Wissenschaftliche Erklärungsmodelle basieren immer auf Beobachtungen innerhalb der sinnlich wahrnehmbaren Ebene. Wenn man sich vor einen Bildschirm setzt, auf dem der Verlauf einer Simulation dargestellt wird, zB eine „Welt mit Menschen, Tieren und Pflanzen„, dann wird man immer wissen, dass es sich nur um eine Simulation bzw. ein Computerspiel handelt.
Wenn man sich aber an die Stelle eines der simulierten Wesen versetzt, für die „ihre Welt“ das einzige ist, was existiert, dann können sie gar nicht anders, als Erklärungsmodelle zu bilden, die auf sinnlich wahrnehmbaren Beobachtungen basieren.
Dann heißt es zB, dass es in Thailand einen Tsunami gab, weil zwei tektonische Platten auf dem Grund des Ozeans sich um ein paar Zentimeter ruckartig verschoben. Oder das Volk der X verhält sich so, weil sie sozial und genetisch so programmiert sind. Der Tiger reißt Schafe und manchmal auch Menschen und frisst sie – umgekehrt aber nicht. Für alles gibt es Erklärungsmodelle – nur nicht für das, was diese Welt, samt beweglichem und unbeweglichem Inventar programmiert, parametrisiert, erscheinen lässt, animiert, steuert und wieder verschwinden lässt.
Wenn einer aber das gesamte Bild sieht, dann erkannt er, dass die Welt ein sich ständig ändernder Inhalt im globalen Bewusstsein ist, dem keinerlei reale und unvergängliche Existenz zukommt. Dann wird auch gesehen, dass die Erscheinungsform der Welt tatsächlich einer Simulation gleicht, in der die grundlegenden Fähigkeiten von Erscheinungen, wie Raum, Zeit, Beweglichkeit, Verständnis und sämtliche anderen, grundlegenden Eigenschaften programmiert sind.
Zum Beispiel gibt es die Oberart der „Bären„. Eine Unterart ist der „Koalabär„, der kein Fleisch frisst, sondern nur Eukalyptusblätter und nur in Australien vorkommt. Eine andere Unterart ist der Braunbär, der ein Allesfresser ist. Der Grizzly-Bär frisst fast nur Fleisch. Eine weitere Oberart sind die „Raubkatzen„, mit Unterarten, wie zB „Tiger, Löwe, Leopard, Luchs“ – die aktiv Beutetiere erjagen. Das alles sind Programme vom Typ „bewegliche Wesen„, die auf dem Grundsatzprogramm vom Typ „Erscheinung“ basieren.
Woher wissen diese Wesen, wie sie sich verhalten müssen? Wer sagt einem Raubtier, dass es kein Grasfresser, sondern ein Fleischfresser ist? Seine Parametrisierung in Form der Genetik. Die praktischen Jagdfertigkeiten, die aufgrund dieser Genetik benötigt werden, schauen sich die Jungtiere von den Elterntieren ab, unter deren Aufsicht sie eingeübt werden.
Wäre es für eine Raubkatze möglich, „vegan“ oder „friedlich“ zu werden? Natürlich nicht. Auf solche Schwachsinnigkeiten kommt nur der Mensch, mit seinem minderwertigen Bordcomputer. Aber auch der Mensch ist nichts anderes, als eine Art, die vom Grundsatzprogramm „Erscheinung“ abgeleitet ist. Allerdings ist dies die einzige Art, die mit einem Gehirn ausgestattet ist, das in der Lage ist zu abstrahieren und ein Unterprogramm auszubilden, das hartnäckig „ich“ sagt.
Eine Simulation basiert immer auf zwei grundsätzlichen Komponenten: den Simulations-Programmen für Raum, Zeit, Erscheinung, Umgebung, Bewegung, Aktivität und sonstige Eigenschaften – und der Parametrisierung, die festlegt, wie sich die Arten und Unterarten verhalten – und wie sich die einzelnen Wesen verhalten.
Und dann gibt es noch zwei noch grundsätzlichere Voraussetzungen für die Simulation: Das, in dem die Simulation stattfindet bzw. erscheint – das Bewusstsein und das, was die Erscheinungen erzeugt, energetisiert und animiert – die Lebenskraft. (Analogie: Computer und elektrischer Strom)
Wer also Ursachen sucht, warum sich Wesen/Menschen, Gesellschaften und Spezies so verhalten, wie sie es tun, wird diese niemals in der Erscheinungs-Ebene finden, sondern VOR der Erscheinungsebene – also BEVOR die fraglichen Erscheinungen überhaupt erzeugt wurden.
Worauf basiert eine Simulation? Auf dem Programmierer, der die Programme geschrieben hat und auf dem Parametrisierer, der die Parametersätze erstellt hat. Das kann auch ein und derselbe sein. Damit das Kind einen Namen hat, können wir diesen Programm-und-Parameter-Ersteller „Quelle„, „Leben“ oder auch „Gott“ nennen.
Kein ernsthafter Programmierer würde sein Programm für das darin auftretende Fehlverhalten verantwortlich machen – sondern sich selbst. Mit anderen Worten: Nicht das laufende Programm ist für sein Fehlverhalten schuld, sondern der Programmierer, der es geschrieben hat – BEVOR es das erste Mal gelaufen ist.
Die zugrundeliegende Ursache für ALLES und JEDES
ist nicht „in der Simulation„, sondern DAVOR.
Damit erledigen sich alle Überlegungen,
wie „Mensch“ „besser“ oder „anders“ leben könnte.
Man kann es auch anders sagen: Wer würde sich ernsthaft nach dem morgendlichen Aufwachen darum kümmern, was er im nächtlichen Traum erlebt und getan hat? Niemand! Weil jeder ganz genau weiß, dass es sich um einen unwichtigen Traum handelt.
Mit der scheinbar real vorhandenen Welt und den scheinbar eigenständig handlungsfähigen Wesen verhält es sich genauso. Es ist ein Traum oder eine Simulation – aber nicht „unser Traum“ oder „unsere Simulation“ – „Welt und Wesen“ sind das Geträumte, das Simulierte, der Trauminhalt.
„Ich, Körper, Psyche, Verstand“ ist ein geträumtes Wesen, eine Traumfigur.
ICH bin aber auch das, was den gesamten Traum träumt und überlebt.
Daher ist es sinnvoll, sich auf das zu konzentrieren, was bleibt –
und nicht auf das, was zwangsläufig vergehen muss.
Das bedeutet nicht, das Leben zu ignorieren, sondern Prioritäten zu setzen.