Ich habe gerade in der Mittagspause zwanzig Minuten nur auf dem Stuhl gesessen und alles, was da sein wollte, einfach vorbei laufen lassen. Es dauert nicht sehr lange, vielleicht eine oder zwei Minuten – und dann ist alles still. Nur die Energie streicht kribbelnd über den Kopf – von vorne nach hinten und zurück.
Die Passivität tut gut, Leben geschieht, nichts muss erreicht werden. Alles ist, so, wie es ist. Alles zieht vorbei und vergeht wieder. Ein einziger Fluss, ein einziges Fließen. Der Körper ist leer, nichts drin, vollkommen hohl, Tilopa’s hohler Bambus.
Ich kenne beides – die Passivität und das Kämpfen. Es gelingt mir, jeden beliebigen Gedanken im Bruchteil einer Sekunde zu eliminieren. Auch Stille kann erzeugt werden. Aber das ist künstlich und brutal. Viel sanfter ist die Passivität. Einfach da sein und schauen. Nichts wird erzeugt, nichts angeschaut, nichts bedrängt und nichts aufgelöst. Alles darf da sein und sich selbst wieder auflösen.
Sanftes, passives Da-Sein, mitfließen, bis ins Meer – und sich sanft darin auflösen lassen…
Leben geschieht mir~~~
Leben geschieht~~~
Leben~~~
~~~
∞