Warum? Weil das Datenbündel der „Ich-Person“ eine Kontaminierung des ansonsten vollkommen leeren und transparent-leuchtenden Reinen Geistes ist. Zu diesem Datenbündel gehört auch eine sehr tief sitzende und körperlich verankerte Überzeugung, dieses Ich zu sein.
Das ist so, auch, wenn man sich jeden Tag tausende Male ent-identifiziert. Diese tief sitzende Grundüberzeugung loszuwerden, bedeutet, von einem Jemand zu einem Niemand zu werden und dann auch noch diesen Niemand loszuwerden, denn auch das ist noch, wie die Trennung (Oberflächenspannung) eines anonymen Tropfens vom Meer.
Die Gesamtheit des „Alaya-Speicherbewusstseins“ scheint so ähnlich zu funktionieren, wie ein sich ständig dynamisch generierendes Hologramm. Daher befinden sich die Daten-Inhalte auch nicht am „Boden„, als „Bodensatz„, sondern sind über den ganzen Bewusstseins-Raum gleichmäßig fein verteilt – was das Alaya-Bewusstsein gegenüber dem hochtransparenten, Reinen Geist etwas verdunkelt. Das entspricht dem, was ich hier über die „Haustüre“ und den „Hausflur“ gesagt habe: „Wenn man von der Haustür in den Flur kommt, dann wird es erst einmal dunkler, als draußen„. (Zum Zeitpunkt des Aufschreibens wusste ich aber noch nicht, was das wirklich bedeutet)
Der ganze Schverhalt ist mir mittlerweile glasklar geworden, denn am Sonntag kam es dazu, dass sich die „Haustüre“ einen Spalt öffnete und das unkontaminierte, reine Bewusstsein sichtbar wurde. Die Zusammenschau dieser Sachverhalte gab es heute Nacht, als ich stundenlang im Bett lag und in den leeren Bewustseins-Raum starrte. Plötzlich war mir, als könnte ich eine Art Schatten sehen und dahinter einen hellen Schein.
Das kann natürlich auch Einbildung gewesen sein oder eine Vision – aber in genau dem Moment wurde mir vollkommen klar, was die Analogie des Hauses, der Haustür und des transparenten Bewusstseins in der Badewanne zu bedeuten haben. Nicht als Gedankenkonstrukt, sondern als direkte Einsicht – ich konnte das sehen.
Das bedeutet, dass die Existenz eines Wesens nicht vollkommen getrennt ist, vom Reinen Geist – sondern der Reine Geist, der das Wesen darstellt/projiziert, ist nur durch die Daten vor sich selbst verdunkelt.
Der Inhalt des Alaya IST Reiner Geist – aber eben kontaminiert mit Personen-Spezifischen Datensätzen: Erinnerungen, Gedanken, Ideen, Plänen, Vorstellungen, Überzeugungen etc. Und die kann das „Ich“ nicht loswerden, weil das „Ich“ die Gesamtheit dieser Datensätze, deren ständige Verarbeitung und die Identifikation damit IST.
Es gibt ein „Ich“ aber nur virtuell, als reiner, Datentechnischer Sachverhalt. Virtuelle Daten kann man aber nicht greifen und deshalb kann man auch das „Ich“ nicht greifen. Und deshalb scheint es nie auffindbar zu sein, obwohl man es doch nie loswerden kann. Genauer: Das „Ich“ ist nur Inhalt des Bewusstseins aber nicht das Bewusstsein-an-sich, denn das ist immer vollkommen leer von Inhalt. So, wie eine Tasse-an-sich immer leer ist – selbst dann, wenn Tee die Luft darin ersetzt, ist die Tasse-an-sich leer, denn Tasse-an-sich bedeutet: nur die Tasse.
Es gibt zwei Ich-Modi: Das passive „Ich„, das nur aus diversen Körperspannungen besteht und das neutrale ICH-BIN-Gefühl mit den Körperwahrnehmungen kontaminiert. Und das aktive „Ich„, das aus dem aktiv denkenden Verstand besteht, der dann glaubt „ich denke, also bin ich“ (Descartes: Cogito ergo sum).
Aber weder Körperspannungen, noch Gedankenkonstrukte können an der Kontaminierung des Reinen Geistes durch „Ich-Daten“ irgend etwas ändern – weil das kontaminierte Bewusstsein das virtuelle Wesen ist. Das hilflose und nur virtuell vorhandene „Ich“ müsste die Alaya-Blase zerstören, was es nicht kann, um die Kontaminierung aufzuheben aber dann wäre es auch verschwunden. (Selbstmord)
Ganz aussichtslos ist die Situation aber nicht, denn es kann nicht ausgeschlossen werden, dass „eine helfende Hand von außerhalb der Blase“ (Reiner Geist) diesen Job erledigt. Schließlich ist die Blase Inhalt des Geist-Ozeanes – eine von Unzähligen – und der Erzeuger der Blase muss ja auch der Reine Geist gewesen sein, denn außer dem gibt es nichts.
ALLES was hier passiert ist, geschah von SELBST – also muss der Rest auch noch auf diese Weise geschehen. Prinzipiell besteht der Job nur aus der Entleerung der Datensätze und/oder der vollständigen und endgültigen Ent-Identifizierung davon. Sollte ja nicht allzu schwer sein. Oder?
Und bis es soweit ist, was jederzeit geschehen kann, bleibt nichts anderes übrig, als sich im leeren Raum des Alaya-Bewusstseins still zu verhalten und gedankenlos zu wissen/fühlen: „ICH BIN der Reine Geist„.
Warum nicht „meditieren“ oder „praktizieren„? Wer will meditieren und praktizieren? Das „Ich„! Warum? Weil mit solchen Aktionen der Datenbestand größer wird und damit auch das „Ich“ – denn das „Ich“ ist der Datenbestand, dessen ständige Verarbeitung und die Identifikation damit. Damit wird jeglicher Praxis die Grundlage entzogen.
Was wir als Menschen erleben, ist so etwas, wie geistige Datenverarbeitung und der Glaube daran, diese Datenverarbeitung zu sein. Ein Glück, dass „ich“ von Beruf Informatiker bin – ansonsten würde es mir sehr schwer fallen, das alles zu begreifen. Aber ein Datenverarbeiter erkennt Datenverarbeitung auf den ersten Blick – auch wenn Hardware, Software und elektrischer Strom durch Reinen Geist ersetzt sind.
Mir wurde schon vor dreißig Jahren unterschwellig klar, dass „ich“ ein Programm bin – wenn auch nur diffus und nicht klar sichtbar. Und alles, was bisher geschah, hat diese Überzeugung noch bekräftigt: Das „Ich“ ist ein Programm – und nicht der Programmierer. Der Programmierer ist der leere Bewusstseins-Raum, IN dem diese „Ich-Datenverarbeitung“ geschieht – unterstützt durch die (virtuelle) Familie, Ausbildung und Gesellschaft.
Wenn man seine Ruhe haben will, hält man sich also an diesem bewegungslosen, leeren und stillen Raum fest, in dem alles geschieht und erfahren wird – und nicht an der Datenverarbeitung (Bewegung). Dann kann geschehen, was geschehen will – und es läuft an einem vorbei.
Du weißt nicht wie? Der Verstand ist wie eine ständig rotierende Wachmaschinen-Trommel. Halte Dich am Maschinen-Gehäuse fest und Du siehst die Trommel direkt vor Dir rotieren. „Das Gehäuse“ (leeres Bewusstsein) findest Du in der Lücke/Pause, zwischen zwei Gedanken (Aaaa – Lücke – Beee). Oder Du lässt Dich in den zeitlos-ewigen Moment fallen und hältst Dich an dem fest. Aber letztlich ist das Erreichen des Gehäuses identisch mit dem zeitlos-ewigen Moment. Es ist nur anders formuliert.
Nachtrag: Das ganze Zeug, das im Dzogchen, den Tantras und buddhistischen Sutren dargestellt wird, kann man getrost vergessen. Davon sind nur die Kernsätze ausgenommen, die DIREKT auf die Reine-Geist-Wahrheit hinweisen.
All die vielen verschiedenen Vorgänge und „Götter„, die dort beschrieben werden, sind nichts anderes, als die Funktion des Reinen Geistes (Analogie: geistiger Super-Computer), der aus sich selbst, in sich selbst ungezählte „Sub-Prozesse“ (Ein „Wesen“ plus „Umgebung“ in einer Alaya-Bewusstseins-Blase) startet, unterhält, unterbricht, fortsetzt und beendet.
Auf diese Weise dargestellt, sollte das beinahe für jeden verständlich sein, wenn auch nicht glaubhaft. Alles, was wir sehen, erfahren, erleben, ist nur das Ergebnis von Datenverarbeitung und unser Gehirn (das auch im Bewusstsein simuliert wird) macht daraus ein Schein-Wesen, das in einer Schein-Umgebung mit anderen Schein-Wesen interagiert.
So etwas nennt man eine computergestützte Animation oder Simulation. Und jeder von „uns“ ist Bestandteil dieser fremdgesteuerten Simulation – wie der „Mario“ aus dem Computerspiel Super-Mario.
Dummerweise fühlt sich „unser Leben“ aber völlig anders an – es scheint geradezu das Gegenteil davon zu sein…
Wie man unschwer sieht, ist hier sehr viel „Schein“ und nur der leere, geistige Hintergrund, auf dem das alles „erscheint“ ist kein Schein, sondern echt. Und wie erkennt man den Hintergrund? Indem man ihn fühlt: Er wird als leeres, raumhaftes Bewusstsein gewahrt, IN dem alles erscheint.
Mit anderen Worten: Man muss das leere, raumhafte Bewusstsein bewusst gewahren und sich dabei bewusst sein, dass man es bewusst gewahrt und dass man das IST. Noch anders: Man muss bewusst in der Bewusstheit des eigenen Bewusstseins als ICH SELBST ruhen – aber nicht als Übung, sondern als spontane Seins-Weise.
Ramana Maharshi sagte dazu: SEI, WAS DU BIST.
Die Bibel sagt es etwas anders: SEI STILL und wisse ICH BIN Gott (Reiner Geist).
Diejenigen, welche die einfache Wahrheit, dass ALLES aus einem räumlichen NICHTS hervorgeht und sie daher nicht wirklich existent sind, nicht annehmen können, müssen wohl oder übel irgendwelche Stufenwege gehen – die letztlich aber auch nur bei dieser Wahrheit ankommen – aber aufgeteilt in viele „Appetit-Häppchen„: Vorbereitungen, Studien, Schulungen, Retreats, Ermächtigungen etc.