Es ist das Denken, das die Beschreibung der Welt und die Einteilung in gut und böse, in erwünscht und unerwünscht herstellt und aufrecht erhält. Das ständige Widerkäuen, der „gesellschaftlich anerkannten Werte„, verhindert, dass diese sich aus dem Denken und Empfinden wieder verabschieden. Es ist eine ununterbrochene Selbst-Konditionierung und Selbst-Programmierung, was die meisten Leute da zeitlebens mit sich machen.
Und solange dieses zwanghafte, begriffliche Denken nicht aufhört, fährt es fort zu wirken und die „gesellschaftlichen Werte“ immer wieder neu zu verankern, wenn sie sich einmal gelockert haben sollten. Denn, auch dann, wenn man meint, dem verbalen Denken nicht zu glauben – das Unterbewusstsein glaubt dem Denken immer und das Unterbewusstsein ist weitaus mächtiger, als das Wachbewusstsein.
Wenn also ein Mensch etwas neues erkennt oder etwas altes wiedererkennt, dann herrscht für kurze Zeit ein leicht verändertes Denken vor – aber das Unterbewusstsein und die aktiven gesellschaftlichen Denk-Implantate werden das Denken stets so beeinflussen, dass nach und nach wieder der gewohnte Zustand eintritt. Dafür gibt es nur eine einzige Lösung: Das verbale Denken muss enden!
Hört das verbale Denken nicht auf, dann wird ein Mensch immer weiter auf die Welt schauen, über sie nachdenken, ihre Zustände verurteilen und sich andere Zustände wünschen. Das liegt einfach daran, dass dem zwanghaften Denken des Normalmenschen ein gesellschaftliches Programm zugrunde liegt, das in jedes Kind eingepflanzt wird und ständig aktiv ist. Das muss man wieder aus dem Kopf entfernen und das geht nur, indem der Kopf-Computer herunter gefahren wird und lange Zeit nichts gedacht wird oder zumindest nicht über solche Dinge – denn zwanghaftes Denken ist das Benutzen vorhandener Unterprogramme!
Das Gesellschafts-Programm ist ein Virus, das Menschen zu Sklaven macht!
Und weil hier praktisch nicht mehr gedacht wird, keine Nachrichten konsumiert und keine alternativen Seiten besucht werden und das Gedächtnis sehr schlecht funktioniert – weiß ich nicht mehr, was in der Welt vor sich geht. Das hat mein Interesse einschlafen lassen und auch meine innere Abwehr massiv reduziert, zum Beispiel auch gegenüber diversen politischen Entwicklungen und Machenschaften, die sich gegen dieses Land richten.
Hinzu kommt natürlich auch das Sehen dessen, dass es keine getrennten Personen gibt, sondern dass es sich nur um Emanationen des Einen GEISTES handelt – um Marionetten, deren Fäden der GEIST in der Hand hält. Das ALL(ES) IST EIN WESEN, das eine göttliche Komödie aufführt, wie Dante es so eingängig formuliert hat. Das alles bewirkt, dass ich die Dinge so lassen kann, wie sie sind. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes gleich-gültig geworden.
Don Juan: Sobald die Ketten der Selbstbetrachtung zerrissen sind, sind wir nicht mehr an die Sorgen der Alltagswelt gefesselt. Wir sind noch immer in der Alltagswelt, aber wir gehören nicht mehr dazu. Um dazu zu gehören, müssten wir die Sorgen der Leute teilen, und ohne Ketten können wir es nicht. Als Durchschnittsmensch haben wir alle ein gemeinsames Merkmal, einen symbolischen Dolch, die Sorgen unserer Selbstbetrachtung. Mit diesem Dolch schneiden wir uns blutig.
Die Ketten unserer Selbstbetrachtung geben uns das Gefühl, als bluten wir gemeinsam, als teilten wir mit anderen Menschen etwas Wunderbares: Unsere Menschlichkeit. Bei genauerer Prüfung aber entdecken wir, dass wir allein bluten und dass wir überhaupt nichts gemeinsam haben; dass wir uns in unserem manipulierbaren, unwirklichen und von Menschen gemachten Selbstbild spiegeln. Hat man die Einheit erreicht, lebt man nicht mehr in der Welt der alltäglichen Sorgen und ist nicht mehr Opfer seiner Selbstbetrachtung.
Die „Selbstbetrachtung“ ist die gedankliche Beschäftigung mit der eigenen Person und ihren Vorstellungen von der Welt. Wird das Denken suspendiert, fällt auch die Person, die damit verbundenen Vorstellungen und das darauf aufbauende Weltbild. Wenn man aus der Selbstbetrachtung raus will, muss das Denken aufhören. Ansonsten bleibt man an die Gesellschaft gefesselt und macht weiter, wie bisher!
Wer denkt, von der Gesellschaft frei zu sein, obwohl das Denken weiter geht – glaubt frei zu sein, obwohl er noch im Gefängnis sitzt – denn das Denken IST das Gefängnis – denn es denkt es immer wieder neu – und gleichzeitig denkt es, dass es frei sei.
Daher gilt eindeutig: Wer zwanghaft denkt, ist unfrei.
Der Zustand des Normalmenschen ist innerer Krieg, Brutalität und Leiden.
Der Zustand des stillen Menschen ist Frieden, Stille, Glück.
Das, worauf sich die Aufmerksamkeit (Bewusstseins-Fokus) richtet, wird energetisiert, also gestärkt. Richte ich es auf Hass, Übel, Unglück, Lüge, Betrug – dann wird das gestärkt.
Richte ich den Fokus auf Schönheit, Überfluss, Freude, Glück, Frieden, Stille – dann wird das gestärkt.
Und das, worauf ich meinen Fokus nicht richte – verschwindet aus meiner Welt. Wenn ich den Fokus auf meiner Welt halte und die Sorgen „der Anderen“ deren Sorgen sein lasse, dann kann ich sorglos, freudvoll und glücklich in meiner Welt spielen – spielerisch leben.
Aha – da erleben wir einen Stich in der Brust: und die Frage kommt auf: „Und die Anderen? Lässt Du die einfach in ihrer Scheiße sitzen? Willst Du glücklich sein, während sie leiden?„
JA!!!!
Denn wenn ich auch leide, ist absolut nichts gewonnen – außer, dass die Summe der Leidenden um eins größer geworden ist. Bin ich aber trotz aller Miss-Stände glücklich in mir, dann können sich „die Anderen“ meinetwegen den Schädel einschlagen und sich gegenseitig auffressen – was juckt mich das? Ich helfe ja, schreibenderweise – aber ich kann das, was ich sehe, in kein Gehirn hineinpressen! Lesen, verstehen und umsetzen muss jeder selbst. Wäre ich ein Buddhist oder Christ, müsste ich jetzt Bauchschmerzen haben – aber ich sehe FREIHEIT!
Das ist meine Welt – ich bringe sie hervor – und ich entscheide, ob ich leide oder glücklich bin – indem ich den Fokus des Bewusstseins intelligent einsetze. Ich stecke meinen Kopf ja auch nicht ins Klo, nachdem ich dort hinein geschissen habe – sondern spüle erst den Dreck weg, schaue dann erst hinein und wenn noch Rückstände da sind, werden sie mit der Bürste weggeschrubbt, bis der reine, weiße Hintergrund erstrahlt – das reine, unbefleckte Bewusstsein. Thats it!
Das bedeutet nicht, wegzuschauen, wenn eine konkrete Aufgabe sich zeigt – sondern hinzuschauen auf genau diese sich JETZT zeigende, konkrete Aufgabe, sie zu ergreifen und mit ihr zu spielen – wenn ich das will.
Aber es bedeutet eben auch, das Konkrete vom Abstrakten zu unterscheiden – zu sehen, was eine echte, konkrete Aufgabe ist, die JETZT ergriffen werden will – und was keine JETZT anstehende, konkret sich zeigende Aufgabe ist, was nur Gehirnakrobatik ist, was nur Schein-Jetzt ist, was JETZT nicht getan werden kann.
Und wenn ich nach erfolgter Unterscheidung an dem leide, was ich nicht konkret tun kann – dann bin ich ein Zwangs-Denkender Dummkopf und habe jede Sekunde Leid selbst gemacht und daher verdient! Ursache-Wirkung direkt erfahren. Instant-Karma, sozusagen. Mit-Leid ist Denk-Leid.
Mitgefühl ist etwas ganz anders.
Lebendiges Denken – schaffendes Denken – ist körperliches Handeln, etwas handwerklich zu erschaffen, zu bauen, eine geistige Idee (Matrix) in bewusste Realität umzusetzen. Das ist Schöpfung. Und genau das tut das Bewusstsein tausende Male pro Sekunde, indem es diese Welt immer wieder neu erschafft. Statisches Bewusstsein (Stille) transformiert lokal zu sich bewegendem Bewusstsein, zu fließender Energie und formt daraus Muster – und die Gesamtheit dieser Muster nennen wir Welt.
Lebendiges, schaffendes Denken (Bewirken) ist Ursache der Welt.
Zwanghaftes, begriffliches Denken (Plappern) ist tote Reaktion auf diese Welt.
Fühlendes, nonverbales Denken (Sinnerfassung) ist Kommunion mit der Welt.
Ich habe gerade eben das überschäumende Gefühl gespürt, etwas zu erschaffen – nur durch das Bewegen der Finger auf der Tastatur und das Lesen des Ergebnisses. Schreiben IST Freude! Schreiben IST Erschaffen.