Gerade kam ein Mail, mit der Frage, warum, trotz aller Erkenntnisse und Erfahrungen, es hier immer wieder zu einem erkennbaren Rutsch ins Alltagsbewusstsein kommt.
Das ist sehr einfach zu erklären. Momentan ist es hier möglich, in die Erfahrung des „No-Mind“ einzutreten und sie zu halten. Das ist die Erfahrung, die bei Anatta gemacht wird – aber eben noch nicht stabil realisiert. Realisation bedeutet „einrasten und stabil bleiben„.
Das gleiche gab es 2014 mit „I-AM“. Vor der Realisation – also bevor das stabil war – war es möglich, beliebig in den gedankenlose Präsenz-Erfahrung „I-AM“ einzutreten. Es war aber unmöglich die Erfahrung dauerhaft zu halten – sie „einrasten zu lassen„. Das geschah einige Tage, nachdem alle Bemühungen aufgegeben wurden.
Es ist hier also möglich, das Ich-Gefühl, das ohnehin nur da ist, wenn gedacht wird – und das gesamte Body-Mind-Gefühl, komplett aufzulösen, so dass nur noch dezentrale, verteilte, selbst wissende Eindrücke übrig bleiben, wie zB Vogelzwitschern, Verkehrsgeräusche, Landschaft, Wind, Regen…
Das Einzige, was noch fehlt, ist „das dauerhafte Einrasten„. Da es hier aber kaum Leiden gibt, weil es kaum Gedanken gibt, tut das nicht besonders weh. Wenn es kommt kommt es, wenn nicht, macht das auch nichts, denn die Erfahrung ist jederzeit zugänglich und wird auch so oft wie möglich aktiviert.