Es gibt keinen äußeren Lehrer

Es gibt keinen äußeren Lehrer – der Lehrer ist immer nur Eines – nämlich das Leben selbst. Und es wird nie nur durch einen Punkt oder wenige Punkte gelehrt – sondern immer durch ALLE GLEICHZEITIG. Ich weiß, dass meine Frau nicht das sehen kann, was hier gesehen wird – und doch wird (auch) durch sie hindurch gelehrt.

Und nicht nur das – ich habe schon öfter erlebt, dass durch einen vermeintlichen „Dummkopf“ etwas gesagt wurde, woran hier längere Zeit herumgekaut wurde, ohne es zu sehen. Wenn das erst einmal klar ist, dann ist es überall zu erkennen – überall gleichzeitig.

Auch bei Castaneda kann man das finden. Dort wird klar, dass „der wirkliche Lehrer“ und „die wirkliche Autorität“ das Leben selbst ist (Nagual=Geist). Und der vermeintlich „körperliche Lehrer“ (Don Juan) achtet ständig auf äußere und innere „Omen„, um „im Sinne des Geistes/Nagual richtig lehren zu können„.

Bei Castaneda wird das „Die Verbindung zum Nagual/Geist“ genannt. Diese Verbindung ist nichts anderes, als ein stiller Verstand, was es ermöglicht, Intuitionen sofort zu erkennen, wenn sie hochkommen. Ein brüllender Verstand ist viel zu laut, als dass diese feinen Intuitionen bemerkt werden könnten.

Genau das passiert hier auch – es wird ständig darauf geachtet, was die „innere“ und „äußere Umgebung“ (Bewusstsein als…) „mir“ zeigt, um „mich“ (Bewusstsein als) zu lehren. Und sie zeigt ununterbrochen…

Man darf Castaneda und alle anderen Lehren jedoch nicht wörtlich nehmen – das sind allesamt nur Metaphern dafür, dass es gar nichts anderes gibt, als den ununterbrochenen Selbstausdruck („Welt und Wesen„) des einzig existierenden Bewusstseins. Und dieses ist ganz einfach zu finden: zwischen zwei Gedanken…


Nachtrag

Es gibt mittlerweile eine ganze „Erleuchtungs-Industrie“ – deren Vertreter sich „natürlich“ alle voneinander abgrenzen! Und wenn der Schreiber hier jemals sagen würde, dass er ein Lehrer wäre und tatsächlich jemandem helfen könnte, dann gehörte er auch dazu.

Hier wird nur deshalb geschrieben, weil hier geschrieben wird, nicht weil irgendwer das will. Es kann ausgeschlossen werden, dass das irgendwem nutzt. Im äußersten Fall kann das Geschriebene hier als Fingerzeig dienen, um einem potentiellen Versteher zu zeigen, dass die Dinge nicht so sind, wie er denkt und sich schließlich selbst auf die Suche nach eigener Erkenntnis macht. Etwas Angelesenes ohne Unterfütterung eigener Erfahrung ist nichts wert! Nur wer selbst in sich fündig wird und die Wirklichkeit durchleuchten kann, sieht und erkennt für sich selbst.

Niemand kann dem, was einer wirklich und von Natur aus ist, irgend etwas hinzufügen oder es verbessern. Weder er selbst, noch ein anderer. Und niemand kann tun, was jeder selbst tun muss: Die Wahrheit in sich aufzudecken. Fingerzeige können gegeben werden, das ist aber auch schon alles. Darum ist es am besten, gar nichts zu glauben – auch nicht dem, was hier steht – sondern für sich selbst zu schauen und zu erkennen.