Bezogen auf den letzten Beitrag, kam heute eine Mail. Der Schreiber erzählte, dass er vom Leben ziemlich gebeutelt wird – aber eigentlich doch nur Frieden und Gutes will. Auch hätte er keine energetische Fühlfähigkeit, weswegen er sich innerlich nicht fühlen kann. Wobei der Wunsch nach innen zu gehen, in seinem Fall wohl nur eine Flucht nach innen wäre. Ich habe ihm geantwortet aber da dies eine Frage ist, die sicherlich mehr als einen Menschen betrifft, gehe ich auch hier einmal darauf ein.
Man muss kein Supermann sein, um innen etwas fühlen zu können.
Wenn man das wirklich will, dann fängt man einfach damit an, das bewusste Ich zu entdecken und erkunden. Anadi hat dazu viele gute Audios auf seiner Seite. Hier ist eine kleine Zusammenstellung einiger wichtiger Audios zu finden. Wichtig ist, zu verstehen, dass sich die innere Fühlfähigkeit mit der Zeit verbessert – das ist wie bei einem Muskel, der lange nicht benutzt wurde. Benutzt man ihn dann regelmäßig, wird er stärker und leistungsfähiger.
Es ist ein großer Fehler, „besondere Erfahrungen“ machen zu wollen oder „Verbesserungen“ anzustreben und „Frieden“ oder „Gutes“ zu wollen. Warum? Weil es genau darum nicht geht! Es geht auch nicht darum, Leiden zu beenden oder mehr Freude zu erfahren! Die innere Arbeit, von der hier die Rede ist, bezieht sich nicht auf etwas Äußeres und auch nicht direkt auf die Quelle. Sie bezieht sich in allererster Linie auf DICH – auf das innere Wesen, das DU bist.
Niemand scheint sich für sich selbst zu interessieren – dabei ist das, was DU BIST, alles was DU hast!
Es gibt nichts anderes zu finden, außer DIR. Wenn Du also andere Dinge willst, die in Wirklichkeit nicht existieren oder die normalerweise nur von Fortgeschrittenen erfahren werden können – wie zum Beispiel die Quelle – dann wirst Du niemals auch nur einen Schritt weiter kommen! Du kannst alles mögliche erkennen – schöne und interessante Erfahrungen machen – aber DICH wirst Du immer verfehlen und damit ALLES.
Es geht immer nur um DICH – nicht um Erfahrungen, Erkenntnisse und auch nicht primär um die Quelle. In allererster Linie geht es nur um DICH. Also kümmere Dich um Dich selbst: beobachte Dich selbst, fühle in Dich hinein, bleibe bei Dir – denn es ist kein anderer da, der das tun könnte.
Du bist nicht dieser Erscheinungs-Mensch, sondern ein geistig-energetisches Wesen, das, symbolisch ausgedrückt, „hinter diesem Menschen steht„. Tritt also innerlich einen Schritt zurück von den Wahrnehmungen und versuche den zu fühlen, der die Wahrnehmungen macht: DICH.
Du kannst zum Beispiel versuchen, innerlich ruhig zu werden. Dann beginnst Du, bewusst zu denken. Nicht schnell und nicht viel – einfach nur einen Gedanken oder einen kurzen Satz, so wie wenn Du ihn laut aussprichst. Zum Beispiel: „Ich denke jetzt bewusst„. Lass Dir Zeit dabei, bleib ganz bei Dir und denke jedes Wort langsam und deutlich. Lasse Lücken zwischen den Worten und versuche in den Lücken zu fühlen, wer das denkt und wie Du ihn fühlst.
Das bewusste Ich liegt knapp hinter der Stirn, etwa fünf Zentimeter oberhalb der Augen. Wenn Du es schaffst, dich ruhig zu halten und so langsam zu denken, dass Du in die Lücken hinein fühlen kannst, dann versuche DICH, Deine Präsenz, dort zu fühlen. Versuche zu spüren, wo genau Du dort bist und wie Du Dich dort anfühlst. Das ist die einfachste Methode, die ich kenne – weil beim bewussten Denken der unbewusste Gedankenfluss gestoppt wird und Du deshalb gut zwischen die Gedankenlücken hinein spüren kannst, die Du ja auch beliebig ausdehnen kannst. Das kannst Du so oft und so lange machen, wie Du möchtest.
Wenn Du Deine Präsenz dort tatsächlich fühlen kannst, dann hast Du damit den ersten Schritt gemacht. Halte dieses Gefühl der inneren Präsenz aufrecht, solange es geht. Wenn Du es verlierst, denke erneut bewusst und versuche DICH wieder hinter der Stirn zu fühlen. Gehe in dieses Gefühl der Präsenz hinein, fühle es von innen heraus und halte es fest. Entspanne Dich in dieses Gefühl hinein, so dass es ein wenig „nach unten rutscht“ und bleibe fest darin gegründet. Führe das immer wieder durch, solange bis die Präsenz dauerhaft wird.
Das ist „nur“ der erste Schritt – aber jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt…