Viele, speziell Non-Dualisten, behaupten, dass keine Entwicklung möglich sei, dass immer schon alles vorhanden ist. Das ist Blödsinn! Natürlich ist immer alles vorhanden, denn das Universum und auch jeder Mensch entsteht aus sich selbst, aus dem Urgrund. Aber das bedeutet nicht, dass ein Zugang zu dem „immer alles vorhanden“ besteht. Ein einfaches Beispiel ist Gedankenfreiheit oder die Fähigkeit, das Denken zu steuern. Das ist bei den meisten völlig abwesend – aber die Option dazu ist immer vorhanden, denn der Verstand hat zwei Modi: automatisch-zwanghaft und funktional.
Meist wird dann argumentiert, dass niemand seine Gedanken steuern könne, weil das Ich ja nur eingebildet ist. Das stimmt, aus einer bestimmten Position betrachtet und es stimmt nicht, aus einer anderen Position betrachtet. Aber die Fähigkeit des stillen Verstandes, ist keine Option einer Person, sondern eine Emanation aus dem Urgrund. In dem einen Fall kommt der Zugang dazu zum Vorschein und in einem anderen nicht. Man darf nur nicht davon ausgehen, dass „man selbst in Form eines Ich“ das beeinflussen kann.
Ent-Wicklung geschieht.
Jeder, der Zugang zur Intuition hat, wird feststellen, dass sich diese Fähigkeit immer weiter entwickelt. Sie entfaltet sich (ent-wickelt sich) wie eine Blume, nicht, weil das WISSEN limitiert wäre – wir sind WISSEN – sondern weil der Zugang durch alle möglichen Einflüsse teilweise oder ganz verdeckt (ver-wickelt) ist. Somit besteht Entwicklung nicht in Vermehrung der Fähigkeiten, sondern in Verringerung der Verhinderungseinflüsse (ent-wickeln). Wir sind alles, was existiert und darum haben sind wir auch alle Fähigkeiten und das gesamte WISSEN. Aber entweder wissen oder glauben wir das nicht – und/oder wir haben keinen Zugang.
Ent-Wicklung ist Freischaufeln des Zugangs.
Selbsterkenntnis geschieht und ist Ent-Wicklung – ein Freischaufeln des vorhandenen Potentials.
Und genau hier liegt auch der wahre Grund, warum sehr wenige sich für Selbsterkenntnis interessieren und die meisten anderen nicht. Es sieht so aus, als ob das Ich dahin getrieben wird, seine eigene Nicht-Existenz zu erkennen und damit den Zugang freizuschaufeln. Wenn man das aus Sicht des Ich betrachtet, dann tut das Ich etwas.
Wenn man aber erkennt, dass auch die Einflüsse (Leiden), die das Ich dazu bringen, Selbsterkenntnis betreiben zu wollen, nur Emanationen aus dem Urgrund sind, dann sieht man, dass das Ich gar nichts tut, sondern nur eine bestimmte Art ist, die Dinge zu sehen – also eine Art Fokuspunkt. Verschiebe den Fokus und es gibt kein Ich mehr.
Wenn man das sieht, wird auch klar, dass der Körper nur eine Emanation des höheren Selbst ist, aus dem alles emaniert – und damit wird auch gesehen, dass es keinen Tod gibt (außer dem physischen Tod des Körpers), denn die Quelle kann nicht sterben, weil sie die Quelle des Lebens ist. Alles Erscheinende muss wieder verschwinden – nur das, in dem das Erscheinende erscheint, ist ewig.
Der Urgrund, die Quelle ist Stille oder Unbewegtheit – daraus erhebt sich Bewegung und fällt wieder zurück. Erhebung oder der Beginn von Bewegung ist Geburt – Aufrechterhaltung und Veränderung der Bewegung ist Leben – Zurücksinken ist Tod. Das, aus dem Bewegung sich erhebt (Stille) und in das es wieder zurück sinkt, ist der unsterbliche Urgrund. Warum kann er nicht sterben? Weil Sterben aufhören von Bewegung ist – und der Urgrund ist unbewegte Stille.
Einfacher gehts nicht.
Unser Körper, das persönliche Bewusstsein, alle Eigenschaften, Ereignisse und Entwicklungen sind einfach nur ein einziger, aus sich selbst ablaufender energetischer Prozess. Unglücklicherweise erhebt sich dabei das Gefühl eines „Ego/Ich„, das Anspruch auf Urheberschaft dieses automatisch ablaufenden Prozesses erhebt. Aber sowohl die Entstehung des Ego/Ich, als auch die Erkenntnis, dass es nur einer von mehreren möglichen Fokuspunkten ist, ist nur Teil dieses Prozesses.
Geburt, Leben, Entwicklung, Selbsterkenntnis und Tod sind ein einziges, prozesshaftes Geschehen.
Das Leben lebt sich selbst, aus sich selbst und durch sich selbst – „ich“ werde gelebt. Und alles, was in diesem „gelebt werden“ erscheint, ist eine von selbst entstehende und vergehende Erscheinung: Geburt, Leben, Gewinn, Verlust, Entwicklung, Selbsterkenntnis, Erleuchtung […] Tod. Und DAS, was diese Erscheinungen projiziert, inklusive Körper und Ego, genau DAS ist jeder von uns.
Die Ewigkeit schaut auf eine primitive Baustelle, die sie selbst betreibt und bildet sich ein, die Baustelle zu sein. Dieses „Einbilden“ ist das Ich.
Wir sind nicht nur der Urgrund, sondern auch alle Emanationen des Urgrundes. Damit sind wir sämtliche Universen und damit sollte eindeutig klar sein, dass es daran nichts aber auch gar nichts zu verändern oder zu verbessern gibt. ALLES IST PERFEKT – genau so, wie es in jedem Moment erscheint. Das, was verbessern will, ist eine eingebildete Entität und das, was sich schenken und beitragen will, ganz genauso. Wir schenken uns schon ununterbrochen, als der Lebensstrom der Quelle. Somit ist jegliche Aktion und Nicht-Aktion eines Körpers, die nicht mit dem Gefühl oder Gedanken „ich will oder ich muss“ getan wird, ein „Sich verschenken„.
Ich komme immer wieder zu diesem einen Punkt des Urgrundes zurück, egal, wie der Beitrag beginnt – und jedesmal zeigt sich dieser eine Punkt aus einer anderen Perspektive und jedesmal erfolgt Lernen im Moment – nur, um gleich wieder vergessen zu werden.
Gerade gefunden:
Antisoziales Verhalten ist ein Zeichen von Intelligenz in einer Welt, voll von Konformisten. Nikola Tesla
Da weint der dümmliche Gutmensch…
Nachtrag: Das Verrückte daran ist, dass die herkömmliche Perspektive genau falsch herum ist und zwar immer. Wir leben dieses Leben nicht, wir werden gelebt. Wir erleiden kein Leid – wir werden gelitten. Wir machen keinen Gewinn an der Börse – wir werden gewonnen. Wir machen auch keinen Verlust: er geschieht uns. Und wir sind auch nicht das „Ich“ des Körpers, – auch das ist nur eine Erscheinung innerhalb des prozesshaften Ablaufes. Alles, von dem wir glauben, dass wir das sind, ist sichtbar/anfassbar, wahrnehmbar und genau darum können wir das nicht sein – denn wir sind reiner Geist, reines Bewusstsein und sonst gar nichts. In die geistige Kategorie fällt auch der Begriff „Seele„.
Natürlich muss dieses Leben gelebt werden und es ist auch dual – aber es wird nicht von mir als Mensch gelebt! ICH, das Sein, lebe jeden Menschen, jedes Tier, jeden Felsen, jede Sonne, jeden Planeten – ICH lebe und bin das ALLES. Man muss das tatsächlich genau auf den Kopf drehen, dann wird plötzlich alles klar. Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass die physische Ebene falsch oder illusorisch ist – sie ist nur illusorisch im Hinblick auf ihre physische Beschaffenheit und auf „unsere“ eingebildete Urheberschaft. Was getan werden muss, ist, aus dem Traum des „selbst verursachten“ und „selbst gelebten“ Lebens aufzuwachen und zu erkennen, dass dieses uns zu einhundert Prozent erscheint. Wir erleben buchstäblich einen Traum, den wir für real halten und in dem wir scheinbar existieren und handlungsfähig sind.
Der Wachtraum ist viel illusorischer, als der Nachttraum, denn von dem wissen wir, dass er ein Traum ist – aber den Wachtraum halten wir für real und genau das ist falsch.