Reines Bewusst-Sein oder Gewahr-Sein ist der Zustand reinen Seins. Es ist der höchste Zustand und daher von projizierten Wesen, wie der Mensch es ist, nicht sinnlich wahrnehmbar und definierbar. Das absolute Bewusst-Sein ist normalen Menschen unbewusst. Alle Geschöpfe und Objekte werden vom absoluten Bewusst-Sein erzeugt und existieren in ihm – und daher sind sie dessen „Eigentum“ und nicht umgekehrt. Mit anderen Worten: es gibt kein Geschöpf, das Bewusst-Sein „hat“ – statttdessen „hat“ das absolute Bewusst-Sein alle Geschöpfe und Objekte. Das persönliche Ich-Bewusst-Sein des Menschen wird vom absoluten Bewusst-Sein projiziert und ist – bis auf dessen Begrenzungen – identisch mit diesem.
Im Ozean des absoluten Bewusst-Seins ist alles gleichzeitig – alles vibriert, wirbelt und blinkt in einem wilden Tanz im ewigen JETZT. Das Gewahr-Sein oder Bewusst-Sein weiß immer um seine eigene Existenz – es gewahrt sein eigenes Sein in einem immerwährenden Pulsieren – so habe ich es erlebt. Es ist reines, sich selbst gewahrendes (Gewahr-) Sein. Da das absolute Bewusst-Sein oder Gewahr-Sein die einzige selbstexistente Lebensform ist und alles andere aus sich selbst heraus hervorbringt, ist es für die von ihm erzeugten Lebewesen nicht möglich, das absolute Bewusst-Sein an sich zu definieren. Aber es ist möglich, die Eigenschaften eines bewussten Menschen zu beschreiben…
Sich als ein Mensch bewusst zu sein, sich seiner selbst bewusst zu sein bedeutet: In jedem einzelnen Moment voll und ganz DA zu sein. Ein Selbst-bewusster Mensch weiß, dass er anwesend ist, wo er ist, wann er ist, wie die Umgebung ist, in welchem Zustand sich sein Körper befindet, was er gerade gesagt oder getan hat und was er jetzt tut. Vor allen Dingen weiß ein solcher Mensch, dass er das Bewusst-Sein IST und daher ist er vollkommen wach. Vollkommen Selbst-bewusste Menschen erleben sich in einem ewigen JETZT.
Alle anderen – die zwar wach aussehen und sich bewegen aber nicht bewusst wissen, wo sie sind, wie sie sind, wann sie sind und was sie sind usw. – schlafen in Wirklichkeit tief und fest. Das trifft (leider) auf beinahe alle Menschen zu. Sie sind das genaue Gegenteil eines Selbst-bewussten Menschen und ihre Seinsweise wird symbolisiert von der Figur Der Denker
Diese Figur zeigt sehr deutlich, wie ein in Gedanken versunkener Mensch aussieht und so wie er aussieht, so ist er auch: sich seiner selbst vollkommen unbewusst. Wer so denkt, der denkt ausschließlich mit seinem Kopf, der immer bedingt und daher unvollkommen ist. Somit ist auch das darin erzeugte Wissen nur begrenzt und unvollkommen. Genau das ist auch das Problem eines Philosopen, der versucht die Wirklichkeit mit seinem begrenzten Verstand zu er-denken.
Wer aber unbegrenztes und vollkommenes Wissen haben will, muss lernen, Fragen zu stellen und auf die Antwort zu warten. Die Antwort kommt dann aus dem absoluten Bewusst-Sein, zu dem im Prinzip jeder Zugang hätte, weil jeder dieses absolute Bewusst-Sein ist – aber aufgrund mangelnden Wissens den Zugang nicht nutzt. Dieses fehlende Wissen ist auch der Grund für die allgemeine Unbewusstheit der Menschen – und umgekehrt.
Meinem Gefühl nach, nimmt der Bewusstheitsgrad der Menschheit ab und nicht zu, wie viele vielleicht denken mögen. Was zunimmt, das sind technische Spielereien, Ablenkungen, welche die Unbewusstheit eher noch steigern…
Wie kommt man aus diesem Dilemma wieder heraus? Indem man die Bewusstheit in sich selbst entdeckt und möglichst immer aufrecht erhält. Denn genau das ist das Merkmal des absoluten Bewusstseins: es ist sich immer und unter allen Umständen seiner Selbst als „Ich Selbst“ bewusst. Es ist sich auch dessen bewusst, dass alles, was wahrgenommen wird, identisch mit ihm selbst ist.
Es ist sich dessen auch dann bewusst, wenn es in einem Wesen wohnt und dieses bewusstlos ist oder tief schläft. Das absolute Bewusstsein schläft nie, denn würde es das tun, hörte das gesamte Universum im gleichen Moment auf zu existieren – da Existenz nur mit der gleichzeitigen Anwesenheit eines Beobachters möglich ist. Dieses ewige Subjekt ist der Hintergrund jeglicher Existenz und der Beobachter jeglicher Erfahrung – es durchdringt und verbindet alles.
Das Bewusst-Sein ist auch der Urgrund der scheinbar festen Materie. Die vibrierenden Strings, von denen die meisten Physiker heute als die Grundlage der Materie ausgehen, bestehen in Wirklichkeit nur aus extrem schnell vibrierenden Bewusstseins-Einheiten, aus vibrierender Lebenskraft. Da aber die Physiker das nicht wissen, versuchen sie die Materie-Eigenschaft immer weiter bis in die allerkleinsten Strukturen hinein zu untersuchen – bis sie irgendwann beim scheinbaren Nichts ankommen. Das wäre dann das absolut leere Bewusstsein oder die reine Lebenskraft. Interessanterweise steht in den Veden alles drin, was ein Physiker wissen müsste, um Materie zu verstehen. Aber die Herren lesen lieber ziterbare Werke, als 5000 Jahre alte kryptische Sanskrit-Schinken…
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