Vor einigen Tagen kam eine Mail von jemandem, der hier in der Nähe wohnt. Er wollte Kontakt mit mir aufnehmen und evtl. auch mit mir persönlich sprechen, nicht über das Telefon. Ich habe ihm schon geantwortet, möchte aber öffentlich noch näher darauf eingehen.
Wenn jemand gewisse innere Erfahrungen gemacht hat und meint, dass er „auf seinem Weg“ nicht weiter kommt, dann sollte er einmal untersuchen, WIE es wirklich zu diesen inneren Erfahrungen gekommen ist. Will meinen: WER diese Erfahrungen erzeugt hat: Der Sucher oder die Wirklichkeit? Wer ehrlich ist, wird sehr schnell darauf kommen, dass es niemals er selbst war, der „das“ gemacht hat, sondern dass er es lediglich erfahren durfte.
Spätestens dann, wenn das klar ist, sollte auch klar sein, dass jegliche Vorstellung von „weiterkommen“ und „mehr“ doch immer nur genau das sind: Vorstellungen!
Jedes einzelne Wesen, egal ob Bakterium, Wühlmaus, Hund oder Mensch, ist ein originäres und unverfälschtes Produkt des Lebens, das sich selbst durch diese Erscheinung hindurch erfährt. Das Leben tut dabei so, als wäre es diese Erscheinung und erfährt alles, was dieser Erscheinung widerfährt.
Mit Blick auf diese Wahrheit kann jedes Wesen mit vollem Recht sagen: ICH BIN und nur weil ICH BIN, gibt es all das… Wobei ICH BIN aber nicht als „individuelles Wesen“ verstanden werden darf, sondern als die einzig existierende Gesamtheit oder Einheit.
Das Leben ist nicht diese Erscheinungen – es produziert sie in sich – und bleibt dabei immer das Leben selbst. Und da das Leben jederzeit ALLES dynamisch im Moment erzeugt, muss seine Intelligenz ein so großes Ausmaß haben, dass selbst Einstein und Leonardo da Vinci dagegen nur ein Fliegenschiss waren.
Das bedeutet für den Einzelnen – also die dargestellte Erscheinung – dass sie nur sich selbst als den Ursprung (das Leben) sehen muss und sich selbst alles fragen kann, was sie wissen will.
ALLES im Universum vorhandene Wissen ist jederzeit und überall vorhanden, denn außer Wissen gibt es gar nichts anderes. Das Substrat der sogenannten Wirklichkeit ist Information bzw. deren Potential. Daher ist die scheinbare Festigkeit der Welt und Wesen nur die Information über eine scheinbare Eigenschaft einer virtuellen Erscheinung. Vielleicht trifft es der Begriff „Simulation“ besser.
Wenn wirklich klar ist, dass jegliche „Erfahrung“ nur Information von Erfahrung ist und dass „der Erfahrende“ immer das Leben selbst ist – wo ist dann noch die Notwendigkeit eines „Meisters“ oder „Mentors„?
Jedes einzelne Wesen ist zu jedem Zeitpunkt in exakt der Verfassung, in der es in diesem Moment sein muss. Das trifft auch auf die sogenannten Meister zu. Diese sind sozusagen das nach außen gestülpte pure Leben, das den Menschen, die noch nicht wissen oder glauben, dass sie das auch sind, helfen sollen, genau das zu erfahren.
Das bedeutet nicht, dass nichts zu tun ist – sondern es bedeutet, dass nicht mehr zu tun ist, als das, was ohnehin geschieht. Wenn also an irgendeinem Punkt Meditation geschieht, ruhiges sitzen, Konzentration, Energiearbeit, Arbeit mit dem Bewusstsein oder bestimmten Zentren – oder der innere, nonverbale Drang dazu, das zu tun – dann wird genau das geschehen.
Wenn einer aktiv versucht Kontakt mit irgendeinem Menschen aufzunehmen und dieser Kontakt soll nicht passieren, dann wird er den Kontakt nicht aufnehmen können, egal, was er dazu tut oder lässt. Ich kenne das aus eigener Erfahrung nur zu gut.
Abhilfe ist hier und in jeder beliebigen anderen Situation, die gezielte Frage nach innen: „Was ist jetzt richtig? Was will passieren?“ Dann sollte die Frage vergessen werden und ein paar Stunden oder Tage später wird eine Antwort aufdämmern.
Wenn man sich unsicher ist, ob man bei einer inneren Antwort nicht vielleicht auf den Verstand herein fällt, kann man sich die Antwort auch „außen“ in der Projektionsebene wünschen – und sie wird dort erscheinen. Zum Beispiel als Aufschrift auf einer Wand, einem LKW oder als Kfz-Kennzeichen. Das Leben ist da sehr kreativ. So läuft das hier auch ab.
Ich kenne jemanden, der innerlich weitaus mehr Erfahrungen gemacht hat, als ich. Der ruft relativ selten an – aber wenn, dann hat er immer eine oder mehrere Fragen, die er mir stellt. Ohne jede Ausnahme kam die Antwort hier immer sehr schnell und präzise – und ohne dass gesagt werden kann, dass „ich“ sie wusste. Das betrifft oft Erfahrungen, die er gemacht hat, ich aber nicht. Daher ist für mich vollkommen klar, dass nicht „ich“ es bin, der hier antwortet, sondern das Leben selbst und es benutzt diesen Körper hier einfach als Kanal.
Wenn mir einer per Mail eine Frage stellt, dann ist das auch oft so – dann wird die Antwort in hoher Geschwindigkeit geschrieben – viel schneller, als wenn „ich“ versuchen würde, diese Antwort zu formulieren. Es gibt aber auch viele Fälle, da kommt überhaupt nichts hoch – diese lasse ich dann meistens unbeantwortet – oder schreibe zurück, dass nichts dazu hochkommt. Es gibt auch Fälle, wie den oben genannten, dass jemand Kontakt sucht und es kommt eine Ablehnung hoch. Dann wird das geschrieben.
Das hört sich vielleicht an, als wäre das etwas Besonderes. Aber das stimmt nicht – das ist bei jedem Menschen genau gleich. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass es hier bemerkt wird. Prinzipiell ist jedes Wesen so ein Kanal und jeder kann sich durch sich selbst hindurch fragen und wird durch sich selbst hindurch Antwort bekommen, von dem, was er wirklich ist: dem Leben.
Nichts anderes tut ein Meister. Darum: Sei Dein eigener Meister!
Der sogenannte „WEG“ ist einfach nur das, was jeder Mensch als „sein Leben“ erlebt. Es gibt keine Alternative zu dem sich automatisch abspulenden Leben!
Wer Änderung wünscht ist immer nur der Verstand. Wenn aber ein tatsächlicher Drang dazu da ist, etwas zu ändern, dann wird sich dieser auch entsprechend manifestieren, denn dieser Drang, wenn er echt ist, ist nichts anderes als ein gefühlter Impuls, etwas bestimmtes zu tun – sozusagen die Vorstufe von sich automatisch vollziehender Handlung.