Das, was hier gesagt wird, hat nicht das geringste mit irgendeiner Philosophie zu tun – sondern nur mit Selbst-Erfahrung! Philosphen erdenken sich ihre Lehre, sie erschaffen ein Gedankengebäude, das auf ihren Vorstellungen der Welt beruht aber nicht auf ihren eigenen Erfahrungen. Erkenntnis, die sich aus Gedankengängen speist ist aber keine Selbst-Erkenntnis, sondern Selbst-Verarschung.
Auch der indische Jnana-Weg, reklamiert, dass ein Schriftstudium – was bedeutet, dass man sich durch bloßes Anlesen von Faktenwissen, etwas klar macht – wirkliche Erkenntnis erzeugen würde. Das ist völliger Unsinn! Was kommt denn dabei heraus, wenn ich etwas lese und studiere? Mehr Gedanken und Faktenwissen – ohne zugrundeliegende Selbst-Erfahrung. Wer erzeugt was? Der Verstand die Wirklichkeit – oder die Wirklichkeit den Verstand? Kann der Hammer den Schmied verstehen? Der Verstand kann nur dann die Natur der Wirklichkeit erfassen, wenn er integriert und mit der Intuition verbunden wurde.
Denker, Philosophen und Schriftgelehrte bleiben stehen, weil sie nicht selbst erfahren, was sie sind, sondern versuchen, durch nachdenken und lesen ihre Natur zu ver-stehen. Selbst-er-fahrung ist aber nichts statisches und auch niemals etwas altes, vergangenes, sondern immer frisch und neu, denn die Wirklichkeit ist immer da und wird immer wieder neu erfahren.
Selbst-Erkenntnis kann weder mündlich, schriftlich oder sonst wie vermittelt werden – außer durch eigene Selbst-Erfahrung. Punkt. Das einzige, was vermittelt werden kann, sind praktische Kenntnisse der Meditation und allgemeine, hinweisende Texte, die andeuten, wie die Wirklichkeit ungefähr beschaffen ist. Niemals wird irgendjemand durch die Lektüre dieser Seite hier die Wirklichkeit erfahren! Allenfalls bekommt er hier einen Tritt verpasst, der ihn zurück in sich selbst hinein katapultiert, denn nur dort ist die Wirklichkeit zu finden.
Und die letzten Tage haben mir ganz klar gezeigt, dass sogar Menschen, die sich schon länger mit der Materie beschäftigen, meistens keinen wirklichen Einblick haben – sondern nur ein rein mentales Verständnis. Das zeigt sich spätestens dann, wenn die Wirklichkeit der Welt, die sie zu kennen meinen, in Frage gestellt wird. Dann fällt der eiserne Rolladen schlagartig nach unten, wie ein Schafott. Bumm.
So geht das nicht! Lesen bringt gar nichts – außer, wenn es dazu führt, dass ein brennendes Interesse geweckt wird, die eigene Natur herauszufinden und zu verkörpern. Alles andere ist eine nette Freizeitaktivität und Konsum aber keine Selbst-Erkenntnis. Man könnte diese Ansage als „ungerecht“ empfinden, denn ich habe ja auch viel gelesen – aber das war ein Ausdruck meiner inneren Unrast, die mich letzten Endes zur Erkenntnis getrieben hat.
Wenn jemand so etwas spürt, dass ihm scheinbar etwas fehlt, er aber nicht weiß, was das ist und hier und anderswo liest – dann sollte er sich einmal dringend an sich selbst wenden und um innere Hilfe und Führung bitten! Wenn es sich tatsächlich um einen inneren Antrieb handelt, der ihn nach innen treiben will, dann wird ihm Hilfe zuteil werden.
Aber man muss natürlich nicht nur fragen, man muss auch in sich hinein hören, denn die innere Stimme spricht nicht nur sehr leise – ihre Botschaften sind auch oft symbolisch kodiert. Allerdings kommen viele Botschaften auch in der Erscheinungs-Welt hoch – damit muss man aber rechnen und hin-schauen. Für den Weg nach innen braucht man inneren Antrieb, Wille, Energie und Intelligenz. Fehlt eine Komponente, dann wird das nichts, dann sollte man sein Leben besser mit etwa anderem verbringen.