Während er die Versammlungshalle betrat, sprach seine Ehrwürden:
„Der Besitz vieler Arten von Kenntnissen lässt sich nicht mit dem Aufgeben der Suche nach irgendetwas vergleichen. Das ist das Beste aller Dinge.
Es gibt nicht verschiedene Arten von Geist, und es gibt keine Lehre, die in Worte gefasst werden kann.
Da nichts weiter zu sagen ist, wird die Versammlung geschlossen.„
Huang Po
Das war eine erneute Zusendung eines Lesers.
Reines, nicht wahrnehmbares Bewusstsein, formlos, geruchlos, flüchtig, nicht fest, unsichtbar, projiziert sich als physisch wahrnehmbare Formen in sich selbst hinein und nimmt diese Formen wahr. Projektor, Projektionsfläche und Gewahrer in EINEM – ein vollkommenes Nullsummenspiel.
Alle für uns vorstellbare und unvorstellbare Formen können erzeugt werden, weil die EINE Ursache vollkommen eigenschaftslos ist. Ein reiner Spiegel kann jegliches Licht reflektieren und je klarer und unverzerrter er ist, umso weniger wird er als Spiegel erkannt werden.
Huang Po sagt es weitaus kompromissloser, ohne einen Hauch von Erklärung. Man muss aber auch bedenken, dass er Ostler war, die nach dem Prinzip agieren: Friss oder stirb. Westler tragen ihren „Schülern“ alles hinterher. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ein Faustschlag zur exakt richtigen Zeit, in einigen Fällen, erheblich nützlicher sein könnte, als eine Erklärung.
Warum? Weil es eben nicht darum geht, mehr Wissen aufzubauen, mehr Erklärungen zu bekommen, sondern den ganzen Rotz in einem einzigen Schlag zu vernichten. Bumm – plötzlich steht die Realität da – die schon immer da stand aber der ganze Überbau von Weltbild und Vorstellungen hat sie verdeckt.
Eine temporäre, durchschlagende Erschütterung der Glaubenssätze, mehr ist nicht nötig, weil die Wirklichkeit sich selbst erkennt und nicht „der Mensch“ die Wirklichkeit.