Was in diesem Audio gesagt wird, ist vollkommen richtig. Bis auf eine „winzige“ Kleinigkeit: derjenige, der all das erlebt, was da gesagt wird, wird weder vom Sprecher, noch vom ursprünglichen Autor des Textes (Nisargadatta Maharaj) gefühlt und erkannt. Sowohl der Sprecher, als auch Maharaj können und konnten sich selbst nicht fühlen. Damit ist natürlich nicht die Identität des Egos oder des Körpers gemeint, sondern die Identität der subjektiven Einheit, des ICH, durch die das Bewusstsein gehen muss, um überhaupt als Einzelbewusstsein erscheinen zu können. Mit dieser Aussage will ich keinesfalls diese beiden Menschen beleidigen oder schlecht machen (siehe auch den Nachtrag unten) – es geht mir ausschließlich um die Wahrheit. Personen spielen dabei keine Rolle – aber das, was sie über das innere Wesen sagen, spielt sehr wohl eine Rolle!
Die Lehre, die hier verbreitet wird, ist die Lehre der Hohlheit, genannt Advaita. Mit Hohlheit meine ich nicht, dass die Erschaffer dieser Lehre dumme Leute waren – das waren sie nicht. Aber alle miteinander, so intelligent sie auch waren, haben eines gemeinsam: sie konnten sich nicht fühlen und leugneten ihre subjektive Existenz und setzten sie gleich mit der universellen Existenz der Quelle. Damit erlebten sie sich als hohl und leer – sie erlebten das Bewusstsein aber nicht denjenigen, zu dem es gehört.
Nach der nicht-dualen Lehre des Advaita gibt es nur die universelle Quelle – was richtig ist – und diese erzeugt in sich Visionen von virtuellen Körpern und Welten und zerstört sie wieder. Das ist auch richtig – aber das Bindeglied, das unglaublich wichtige Bindeglied fehlt – dasjenige, weswegen diese virtuellen Welten überhaupt erzeugt werden: Die subjektiven, bewussten Einheiten, die eine Kopie der Quelle darstellen und als Mitschöpfer erzeugt werden. Sie haben nur eine einzige Aufgabe: sich zu erkennen und ihr volles Potential zu verwirklichen.
Ich finde es schlimm, dass diese alten Texte immer wieder hervorgekramt werden, um immer wieder neue Menschen in die Irre zu führen, die aufgrund fehlender Erfahrung noch nicht wissen können, was da vorgetragen wird. Sie werden mit solchen Texten regelrecht darauf programmiert, jegliche Individualität als schlecht abzutun: Das ist Individualität, die ist schlecht, darauf darf ich nicht achten, ich bin ja die Quelle. Das muss ich mir merken und darf es nie wieder vergessen: Ich bin die Quelle; Ich bin die Quelle; Ich bin die Quelle…
Was für ein Wahnsinn!
Seinen mentalen Apparat mit irgendwelchen Glaubenssätzen zu programmieren wird ganz sicher nicht dazu führen, dass man sich erkennt, sondern, dass man sich übersieht.
Statt uns mit Glaubenssätzen zu programmieren, müssen wir schauen, fühlen, spüren, unterscheiden, intelligent forschen, kontemplieren – und alle dabei auftretenden Probleme lösen. Immer wieder und wieder und das, was wir dabei entdecken, müssen wir mit dem integrieren, was wir schon gefunden haben.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das funktioniert – und ich weiß, ebenso aus eigener Erfahrung, dass Fragen, wie „Wer bin ich?“ und Affirmationen wie: „Ich bin die Quelle“ nicht funktionieren, Damit kann einer sich vielleicht das Rauchen abgewöhnen oder sich autosuggestiv eintrichtern, dass er 2 Meter groß ist, obwohl er nur 1,5 Meter misst – aber er wird sich niemals damit erkennen – niemals!
Diese Texte nutzen nichts, sie schaden, weil sie Menschen davon abhalten, wirklich in sich zu schauen. Stattdessen werden sie dazu angehalten, zu glauben, dass sie nur jenseits des Verstandes in dem Gefühl „Ich-Bin“ verweilen müssen, „um am Ziel zu sein„. Damit stehen sie genau in der geöffneten Tür, machen aber keinen einzigen Schritt in den inneren Raum hinein. Sie bleiben dort stehen, wo sie eigentlich mit der inneren Reise starten müssten.
Man muss aber natürlich auch sagen, dass Menschen, die darauf hereinfallen, innerlich nicht spüren können, dass mit solchen Machwerken etwas nicht stimmt. Jeder, der auf dem Weg zu sich selbst ist, muss seine Intelligenz einschalten und sehr schärfen, damit er nicht irgendwelchen falschen Lehren auf den Leim geht. Aber vielleicht ist das so gewollt, denn es gibt unendlich viele Fallen im Leben und das ist auf dem inneren Weg wohl noch potenziert. Vielleicht sollen diese Fallen diejenigen aussieben, die nicht geeignet sind. Letzteres ist selbstverständlich nur Spekulation…
Es wird keinem leicht gemacht – jeder muss alles geben, um diesen Weg zu beschreiten – und dazu gehört wohl auch das Vermeiden und Überwinden von Fallen…
No one succeeds without effort… Those who succeed owe their success to perseverance.
Das sagte Ramana Maharshi, der sein Leben lang in Meditation und Samadhi verbrachte.
Nachtrag: Hier noch zwei Artikel von Anadi, die sich mit Advaita, Maharshi und Maharaj beschäftigen.
Nachtrag 2:
Ich habe eine Weile mit mir gerungen, ob ich diesen Artikel veröffentlichen soll oder nicht. Aber ich musste ihn veröffentlichen, denn es ist so klar, dass Maharaj und alle anderen Anhänger der Advaita-Lehre total daneben liegen, dass es ein (inneres) Verbrechen von mir wäre, nicht immer wieder darauf hinzuweisen und die entsprechenden Veröffentlichungen nicht zu kritisieren. Ich würde mich damit der Unterlassung schuldig machen.
Der Sprecher des oben verlinkten Audios, weiß, dass ich mit ihm freundschaftlich verbunden bin, auch, wenn wir keinen direkten Kontakt mehr haben. Und er weiß, dass ich nicht lüge. Daher muss er auch wissen, dass ich ihn niemals dermaßen kritisieren würde, wenn ich nicht hundertprozentig sicher wüsste, dass er mit Advaita total falsch liegt.
Ich weiß, dass ich niemals Einfluss nehmen kann und ihn von seiner falschen Bahn abbringen kann – aber ich werde nicht schweigen, wenn jemand die Unwahrheit über das innere Wesen sagt. Denn es ist ein Verbrechen, Menschen in die falsche Richtung zu weisen – da es sich hier um den ursprünglichen Auftrag handelt, den jeder von uns zu erledigen hat: sich selbst als individuelles Abbild der Quelle zu erkennen und zu entwickeln.
Ginge es hier um Politik oder irgendwelche anderen, lächerliche Themen, dann würde ich das niemals tun, denn das geht mir total am Arsch vorbei. Ich kümmere mich nur um mich und mein Inneres. Wenn aber einer, absichtlich oder unabsichtlich die Unwahrheit über das innere Wesen spricht, dann werde ich nicht schweigen!