Ein scheinbares Zentrum ist immer nur ein Festhalten an einer Zwischenschicht oder einem Gefühl. Tatsächlich gibt es nicht „das Zentrum“ – es gibt unendlich viele Zentren oder Punkte.
Wenn irgendwo festgehalten wird, dann erscheint das „Präsentieren“ der Vielzahl der Zentren oder Lichtpunkte, wie „ein Ort, an dem Ich bin„. Tatsächlich gibt es keinen „Ort“ und kein „Ich“ – das ist nur eine Illusion aus dem bewussten Funktionieren unendlich vieler Punkte, die zusammen genommen eine Art „Kontinuum extrem kurzer Einzelimpulse“ erzeugen, das als „Hier und Jetzt“ interpretiert wird.
Der Satz „ICH BIN DAS“ resultiert aus der Illusion eines scheinbar stabilen „Kontinuums„, „in dem ich“ oder „das ich“ scheinbar „bin„. Wird genauer hingeschaut, ist dieses „Kontinuum“ und das „Ich“ nirgendwo zu entdecken – da sind nur ungeheuer viele Lichtpunkte und Vibrationen. Das „Hier und Jetzt-Kontinuum, in dem ich bin“ erscheint nur dann, wenn nicht genau und tief genug hingeschaut wird.
Da ist nur das Feuern und Vibrieren unendlich vieler Lichtpunkte und darin gibt es keinen Ort, keine Zeit und auch kein „Ich„, das sich „hier und jetzt“ erfährt. „Das sich selbst Erfahren eines scheinbaren Ich“ ist in Wirklichkeit die Summe des „sich selbst Erfahrens jedes einzelnen Lichtpunktes, der gerade feuert und vibriert“.
Noch einmal anders herum: Es ist deshalb möglich, sich als „Ich“ zu erfahren, weil es ein Feld unendlich vieler bewusster Licht-Punkte gibt, die aktiv sind und funktionieren und sich dabei bewusst selbst erfahren. Die Vielheit dieser ultrakurz aufblitzenden bewussten Licht-Punkte wird fälschlicherweise als „abgegrenztes Einzel-Ich in einem Hier-und-Jetzt-Kontinuum“ interpretiert.
So kam es mir zumindest heute Morgen vor, als ich wieder sehr früh aufwachte und schaute.
Nachtrag:
Wenn gespürt wird, dass irgendwo festgehalten wird, dann diesen Fakt registrieren, sich gedanklich klar machen: „Das bin ich nicht, das ist nur ein Produkt des Festhaltens an diesem Punkt“ und tief loslassen. So wurde das heute Morgen gemacht und anschließend ergab sich eine tiefe Verschiebung in das „Lichtuniversum„.
Warum denken? Weil das falsche Weltbild nichts anderes ist, als eine verbale Programmierung, eine Denkstruktur. Diese kann nur dann dekonstruiert werden, wenn klar gesehen wird, wie es wirklich ist und eine verbale Gegenprogrammierung eingebracht wird, die der Wirklichkeit besser entspricht und die alte Programmierung an dieser Stelle ersetzt. Denn „wir“ sehen die Welt immer so, wie wir über sie denken. Die Denkstruktur ist quasi eine Brille, ein Filter durch den die Welt gesehen wird – was aber von den meisten Menschen nicht bemerkt wird.
Man muss unterscheiden, zwischen einem harten und sofortigen Shift in die Wirklichkeit, bei dem jegliches Ich-Empfinden unmittelbar, radikal und unwiederbringlich weg genommen wird, wie es zB bei Ruwenda, Bernadette Roberts und bei Suzanne Segal war – und einem graduellen Shift, wie es hier ist, bei dem das alles langsam und schrittweise geht. Das dauert zwar viel länger – dafür kann aber von den Stadien berichtet werden, was im Falle des sofortigen Ich-Todes nicht funktioniert.
Die Schwächung oder Wegnahme der Ich-Vorstellung erfolgt immer durch das Leben selbst und ist nicht etwas, das „man selbst“ machen kann. Aber es ist möglich, diesen Prozess dadurch zu unterstützen, dass gefragt wird: „Was ist jetzt zu tun?“ Meist ist hier die symbolische, gefühlte Antwort: „Gar nichts, entspanne dich einfach„. Es kann hier auch deshalb nichts getan werden, weil praktisch in allen Fällen die Aufdeckungen und Entdeckungen im Halbschlaf oder direkt beim Aufwachen erfolgten – also zu Zeitpunkten, an denen gar kein Ich-Gefühl existierte.
Am hellen Tag passiert hier nur das normale Leben, wie es bei jedem stattfindet – allerdings in tiefer Stille und mit ständigem Vibrationsgefühl, das irgendwie „glücklichmachend“ ist. Das sind ganz einfach mehr oder weniger intensive Vibrationen, die buchstäblich den Körper und das Bewusstsein „in Extase baden„. Nur als Hinweis: Hier wurden noch niemals Drogen konsumiert. Und auch Alkohol wird nur sehr wenig getrunken. Die Vibrationen sind also ganz sicher keine Folge von Chemie oder intensiver Meditation, denn es wird nach wie vor hier nicht meditiert oder sonstwie geübt – sondern nur intensiv hingeschaut und gefühlt.