Augen weit aufreißen und die Zunge beim Buchstaben „T“ an den Gaumen hinter den oberen Zähnen pressen. Alternativ ist es möglich die Augen zu schließen und zu entspannen – und dann einmal sehr kräftig und laut in die Hände zu klatschen und dabei die Augen aufzureißen. Auch ein externer Schock, wie ein plötzliches Hundegebell oder ein scharfer Knall wirkt ähnlich.

Gefühlt wird dann für eine kurze Zeit von Sekundenbruchteilen bis wenigen Sekunden eine Art Schockgefühl, eine Verwunderung, frische Aufmerksamkeit, weite Ausdehnung, Transparenz und Bewegung darin. Die Wahrnehmung ist frischer, Farben wirken heller und leuchtender.

Auch ist es möglich, den Kopf-Nebel durch bewusstes Loslassen nach unten in den Bauch abfließen zu lassen – „in den Bauch-Hohlraum zu verschlucken„. Wenn das zugehörige Erlebens-Gefühl bekannt ist, kann das transparente Feld auch ohne diese Hilfsmittel aufgesucht werden, denn es ist ja immer vorhanden und wird nur durch den Nebel verdeckt. Dabei muss lediglich die Aufmerksamkeit vom dichten Nebel auf die offene Transparenz verlagert werden.

Es ist wichtig loszulassen und nicht zu konzentrieren. Eine Konzentration würde die Dichte des Nebels noch verstärken. Nötig ist ein Loslassen, das zu einer „Ent-Konzentration“ führt, zu einer Ausdehnung bzw. „Verdünnung“ – die aber nicht gemacht werden kann oder muss, weil sie ja da ist. Das „Schwere“ und „Dichte“ muss losgelassen werden, so dass es aus dem Kopf nach unten in den „Bauch-Hohlraum“ sinken kann – und darin „verschluckt“ wird – und damit die Sicht auf das immer vorhandene subtile Feld freigibt.

Ein Problem könnte sein, dass die Aufmerksamkeit nicht auf der Energie liegt, sondern zwanghaft auf dem Tumult im Kopf. Hier ist das kein Problem, denn so etwas gibt es hier nicht, auch keine Bilder, Gefühle, Geschmäcker oder sonstige Wahrnehmungen – die nicht aktuell über die Sinne ankommen.

Brillanz, Leuchtkraft und 360-Grad-Wahrnehmung

Vor einigen Tagen – wenn ich mich nicht täusche, war es der Morgen des 24.12.23 – erschien vor dem inneren Auge eine riesige feurige Gestalt, die einige Zeit vor mir stehen blieb. Dann breitete sie Flügel aus, blieb wiederum eine Weile so stehen – und dann verschwand sie. Danach begann ich wieder über Spiritualität zu schreiben, ohne mich bewusst dafür entschieden zu haben.


In der Nacht zum 25.12.2023 gab es einen starken Sturm, außerdem war Vollmond und das führte zu einem enormen Energielevel. Deswegen war an Schlafen nicht zu denken und die oben genannten Vorgänge waren absolut extrem. Die Wahrnehmung des starken Windes und der zugehörigen Beigeräusche waren praktisch überall.

Es fühlte sich an, als ob jedes Atom in der oben angegebenen Weise schwang und mit allen anderen interferierte. Das führte dazu, dass im kaum spürbaren Körper das Gleichgewichtsgefühl verrückt spielte. Es war nicht mehr fühlbar, wo oben, unten, links oder rechts war, alles stürzte und kurvte gleichzeitig in jede Richtung ineinander. Das gesamte Feld, das ich bin, war nicht mehr Stille mit ein paar Einsprengseln – es war nur noch unterschwellig fühlbare Stille mit sich in jede Richtung überschlagender Bewegung und Vibration. Pures Leben.


Heute Morgen (03.01.24) schaute ich beim Aufwachen eine Weile auf den Knoten hinter den Augen, der zwar nur noch schwach fühlbar aber dennoch vorhanden ist. Plötzlich entfaltete sich ein anderes Bewusstsein, als das gewohnte. Es war wie ein unendliches transparentes Band, das in sich verdreht war, wie eine Möbius-Schleife und auch ineinander gefaltet war – das Ganze war zudem kugelförmig in jede Richtung aufgespannt.

Auf dem Band erschienen gleichzeitig viele Bilder mit einer so unglaublichen Leuchtkraft und Brillanz, wie ich es bisher so noch nie erlebt hatte – zumal ich normalerweise nie Bilder sehe. Es war alles vertreten, von Mandalas über fremde Landschaften, bis hin zum Mond. Die Farben waren so brillant und eindringlich, dass sie wie lebendig wirkten. Jeder Punkt konnte heran gezoomt werden.

Es war auch möglich an etwas zu denken, das dann unmittelbar in allen Einzelheiten erschien. Testweise dachte ich „Ferrari“ und sah plötzlich mehrere vor mir, schaute einen an, der heran gezoomt wurde und konnte dann „von innen durch die Windschutzscheibe nach außen sehen„. Da hier kaum noch ein Zeitgefühl vorhanden ist, kann nicht gesagt werden, wie lange das anhielt. Es war aber lange genug, um mir klar zu machen, dass alles, was ich bisher erlebt hatte, nur in der menschlichen Dimension war.

Das hier war eine andere Hausnummer. Wenn das wieder auftritt, versuche ich es statt Ferrari mit „Mond“ oder „Universum„.

Nirwana

Heute Morgen kam mir beim Vollbad in der Stille spontan der Begriff „Nirwana“ in den Sinn. Im Netz habe ich verschiedene Definitionen gefunden. Diese hier hat mir am Besten gefallen:

Nirwana ist ein Zustand des absoluten Gleichgewichts, des tiefen Friedens und der Stille.

Göthe sagte dazu:

Das Beste ist die tiefe Stille,
in der ich gegen die Welt lebe, wachse und gewinne,
was sie mir mit Feuer und Schwert nicht nehmen können.

Diese tiefe Stille, dieser Frieden, diese Leere ist vollkommen frei von Gedanken, Emotionen, Bildern, Erinnerungen, Bedürfnissen, vollkommen reglos und unendlich tief – und ist unabhängig davon, ob der Körper in Ruhe ist oder in Bewegung. Sie ist von gar nichts abhängig – sie ist der Nullpunkt, aus dem Bewegung entspringt.

Es ist, wie gleichzeitig tot und hellwach zu sein.

Leben ist ein anderes Wort für ständige Bewegung und Veränderung. Daher kann es auch keinen dauerhaften Frieden geben. Aber es gibt eine Präferenz der Aufmerksamkeit entweder für Bewegung / Objekte oder für die Leere / Stille / Frieden.

Standardmäßig scheint die Aufmerksamkeit des Bewusstseins von Bewegung gefesselt zu sein. Solange das so ist, wird es kaum möglich sein, sie permanent auf die Leere auszurichten. Bei bestimmten Erwachens-Erfahrungen kann es geschehen, dass die Präferenz der Aufmerksamkeit auf die Leere umgeschaltet wird – das ist hier passiert.

Wenn das geschieht, wird plötzlich automatisch Leere, Stille, Frieden fokussiert, ohne dass dafür irgend etwas getan werden muss. Abweichungen davon kann es natürlich geben – aber nach Beendigung der Störung erfolgt eine automatische Neu-Ausrichtung des Aufmerksamkeits-Fokus auf den Frieden – wie wenn ein verdunsteter Wassertropfen kondensiert und zurück in den Ozean fällt.

Ich sehe nicht, wie die Umpolung der Präferenz des Bewusstseins durch soziale Handlungen, VerhaltensÄnderung, Askese oder dergleichen erreicht werden soll. Es handelt sich hier letztlich um eine statische Parameter-Eigenschaft eines laufenden (Lebens-) Prozesses. Wird dieser jedoch gestoppt, der Parameter geändert und der Prozess neu gestartet, dann kann das funktionieren – genau so habe ich das erlebt und daher als zweite Geburt bezeichnet.

Der folgende Graph zeigt die Sinuswellen eines Dreiphasen-Wechselstroms. Die Mittel-Linie kennzeichnet den Null-Punkt bzw. die Null-Linie, auf der die Werte aller Schwingungen auf Null zurück fallen.

Dreiphasenwechselstrom oder Drehstrom - Discovergy GmbH

Der Strom-Graph ist nur ein Symbol für die Schwingungen im Bewusstseins-Feld, für die es keinen Graphen gibt – die aber erfühlt werden können. Indem ich mich kreisförmig um den Null-Punkt oder die Null-Linie bewege, kann ich fühlen, dass um diesen Punkt herum Schwingungen und Bewegungen da sind – aber genau auf dem Punkt bzw. der Linie ist alles gleich Null. Das ist für mich der Nullpunkt oder Nirwana.

Von den Schwingungen her in den Nullpunkt einzutreten fühlt sich an, als ob die Schwingungen in die Stille hinein erlöschen – wie sterben bei vollem Bewusstsein. Oder wie aus einem dichteren Medium sich in einen weiten Raum zu verdünnen.

 

Bernardo Kastrup – The Universe Is A Brain

Ein Gehirn ist ein System, bestehend aus Atomen. Dieselben Atome aus denen auch Steine, Sterne, Monde und Planeten bestehen. Jedes andere unbelebte Objekt, beispielweise ein Kristall, kann auch aus Kohlenstoffatomen bestehen, die in meinem Gehirn in einer anderen Anordnung, anderen Struktur, anderen Mustern existieren.

Prinzipiell können wir ein lebendes biologisches Gehirn nicht von einem Kristall unterscheiden, sofern beide Anordnungen aus den gleichen Arten von Atomen bestehen. Es sei denn, wir können feststellen, dass bewusste Erfahrung aus bestimmten Anordnungen, Strukturen oder Architekturen von Atomen entsteht, die in einem Gehirn verkörpert sind aber nicht zB in einem Kristall. Solange wir das nicht können, müssen wir die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass nicht nur Gehirne, sondern jedes materielle System einen inneren Aspekt hat. Genauso wie es also ist, ein Gehirn zu sein, muss es auch die Möglichkeit geben das gesamte materielle Universum zu sein.

Vor einem Moment habe ich darauf hingewiesen, dass wir nicht wissen, welche Strukturen angeblich unbewusster Materie zu bewusster Erfahrung führen könnten. Das ist das schwierige Problem des Bewusstseins, die zweitwichtigste unbeantwortete Frage in der Wissenschaft. Daher können wir das Bewusstsein nicht einer bestimmten Anordnung materieller Strukturen zuordnen. Also müssen wir dem Bewusstsein zugestehen, dass es der interne Aspekt des Universums als Ganzes ist.

Wenn das der Fall ist, dann gibt es etwas wie „das gesamte Universum zu sein„. das Universum als Ganzes hat ein inneres Leben. Und das Universum, das wir sehen und messen, Planeten, Monde, Sterne, Galaxien, Galaxienhaufen, das ist das Bild einer Art kosmischen Nervensystems. Genau so, wie das Gehirn einer Person das Bild/Abbild deren inneren Lebens ist.

Das Nervensystem, aus dem das menschliche Gehirn besteht, ist der äußere Aspekt der Perspektive der zweiten Person – des subjektiven inneren Lebens dieser Person. Und da das Gehirn und der Rest des Universums nur eine Anordnung materieller Teilchen ist, sage ich damit, dass das Universum als Ganzes auch ein Nervensystem ist, es ist der äußere Aspekt der Perspektive der zweiten Person des kosmischen inneren Lebens – eines kosmischen Stroms subjektiver Erfahrungen – was wir „Gottes Traum“ nennen könnten.

Wenn wir also auf die Galaxien und Galaxienhaufen schauen, lautet die Hypothese hier, dass wir nur ein Segment von „Gottes Gehirn“ sehen, die äußere Ansicht auf „Gottes“ Innenleben.

Tatsächlich gibt es Computermodelle des Universums im größten Maßstab, etwas was wir normalerweise nicht direkt sehen können, weil wir uns nur in einem kleinen Segment davon befinden. Aber wir können es im Computer berechnen und erkennen wie die Anordnung von Galaxien, Galaxienhaufen und der dunklen Materie, die das alles verbindet, genau wie ein Gehirn aussieht. Die Muster miteinander verbundener Neuronen und Synapsen sind gleich.

In der NY-Times wurde eine Studie über die visuelle Ähnlichkeit von Nervenzellen und dem Universum veröffentlicht. Diese Ähnlichkeiten können täuschen. Aber es gibt auch mathematische Studien der Uni San Diego von 2012, die zeigen, dass es nicht nur eine visuelle Ähnlichkeit gibt, sondern dass im großen Maßstab betrachtet, auf der Ebene der Verteilung von Strukturen und Verbindungen das Universum tatsächlich ein Nervensystem ist und einem Gehirn ähnelt. […] Ich würde sagen, dass das Universum so aussieht wie ein Gehirn, weil es genau das ist. Es ist der äußere Aspekt des kosmischen inneren Lebens einer kosmischen Intelligenz.

Was bewegt sich?

Zwei Zen-Mönche beobachten eine flatternde Fahne.

  1. Der eine sagt: Die Fahne bewegt sich.
  2. Der andere sagt: Der Wind bewegt sich.
  3. Der Abt sagt: Weder die Fahne, noch der Wind bewegen sich, es ist der Geist, der sich bewegt.

Was als ich, du, Welt und Ereignisse auftaucht, ist ein zusammengesetzter, virtueller selbst-erfahrender Erscheinungs-Strom. Die multisensorischen Bilder werden eines nach dem anderen präsentiert, ähnlich wie bei einem Daumenkino.

Erfahrungsgemäß bewegt sich aber überhaupt nichts

Das ist nicht wirklich eine Bewegung, sondern der jeweils nächste Impuls wird präsentiert. Wegen der ständig wechselnden multisensorischen Impulse wirkt das wie Bewegung – tatsächlich bewegt sich aber gar nichts.

Das Wissende und das Gewusste sind nicht unterscheidbar.

Es gibt kein Bewusstsein, das Impulse oder Bilder erfährt, die von ihm getrennt sind. Daher macht es eigentlich keinen Sinn, von einem Bewusstsein (Consciousness, Awareness) zu sprechen – da sind einfach sich selbst erfahrende Sinnesimpulse: Farben, Töne etc.

Die Impulse erfahren sich selbst.

Dass die Welt eine virtuelle, datenbasierte Erscheinung ist, bedeutet jedoch nicht, dass sie nicht existiert oder unwichtig ist. Es ist einfach das, was da ist – genau so, wie es ist.

Da es keine unabhängige Existenz gibt, kann von „Mitwirkung“ nicht gesprochen werden – sie geschieht ganz natürlich. Die einzige Entscheidungsfreiheit besteht in der gefühlsmäßigen Reaktion auf die präsentierten Bilder. Annahme oder Ablehnung.

Tanzende Lichtpunkte

War gerade mit dem Hund unterwegs. Wolkenloser Sternenhimmel – und ein Meer von unzähligen tanzenden Lichtpunkten im Sichtfeld. Sie sind immer da aber nicht immer so deutlich sichtbar.

Präsenz und Stille ohne Ich

Präsenz und Stille zu erleben, bedeutet keinesfalls, kein Interesse mehr an der Umgebung zu haben. Ein Problem ergibt sich nur dann, wenn Stille nur bei Abwesenheit von Interesse für die Umgebung vorhanden ist. Das nennt man gewöhnlich „Meditation“ – also Rückzug vom (geistigen) Lärm.

Präsenz und Stille ohne „Ich“ ist der Grundzustand, der niemals verloren gehen kann. Wenn dieser dauerhaft erlebt wird, wie es hier ist, dann kann er zwar temporär überlagert werden, bleibt aber immer fühlbar und kann daher auch nicht vergessen werden.

Dass das hier so ist, hängt mit der Veränderung im Verstand zusammen, als 2014 der „Lärm“ permanent ausgeschaltet wurde. Seitdem sind die Verhältnisse genau anders herum, als vorher. Es kann jedoch nicht gesagt werden, was das letztlich verursacht hat. Es ist einfach geschehen.

There is no separate „me“

Was mich am Buddhismus abstößt, ist das Kirchenhafte, die Strukturen, die Einrichtungen, das Religiöse, die Kutten, die Statuen etc.

Was mich anzieht, ohne „Mitglied“ zu sein oder „mich zugehörig zu fühlen„, ist die logisch klare, stringente Art, die Dinge ohne überbordenden Mystizismus zu erklären. Diese Klarheit ist der eigentliche Ursprung des „Buddhismus„! Denn genauso wenig wie Jesus die „christliche Kirche„, hat Buddha die „buddhistische Kirche“ gegründet. So etwas machen immer nur jene Nachfolger, die nichts verstanden haben.

Ein IKEA-Paket dafür zu verwenden, die Abwesenheit eines separaten „Ich“ und „mich“ zu erklären ist ein sehr gutes Beispiel für diese Klarheit. Der optische und auditive Firlefanz ist überflüssig – das spricht nur das Ego an, weil dieses sich immer gerne einer Gruppe zugehörig fühlt.

Kein separates Ich zu fühlen (anatta) ist der eigentliche Grundzustand und er fühlt sich total normal an: Da sind einfach nur die Teile: hier Farben, dort Töne und das Gefühl des Gehens – mehr nicht.

  • Nicht: „ich sehe“ und auch nicht „sehen“ – sondern nur Farben.
  • Nicht: „ich höre“ und auch nicht „hören“ – sondern nur Töne.
  • Nicht: „ich gehe“ und auch nicht „gehen“ – sondern nur Gehgefühl.

Es ist nicht komplizierter und aufgeblasener, sondern viel einfacher und normaler. Da ist einfach nur „das“ – zwar als Vielheit aber nicht getrennt. Jeder Punkt und die Gesamtheit aller Punkte fühlt sich intim und warm an – nicht ein Teil ist „unpersönliches ich„, sondern alles. All-Heimat.