Heute Morgen kam es erneut zu einem heftigen „Einsaugen“ – Diesmal aber horizontal nach hinten. Das bestätigt meine vorherige Beobachtung, dass es auch ein horizontales Gravitationsfeld gibt – allerdings ist es nicht weniger mächtig, als das vertikale. Eine weitere Beobachtung, die ich bei diesem Vorgang machen konnte ist, dass das bewusste Ich zwischen den Augen und hinter der Stirn – eine Art „Ruhepunkt“ darstellt, im Schnittpunkt der beiden Gravitationsfelder. Dort wirken die Gravitationsfelder nur sehr schwach.
Aber zurück zum horizontalen Feld und dem Einsaugen. Am Beginn der Meditation hatte ich heute Schwierigkeiten, das bewusste Ich (hinter der Stirn) zu verkörpern. Es war, als wäre es weg. Daher öffnete ich versuchsweise die Augen und wandte mich nach hinten und fühlte dort, ob noch Kontakt zum „puren Ich des Bewusstseins“ besteht. Sofort konnte ich es spüren und auch das energetische Glücksgefühl war voll da. Ich spürte aber, dass es nach „hinten“ offener war, als sonst. Als ich das bemerkte, zog es mich auch schon „mit Gewalt“ nach hinten. Der Zug war so stark, dass der Oberkörper sich leicht nach hinten bog – entgegen der sonstigen Tendenz, leicht nach vorne einzusacken.
Als es mir zu arg wurde, und sich sogar das Sichtfeld nach hinten zu verzerrte, wandte ich mich energisch nach vorne, Richtung Stirn und hielt mich dort fest. Ich hatte den starken Eindruck, dass sich das Bewusstsein enorm nach hinten in die Länge zog. Als ich versuchsweise den Kopf leicht bewegte, war das sogar noch deutlicher zu spüren. Es schien, als ob hinter mir ein gewaltiger, heller Trichter wäre, der mich massiv anzog. Wenn ich „mich“ sage, meine ich natürlich nichts, was mit dem physischen Körper zu tun hat – sondern das Bewusstsein und die bewusste Aufmerksamkeit. Der Körper ist eindeutig nur etwas, wie ein Konstrukt, der um mich herum angeordnet ist.
Ich probierte dann noch mehrmals, den Kontakt zu dem hinteren Gravitationstrichter herzustellen, was auch gelang – aber ich wagte mich nicht mehr so weit aus dem Bereich des bewussten Ich weg, sondern versuchte eine Balance zu halten, zwischen diesem und dem puren Ich am Hinterkopf. Ich muss noch lernen, diese Kräfte auszubalancieren und weder zu stark in die eine oder andere Richtung zu gehen. Ich weiß nicht, wie die tatsächlichen Größenverhältnisse sind – aber meine subjektive Empfindung ist, dass die beiden Gravitationstrichter nur etwa 30-50 Zentimeter unter dem Unterbauch und hinter dem Hinterkopf sind.
Und auch das Kräftegleichgewicht, das ich schon erwähnte, ist nur dann perfekt ausbalaciert, wenn man nicht zu nahe an die Trichter heran geht. Es muss auch eine Balance zwischen oben und unten herrschen, denn wenn man nur oben übt, dann hat man die gesamte Energie im Kopf, die besonders stark ist, wenn der Kontakt zur Quelle besteht. Es scheint so zu sein, als ob der obere Trichter zwar einsaugt aber auch Energie gibt – möglicherweise ist das die Energie, die benötigt wird, das physische Konstrukt informell auszugestalten. Der Kontakt nach unten scheint mehr ein Abfluss zu sein, zumindest für die Energie im Kopf, denn als der Kontakt nach unten am Ende doch noch zustande kam, war deutlich zu spüren, wie der hohe Energielevel aus dem Kopf in Richtung Bauch und unteren Trichter abfloss. Für einen kurzen Moment konnte ich alle Zentren gleichzeitig spüren und das fühlte sich natürlich und entspannt an.
In einem Artikel von Anadi findet sich ein Hinweis, dass Maharaj, nur die horizontale Ebene verwirklichte und daher einen enormen Energielevel im Kopf hatte, was man an seinen durchdringenden Augen auch deutlich sieht. Die Augen des jungen Maharshi waren ebenfalls sehr intensiv – im Alter dagegen waren sie weich und entspannt. Das könnte daran liegen, dass er sein ganzes Leben lang in Meditation saß, wobei er offenbar auch die unteren Zentren öffnete und kultivierte, was ihm half, seine Energien zu harmonisieren. Maharaj dagegen hat nach seiner horizontalen Verwirklichung offenbar nicht versucht, die unteren Zentren zu öffnen – wahrscheinlich deshalb, weil er nichts davon wusste.
Aus meiner jetzigen Erfahrung heraus kann ich sagen, dass es tatsächlich sehr unangenehm ist und sich sehr verkopft anfühlt, wenn die gesamte Energie oben im Kopf ist und nicht nach unten abfließen kann – was als ausgesprochene Wohltat und Entspannung empfunden wird. Vor dem Auffinden von Anadis Seiten hatte ich niemals auch nur geahnt, dass es diese Zentren gibt, geschweige denn gewusst, dass sie das sind, was ich bin und dass sie gleichzeitig Portale in das Absolute sind. Die Voraussetzungen, sich mit diesen Zentren zu verbinden sind: ein möglichst fester Stand jenseits des Verstandes und die Fähigkeit den Verstand zu beherrschen, das Wissen, wo die Zentren sind und wie man sich mit ihnen verbindet – und natürlich den Willen, das auch zu tun. All das ist mir einfach so gegeben worden – und ich drücke meine Dankbarkeit dafür aus, dass ich das Gegebene bestmöglich dazu nutze, mich zu komplettieren. Wie gesagt – „mich“ bedeutet hier weder die Psyche, noch die Physis, sondern ausschließlich das innere, wahre Wesen, das ich bin.