Wirkungen

Wirkung kann immer nur von innen ausgehen. Wenn irgendwo, in der scheinbaren Außenwelt (Scheinwelt), ein Hinweis sichtbar wird, dann ist dieser niemals von einem der dort auftretenden Scheinwesen initiiert worden. Warum? Weil die Scheinwelt, inklusive Scheinwesen nichts anderes ist, als eine Projektion des inneren Wesenskerns. Das gesamte Universum, das ein Wesen wahrnimmt, ist immer sein eigenes – seine eigene Projektion.

Daher kann in Bezug auf ein Scheinwesen auch niemals eine Ich-Perspektive sinnvoll sein. Die einzig sinnvolle und korrekte Ich-Perspektive muss und kann sich immer nur auf die eigene Subjektivität beziehen – niemals auf den persönlichen Konstrukt, der Ego genannt wird.

Dieser Konstrukt ist nichts anderes, als ein gedanklicher und gefühlsmäßiger Überbau, der immer in dem subjektiven Existenzgefühl wurzelt, das jeder empfindet. Wenn auch bei den meisten dieses Existenz- und Seinsgefühl unbewusst ist. Sie nehmen es als selbstverständlich, in dieser Welt als die Person X zu existieren und absichtlich zu agieren.

Kaum einer kommt jemals dahin, dieses Subjektivitätsgefühl zu isolieren und als „Ich selbst“ zu betrachten und anzunehmen. Aus der Sicht eines normalen Wesens ist dieses Gefühl immer gekoppelt mit der Vorstellung eine Person zu sein. Und wenn die Person in seltenen Momenten einmal verschwindet, dann wird das als „mystischer Moment“ gepriesen und im Tagebuch festgehalten.

Tatsächlich war da lediglich für eine Sekunde die Person weg und das reine Subjektivitätsgefühl kam durch, was aber meist als „Leere“ erfahren wird. Wer das ist, der diese Leere erfährt, das wird meistens nicht untersucht. Aber genau ist der Kardinalfehler, denn „derjenige„, der immer da ist, „derjenige“ ist die Hauptsache und ohne den kann niemals irgend etwas existieren.

Leider ist „derjenige“ aus der Sicht eines Normalmenschen nahezu unsichtbar und unspürbar, also nichtexistent – da er nahezu immer von der Person überlagert wird. Daher wurde auch in so vielen spirituellen Lehren „derjenige“ als nichtexistent zur Seite geschoben. Dort hieß es dann: „Du musst nur Dein Ego loswerden, dann bist Du frei, dann bist Du eins mit dem All, mit dem Sein.

Das ist eine so große und lächerliche Dummheit, dass man es beinahe nicht fassen kann! Diese „Lehrer“ labern darüber dass man dann frei ist, wenn man nur sein Ego eliminieren würde – aber „denjenigen„, der dann übrig bleibt, den übersehen sie. Warum? Weil er ihnen so nahe steht, dass sie ihn nicht sehen können – weil sie es selbst sind.

Das alles ist einfach nur das, was es ist – so ist die „Außenwelt“ beschaffen. Manche Träumer haben das „Glück„, das Innere erkennen zu dürfen und sind „erwachsen“ genug, diese Chance zu ergreifen und zu nutzen. Andere Träumer sind nicht so glücklich und/oder nicht so erwachsen. Aber dagegen kann nichts getan werden, denn in der Außenwelt ist niemand anwesend.

Nur im Innern, da ist „jemand“ – da wartet der Wesenskern, dass der Träumer sich umdreht und erkennt, dass er nicht der Träumer, sondern der Wesenskern ist. Um das zu ermöglichen, gibt es Wirkungen, Hinweise die vom Inneren erzeugt werden, um dem Träumer mittels leichter, mittlerer und harter Schläge den Weg zu weisen.

Dies wird dann meist „Leiden“ genannt, ist aber einfach nur die Art und Weise, wie das gewöhnlich vor sich geht. Schließlich wird niemand wirklich beschädigt und geschlagen, denn ein Traumwesen ist nur virtuell vorhanden und hört auf (scheinbar) real zu existieren, wenn der Träumer erkennt, was er wirklich ist.

Die Wahrheit, der realen Existenz ist so lächerlich einfach und so nahe, dass es eine beinahe unüberwindbare Schwierigkeit darstellt, sie zu erkennen. Und diejenigen Traumfiguren, die sie erkannt haben – wenn auch vielleicht erst rudimentär – die können nicht verstehen, warum die vielen anderen Traumfiguren sie nicht sehen können. Da, hier ist es, kannst Du es denn nicht sehen?

Leider ist das genauso sinnlos, wie einem zweidimensionalen Lebewesen die dritte oder gar vierte Dimension zu erklären oder einem Eskimo den Geschmack einer Banane. Daher spreche ich hier einfach mit mir selbst – es ist ohnehin kein anderer da…