Augen-Projektor

Ich war gerade in der Dämmerung mit dem Hund draußen. Da schaute ich zufällig auf den stillen Horizont, wobei ich wie immer, den gesamten Körper im Blick hatte.

Plötzlich sah ich ein Licht in der Ferne aufleuchten, das Positionslicht eines Windrades. Knapp daneben war noch eines, das in einem leicht anderen Rhythmus blinkte. Eigenartigerweise konnte ich das Blinken im Bauch fühlen. Da war eine winzige Kontraktion, wenn das eine Licht aufblitzte und dann, etwas daneben noch eine, wenn das andere Licht aufblitzte. Als die beiden Blitze dann sehr knapp hintereinander kamen, war das extrem deutlich.

Dann drehte ich den Kopf etwas weg, so dass ich die Lichter nicht mehr sehen konnte und ließ den Blick eine Weile auf dem stillen Horizont ruhen. Dann drehte ich den Kopf zurück, um den Effekt erneut zu prüfen. Das machte ich etwa zehn Mal – und jedes Mal trat der Effekt wieder auf.

Dann ging ich ein paar Meter weiter und sah in der Ferne einige Windräder, die sich drehten. Auch hier trat dieser Effekt auf, obwohl ich die Lichter nicht sehen konnte – es waren die drehenden Flügel. Auch das wiederholte ich einige Male.

Dann kam die Erinnerung hoch, an die aus dem Herz-Zentrum aufsteigenden Bilder, die aus den Augen austraten. Die beiden Beobachtungen zusammen ergeben einen Sinn – wenn das keine Täuschung war, dann erzeugt der Körper die Bilder und projiziert sie durch die Augen „nach außen„, in den Gewahrseins-Raum, die dann als „äußere Objekte“ wahrgenommen werden.

In Wirklichkeit sind das keine Objekte, sondern es handelt sich bei jedem scheinbaren Bild-Objekt um ein Bewusstsein dieses Bildes. Das war schon vorher klar – aber es war nicht klar, was diese Bilder erzeugt – nur das, was sie sieht: die Augen. Aber die Augen sind ja in beide Richtungen durchlässig. Ich fühlte zwar schon seit Jahren einen energetischen Strom durch die Augen nach außen, habe aber nie herausfinden können, was der genau tut.

Jetzt sieht es so aus, als ob eine Funktion der Augen daraus besteht, die Welt „nach außen“ oder „vor mich“ zu projizieren.

Es ist sehr einfach, das entweder zu glauben oder als Unsinn wegzuwischen, so gehen etwa 99% der Menschen vor. Aber was spricht dagegen, das einmal selbst auszuprobieren?

In der Dämmerung einen ruhigen Horizont suchen, an dem eine oder zwei stark abgegrenzte Bewegungen oder blinkende Lichter auftreten. Volle Aufmerksamkeit auf den Bauchraum und gleichzeitig nach außen und innen beobachten. Die Wahrnehmung fühlt sich an, wie eine leichte, eng begrenzte Kontraktion im Mittel- bis Unterbauch.