Siddhartha Gautama, der heute „Buddha“ genannt wird, war kein „Buddhist„, kein „Heiliger“ – und hat auch keine Religion gegründet. Im Gegenteil, er lehnte jeden Glauben ab und untersuchte stattdessen die nackten Tatsachen der menschlichen Existenz direkt. Der unten verlinkte PDF-Text geht auf diese Tatsachen näher ein und beleuchtet auch die logischen Konstrukte von Nagarjuna.
Vom „Buddhismus“ kann man im Prinzip alles wegwerfen, außer den direkten Aussagen seines unfreiwilligen Urhebers und der Logik des Nagarjuna. Natürlich gibt es auch noch einige andere, wertvolle und wortgewaltige Quellen, wie zB Dogen, Hui Neng, Huang Bo, Linji, Bankei etc.
Aber die weitaus meisten „religösen“ Texte wurden offensichtlich von Menschen verfasst, welche die reine, ursprüngliche Natur- und Evolutions-Lehre des Urhebers nicht erfassen konnten oder wollten. Die Leistung des „Buddha“ besteht darin, mit dem Götterglauben aufgeräumt zu haben – indem er eindeutig zeigte, dass es nirgendwo ein permanentes Selbst gibt.
Was wiederum darauf basiert, dass es nirgends auch nur einen permanenten Partikel gibt – es gibt absolut überhaupt nichts permanentes. Alles wandelt sich unaufhörlich in einer rasenden Geschwindigkeit. Auch hat nichts eine Selbstexistenz – weil alles voneinander abhängt und miteinander vernetzt ist. Das kann die heutige Wissenschaft auch bestätigen – ca. 2500 Jahre nachdem Siddhartha Gautama das erkannt hat.
Das alles hat nichts mit „Esoterik“ oder „Spiritualität“ zu tun – das sind ganz einfach die nackten Tatsachen „unserer“ Existenz. Siddhartha erkannte, dass es nichts wirklich festes gibt, dass alles nur virtuell auftaucht und dass es daher niemanden gibt, der leiden kann. Leiden ist nur eine auf Ignoranz zurückzuführende Kette aus Gedanken-Emotionen-Gefühlen und ist auf die tatsächlichen Gegebenheiten aufgesetzt.
Um von diesem Leiden frei zu werden, muss zuerst einmal erkannt werden, dass „niemand“ in dem Körper drin ist, dass das sogenannte „Selbst“ und die „eigene Existenz“ nur aus Konventionen besteht und dass absolut nichts beständig und dauerhaft und selbstexistent ist.
Es gibt eigentlich nur eine ungeheure Menge an selbst-gewahrenden Datenflüssen. Und es macht absolut keinen Sinn, auf einen Datenfluss ein angeblich „sich selbst steuerndes Wesen“ aufzusetzen, das aufgrund seiner „Nicht-Handlungsfähigkeit“ und seines „Zwangsdenkens“ automatisch Leiden erzeugt.
Man muss nur den Irrtum loswerden, dann tritt Stille, Frieden und Freiheit von Leiden ein. Und DAS erkannt und mit anderen Menschen geteilt zu haben, ist die große Leistung des Siddhartha Gautama, genannt „Buddha„.
Der mittlere Weg von Jukka Kaisla