Eigentlich ist es ganz einfach: Das, was existiert, IST nur EINES. Und ALLES, was darin erscheint IST Illusion. Das bedeutet, dass jeder persönliche, individuelle und abgetrennte Beobachter eine Illusion ist – also auch „Ich“ und „Du„.
Das, was wirklich existiert, IST eine EINHEIT, IN der pulsierende Lichtphänomene auftreten. Und aus diesen Lichtphänomenen entstehen durch karmische Spuren und durch fortgesetztes Denken, Interpretieren, Beurteilen etc. in unserem Gehirn/Verstand, virtuelle „Wesen“ (zb. „Ich„, „Du„), „Lebensumstände“ und „Umgebung„, von denen geglaubt wird, dass sie real existent sind. Und genau DAS ist die Täuschung! Es gibt keine Wesen, Umstände und Umwelt! Es gibt nur das ursächliche Feld, reines, nicht-duales Gewahrsein oder reine, nicht-duale Wahrnehmungs-Funktion.
Einschub: Virtuell sind Personen, Umstände und Umgebung natürlich vorhanden und darum muss auch damit umgegangen werden, schließlich muss man arbeiten, um die Rechnungen zu bezahlen und die Gesetze einhalten! Aber REAL gibt es das alles NICHT! Und wenn man sein virtuelles Restleben in Ruhe und Frieden verbringen will, dann muss man – während man dem Virtuellen den notwendigen Tribut zollt – wissen, dass es nur virtuell ist und deshalb bleibt man im einzig Realen: dem Gewahrsein, in dem es weder Freud, noch Leid gibt – und schaut von dort aus dem bunten und unechten Treiben zu.
Jedes dieser illusorischen Scheinwesen IST letztlich nichts anderes, als genau dieses EINE räumlich-leere Wahnehmungs-Feld – weil das alles durchzieht, auch Dich – und weil alles DARIN er-scheint. Es ist ein Feld, was alles durchzieht und gleichzeitig alles aufnimmt.
Wenn in Dir also eine Vorstellung oder ein Gefühl erscheint, „ein Beobachter“ oder „ein Subjekt“ zu sein – dann ist das die Folge einer Täuschung (Dualität). Das Ruhen im reinen, ungeschaffenen Wahrnehmungs-Feld (beobachten nicht Beobachter), löst diese Täuschung temporär auf – solange man sich damit identisch fühlt. Sobald eine Trennung davon erfolgt, ist der vorherige Täuschungs-Zustand (Dualität, abgetrennter Beobachter) wieder da.
Wenn der ursprüngliche Nur-Wahrnehmungs- oder Gewahrseins-Zustand aber unterbrechungsfrei beibehalten werden kann, dann lösen sich mit der Zeit die alten Glaubensvorstellungen und Verhaltensmuster auf und der Seins-Zustand als ursprünglich-neutrales Gewahrsein festigt sich soweit, dass er nicht mehr verlassen werden kann – weil es keinen anderen auffindbaren Zustand mehr gibt.
Mehr ist das gar nicht! Darum sagte Maharshi ja: Sei, was Du bist (nämlich die reine, nicht-duale Wahrnehmungs-Funktion) Mehr muss nicht getan werden.
Mir fällt es relativ leicht, in diesem Zustand zu verharren – oder besser als das Gewahrsein zu Sein – weil es seit vier Jahren stabil da ist. Es gibt zwar Ablenkungen aber immer nur temporär – und wenn die Ablenkung vorbei ist, falle „Ich“ automatisch nach unten ins Gewahrsein. Nach unten deshalb, weil der Bewusstseinsfokus dabei in einem Bereich von der Mitte der Brust bis hinunter zum Unterbauch erfahren wird. Ablenkungen sind dagegen immer im Kopf.
Wenn willentlich eine Ablenkung/Gedanke produziert wird, dann fühlt sich das so an, als ob von der Mitte des Körpers aus etwas nach oben geht und dann erscheinen Gedanken. Und das ist immer mit einer gewissen Anstrengung verbunden – das heißt, dass Gedanken „gemacht“ werden müssen. Vorher war es genau anders herum, da musste eine Anstrengung gemacht werden, das Denken zu disziplinieren – was hier aber gescheitert ist. Dann kam „eine helfende Hand“ und hat den heutigen Zustand etabliert.