Motivation und Praxis – Update

Was hat es mit den Praktiken, Übungen und Methoden der traditionellen Religionen auf sich? Was hat es zum Beispiel mit „The Secret“ auf sich und was kann ich damit erreichen?

Auszug: „Doch das Höchstmaß der Zerstörungskraft richtet die Person gegen sich selbst. Es sieht aus wie eine Hassliebe, die einerseits möchte, dass das alles endet und andererseits alles dafür zu tun scheint, dass alles endlos weiter gehen kann. Diese Zerrissenheit, dieser Wahnsinn, diese Gespaltenheit kann sofort enden, da das alles eine Lüge ist. Eine Lüge der Ignoranz, eine Lüge aus Unwissenheit, die wie eine Nebeldecke, die Wahrheit zu überdecken scheint.

Die Angst ist, dass wenn Wahrheit gesehen wird, das persönliche Leben wie eine Kerze im Wind erlöschen würde. Und das ist auch die Wahrheit, das persönliche Leben erlischt tatsächlich, aber nur weil es nie als eigenständige Existenzform bestanden hat.

Doch, das Erlöschen-dürfen der Empfindung ein persönliches Leben zu haben, ersetzt die Lüge des >ich<, durch die Wahrheit des Lebens selbst und die Schwingen der Freiheit fangen an, sich in diesem individuellen Ausdruck als Mensch, auseinanderzufalten. So stirbst >du< endlich und Leben ist nun möglich.

Das alles ist für die Person höchst befremdlich und die Angst in Wahrheit nicht-zu-sein, verstärkt die vorhandene Furcht zu einer geradezu paranoiden Obsession.“ Ende des Auszugs.

Genau diese Obsession ist es, die Menschen dazu bringt, (scheinbar) immer besser zu werden, Freude aus (scheinbar selbstinduziertem) Tun herauszuquetschen, anstatt die einzig vorhandene Freude des reinen Seins in sich selbst aufzudecken. Nur die Freude als das Leben selbst zu sein, ist ewig – alle andere Freude muss zwangsläufig enden – ob sie aus scheinbar „eigener“ Leistung entsteht oder aus schlichtem Konsum.

Nur das Leben selbst ist ewig und endlos.
Die erzeugten Erscheinungen und davon abgeleitete Befriedigungen sind es nicht.
Daraus ergibt sich zwangsläufig der Lebens-Sinn: Aufdeckung der Wahrheit/Selbsterkenntnis.
Es gibt keinen anderen Lebens-Sinn – da die Erscheinungen schon so sind, wie sie sein sollen.

Mit anderen Worten: Egal, ob einer ein Künstler ist, Rennfahrer, Extremsportler, Unternehmer, Programmierer, Handwerker, Industriearbeiter, Arbeitsloser, Dieb, Mörder, Politiker, Geistlicher – das ist nie eine unabhängige Person, das ist immer nur das Leben, das sich selbst als diese Form manifestiert.

Die Person“ ist lediglich der spezifische „Geruch“ oder „Geschmack“ jeder erzeugten Form – ein individualisiertes Bewusstseins-Partikelchen in der ungeheuren Masse aller erzeugten Formen – die zusammengenommen nicht einmal ein Mikrogramm wiegen – denn Geist ist masselos.

Daher ist die Erscheinung des „Papstes“ oder sonstigen „Würdenträgers“ um keinen Deut besser oder schlechter, als der schlimmste Massenmörder. Der Massenmörder wird vom Leben erzeugt/manifestiert und seine Opfer ebenfalls. Der Unterschied liegt nur in der Wahrnehmung und in der Interpretation „der Eigenschaften und Taten“ des jeweiligen Erfahrungs-Punktes. Wer ist der Interpret? Der Verstand, der nicht wirklich versteht.

Ist das wirklich so schwer zu begreifen?
Oder will es nicht begriffen werden?


Hierzu erneut Hazrat Inayat KhanSpirit of guidance, therefore, is the name of the heart of God. If there is such a thing as divinity, it is that heart which has all wisdom, and to which all wisdom belongs. The heart of God is the intelligence, and a current of guidance in the heart of every man, because the heart of all has found one heart, and it is that which is divinity.

Therefore, it is not disconnected with the heart of man. The heart of man is an atom which makes the heart of God.

If people have given that name to Christ, it is true also. The heart of the master which reflected fully the divine heart naturally showed the sign of divinity. Many, not understanding this, made this idea exclusive and incomprehensible and by that they have taken away the ground from the feet of the master. By that also another harm has been done, and that is that this idea has taken away the worthiness of man who was made to be the representative of God. The Hebrew scriptures say that man was made on the image of God. Not only that, but the Muslim scriptures says that man was made as the khalif of God, that means the representative.

When one says that man was born from sin, that man is on earth and that God is in heaven, one separates man from God. And this takes away the possibility of perfection of which Christ has said, “Be ye perfect as your father in heaven is perfect.” That possibility of human perfection is taken away by making the idea of divinity exclusive, and remote, depriving man of the bliss of God which was meant for him. Therefore, disputes have risen among the followers of different religions, each of them thinking their teacher the only teacher. For that reason wars took place in all ages, and people have disagreed with one for another; people from one community have called the others heathen, depriving themselves of the bliss which constantly is and which was, this is and always will be, of which Christ has said, “I am alpha and omega, the first and last.” Plainly interpreted, this means that, I was if there was any that gave wisdom, and now who gives wisdom, and will be ever the divine wisdom.

The master identified himself with the heart of God instead of that personality which was known as Jesus. And people have limited that divine wisdom, that spirit of guidance, that heart of God, to that personality which came as Jesus. And they have forgotten that word he himself said, that “I was,” which means those prophets and seers, be it Abraham, or Zarathustra, or Buddha, or Krishna, who came before Jesus, he identified himself with them, “I was Abraham first; if there was any wisdom given before, it was given by me, by the divine I, that divinity given before.” Therefore he said, “I have not come to give a new law, but I have come to fulfill the law.” By this he also says that the guidance will continue afterwards. It was only a declaration of that identity in which Christ lived, not in which the people recognized him. [Quelle]

Der bereits mehrfach verlinkte Text von Hazrat Inayat Khan ist sehr reich. Es lohnt sich, ihn ausführlich zu lesen.