Die Außenwelt ist nicht die Präferenz

Was bedeutet das? Es ist völlig gleichgültig, wie sich dieser virtuelle Mensch im gleichfalls virtuellen Außen verhält – denn darauf kommt es gar nicht an. Worauf kommt es an? Dass sich das innere Individuum kennen lernt – kennen lernt, als es selbst und sich immer weiter mit sich selbst vereinigt. Das ist die innere Präferenz, die Vereinigung mit sich selbst und dem Ursprung und alleine die ist wichtig.

Sollte es Änderungen im virtuellen Verhalten des virtuellen Menschen in der virtuellen Außenwelt geben – dann werden diese von selbst geschehen – sobald die innere Arbeit bis über einen gewissen Level hinaus fortschreitet. Es gibt schlicht und einfach keine Möglichkeit für die virtuelle Person, sich im virtuellen Leben selbst zu ändern. Das kann nur der „Drehbuchautor“ tun – entweder vorausschauend oder rückwirkend.

Andernfalls entspräche das der Möglichkeit, dass ein auf der Leinwand erscheinender Schauspieler, sein Verhalten und seine Handlungen im Film nach seinem Willen lenken könnte. Jeder wird sofort einsehen, dass das Unsinn ist – weil der Schauspieler gar nicht aus eigener Kraft und eigenständig lebt, sondern nur vom Projektor auf die Leinwand projiziert wird und dort als farbiges Bild erscheint, das auf dem vorgefertigten Film enthalten ist, der gerade durch den Projektor läuft.

Zwar gibt es mittlerweile Computerspiele, in denen die Figuren anhand des Spieler-Wunsches agieren – aber das beinhaltet zwei unterschiedliche Existenz-Ebenen. Die eine Ebene ist die vollkommen abhängige Figur, die nur ihrer Programmierung und den Befehlen des Spielers gehorcht – und die andere Ebene ist der Spieler, der in der Lage ist, die abhängige Figur umzuprogrammieren oder mittels Joystick anders zu steuern. Aber auch hier gilt: die scheinbar lebendige, sich bewegende Figur ist ein vollkommen fremdgesteuertes, totes Bild – und daher nicht in der Lage, sich selbst zu steuern.

Daher stellt sich die Frage einer Änderung aus dem vermeintlichen Eigenwillen der Figur heraus erst gar nicht.

Das Problem, das hinter dieser Fragestellung steckt, heißt: Verwechselung. Diese Frage oder Überlegung kann nur dann aufkommen, wenn sich der Fragesteller mit der virtuellen Figur, die er im Bildschirm oder Spiegel sieht, verwechselt. Mit anderen Worten: der wirkliche Spieler wird in die Spielhandlung hinein gesogen und verwechselt sich selbst mit der sich bewegenden Figur auf dem Bildschirm.

Die temporäre Lösung besteht darin, dass man sich diese Tatsache zurück ins Gedächtnis ruft und anerkennt. Die dauerhafte Lösung besteht darin, dass sich „der Spieler“ dauerhaft und ununterbrochen als er selbst erkennt, indem er sich an seine innere Individualität (me) und Ich-Bin (I AM) hingibt. Wie man das macht, wurde hier im Blog schon mehrfach ansatzweise beschrieben – wer es ganz genau wissen will, der schaue hier.