Heute Nacht konnte ich lange nicht schlafen und nutzte die Zeit, dazu, die Form des Bewusstseins in verschiedenen Zuständen zu erkunden. Ich experimentierte mit der Zunge am Gaumen und mit offenem Mund. Wenn die Zunge am Gaumen anliegt, angepresst wird und gleichzeitig der Wille eingesetzt wird, um die Aufmerksamkeit nach vorne und hinten zu erweitern, dann ist das Bewusstsein nicht oval, sondern balkenförmig. Dabei sind die Ränder des Bewusstseins nicht wellig und gerundet, wie normal, sondern gerade und sehr scharf abgegrenzt. Es fühlt sich an, als ob der obere und untere Rand in diesem Zustand geradezu vor Intensität leuchtet. Das Bewusstsein ist sehr schmal und gleicht einem Strahl, mit etwa 5 Millimeter Durchmesser. Er verläuft vorne durch das bewusste Ich und gerade durch den Kopf zum Hinterkopf, tritt dort aus und läuft weiter bis in das universelle Bewusstsein. Zuerst meinte ich zu fühlen, dass der Strahl in Höhe der Augen verläuft, aber das war eine Täuschung, er läuft durch das Sehzentrum, nicht durch die Augen.
Ein Bewusstsein mit einer solchen Form kann niemals mit dem Sein in Kontakt kommen, denn dazu muss es sich bis unterhalb der Nasenwurzel erstrecken, um die Mündung des vorderen und hinteren Kanales berühren zu können. Dafür ist eine solche Form sehr dafür geeignet, das Denken zu beherrschen, denn der Denker liegt dann außerhalb der Reichweite des Bewusstseins und kann nicht unbewusst arbeiten. Das liegt auch daran, dass das Bewusstsein in dieser Form so etwas darstellt, wie einen hoch konzentrierten „Lichtstrahl“ oder „Laserstrahl„, der es nicht zulässt dass in anderen Teilen des Kopfraumes unbewusste Energien fluktuieren, weil die gesamte Energie des Bewusstseins in diesem „Strahl“ konzentriert wird. Um Gedanken zu erzeugen, muss man in diesem Zustand so etwas wie einen „Widerstand“ überwinden.
Jetzt ist mir klar, warum die alten Inder nur Zugang zum universellen Bewusstsein hatten und nicht zum Sein – denn diese Technik, die Zunge an das Gaumendach zu pressen, stammt von dort – soweit ich weiß.
Um herauszufinden, wie die Form des Bewusstseins gerade ist, kann man einfach dessen Ränder „abfahren“ und dabei fühlen, wo im Kopf man sich gerade befindet. Das funktioniert deshalb, weil das Bewusstsein nicht irgend etwas ominöses und nebelhaftes ist, sondern ein klar fühlbares Energiefeld, dessen Lokalisierung und Ausmaße man ebenfalls eindeutig fühlen kann.
Wird das Bewusstsein nicht durch das Schließen des Gaumen- und Mundkontaktes beeinflusst, dann hat es eine gerundete Form, die sich im ganzen Kopfraum erstreckt bis unterhalb der Nasenwurzel. Die Bereiche vor dem Vorderkopf und hinter dem Hinterkopf können in diesem Zustand nur mittels bewusster Konzentration erreicht und erforscht werden. Da das Bewusstsein in seinem Normalzustand nicht hoch konzentriert und gerichtet ist, haben es unbewusste, energetische Impulse einfacher, sich zu entwickeln und das Bewusstsein zu stören und unbewusste Gedanken und Emotionen zu erzeugen. Um das zu vermeiden und das Bewusstsein frei von energetischen Fluktuationen und unbewussten Impulsen zu halten, muss man sich auf die einzelnen Ich-Zentren konzentrieren und mittels der inneren Fühlfähigkeit mit ihnen verschmelzen und Richtung Sein zu entspannen, was begleitet wird, von einem liebevollen, „süßen“ Gefühl.
Noch einmal zum Denken – es ist völlig klar, dass ich der Verursacher des Denkens bin, denn ich kann klar bewusst denken, es abbrechen, wieder aufnehmen, die Denkrichtung wechseln – oder das Denken komplett einstellen – und zwar zu jedem Zeitpunkt und in beliebigen Zeiträumen. Es gibt schlicht und einfach nichts anderes, als mich selbst in meinem Kopfraum und ich selbst bin es, der dort Gedanken erzeugt, steuert und beendet – und sonst niemand.
Es gibt Menschen, die, obgleich sie sich klar jenseits der Schwelle befinden, behaupten, dass es unmöglich sei, die Gedanken zu steuern, weil sie deutlich sichtbar „einfach so“ entstehen, wie irgendwelche „zufälligen Ereignisse„, zum Beispiel wenn einem ein Vogel auf den Kopf scheißt. Das kann nur dann der Fall sein, wenn solch ein Mensch kein bewusstes Zentrum hat, in dem er sich aufhalten kann. Er ist jenseits der Schwelle präsent – aber er hat diese Präsenz nicht verkörpert, hat sie nicht in Besitz genommen – und hat damit auch keinen definierten Aufenthaltsort. In diesem Zustand ist es völlig unmöglich, unbewusste Gedanken zu beenden, denn es gibt schlicht und einfach niemanden, der da ist und das tun könnte – weil das bewusste Ich unbewusst ist.
Ich habe lange Zeit versucht, das klar zu machen, musste aber einsehen, dass das nicht möglich ist. Wenn ein Mensch nicht auf dieser Stufe ist und keinen Impuls verspürt, diesen Zustand zu erreichen, dann kann man das „von außen“ nicht anstoßen. Das ist schlicht und einfach unmöglich, offenbar genauso unmöglich, wie einen Kollektivmenschen dazu zu bringen, sich selbst anzuschauen.
Ich versuche daher mittlerweile nur noch zu verstehen, warum es nicht möglich ist, dass andere Menschen das nicht auch können – selbst dann, wenn sie bereits jenseits der Schwelle existieren und damit normalen Kollektivmenschen Lichtjahre voraus sind.
Aus meiner Position heraus kann ich klar fühlen und erkennen, dass das individuelle, energetische Wesen – ICH – ein bewusstes Subjekt ist, eine Schnittstelle zwischen der Absoluten Existenz der Absenz-Dimension – und der kollektiven Existenz der Präsenz-Dimension. Wer diese Schnittstelle, also sich selbst, überspringt und sofort an das universelle Bewusstsein andockt, dem bleibt unbekannt, wer er ist, wer das ist, der zwischen diesen Dimensionen existiert. Um sich das zu erklären, werden dann alte, überholte Konzepte ausgegraben, die besagen, dass das eine universelle Bewusstsein direkt in allen Wesen vorhanden sei.
Ich kann mich selbst DIREKT fühlen und bin DIREKT mit dem universellen Bewusstsein verbunden. Daher weiß ich, wer ich bin, was ich bin und wo ich bin – und dass ich nicht das universelle Bewusstsein bin. Aus diesem gefühlten Wissen resultiert völlig klar und eindeutig, dass diese „ich-bin-das-Absolute-Konzepte“ alle falsch sind! Mathematisch ausgedrückt haben diese Konzepte einen Wahrheitswert von Null-Komma-Null (0.0)! Allerdings kann das niemand mathematisch beweisen – jeder muss das subjektiv in sich selbst fühlen, um zu wissen.
Das Festhalten an diesen falschen Konzepten und Vorstellungen muss zwangsläufig dazu führen, dass das bewusste Ich solcher Menschen für deren Restlebensdauer unbewusst bleiben wird. Damit bleibt aber auch der Ort ihrer Präsenz für sie unklar – womit es für sie auch weiterhin unmöglich ist, die energetischen Vorgänge in ihrem eigenen Kopf zu kontrollieren und zu steuern – auch das Denken.
Mit der Erkenntnis, wer ich bin und wo ich bin und der Verkörperung der Ich-Zentren muss begonnen werden – und wer das nicht tut, ist am Endpunkt seiner Entwicklung angelangt. Es gibt keinen Menschen, und kein individuelles Bewusstsein, das identisch wäre mit dem Absoluten! Es gibt nur Emanationen des Absoluten, die von ihm erzeugt, in ihm existieren und nur eine einzige Aufgabe haben: zu erkennen, wer und wo sie sind, sich in Besitz zu nehmen und in das Absolute hinein zu entwickeln.
Alles andere sind Peanuts.