Es wird mir immer klarer, dass es eigentlich nur eines einfachen Mittels bedarf, um zu realisieren, was einer wirklich ist. WISSEN in STILLE.
In dem Moment, in dem ein Mensch, der dafür bereit ist, das KORREKTE WISSEN bekommt, was er ist, wieso er ist, wie er ist und warum er glaubt, etwas anderes zu ein, als er wirklich ist – in dem Moment hat er die Chance zu erkennen.
Warum? Weil es nur das Selbst gibt, die Quelle allen Lebens, die jedes Wesen spielt – aber dabei immer das bleibt, was sie wirklich ist, was aber vor ihr verborgen wird. Das bedeutet, das was fehlt, ist nur WISSEN! Und wenn nach Empfang des Wissens nicht darüber nachgedacht wird, sondern es in STILLE wirken kann, dann erfolgt nahezu automatisch ERKENNTNIS.
Das Haupt-Problem besteht im Nicht-Wissen. Der Grund für dieses Nicht-Wissen ist Identifikation mit Objekten, die durch ständiges Aufsteigen von Gedanken, die sich mit Objekten beschäftigen, genährt wird. Das Aufsteigen von Gedanken zementiert das Nicht-Wissen, weil sie einen dichten Vorhang bilden, die das Erkennen der wahren Gewahr-Seins-Natur verunmöglichen.
Ein Gedanke steigt immer im reinen und leeren Gewahr-Sein auf – und verschwindet wieder darin. Eine Zehntelsekunde später steigt der nächste auf und verschwindet wieder – und so weiter. Aber dazwischen – zwischen dem ersten und dem zweiten Gedanken – ist eine winzige Lücke. Durch diese Lücke scheint das Gewahr-Sein durch, das alle Zustände miteinander verbindet. Daher ist das Erkennen und Festhalten einer Lücke praktisch die einzige Möglichkeit, um das reine Gewahr-Sein zu erreichen. Jede Lücke, jeder Zwischenraum ist reines Gewahr-Sein!
Gedanken gehören zur Objekt-Ebene und nicht zum Gewahr-Sein. Wer sich zu Objekten hingezogen fühlt, wird denken, denn Gedanken beziehen sich immer auf Objekte und können nur relatives Wissen transportieren. Absolutes Wissen wird dagegen immer intuitiv, direkt und gedankenlos übermittelt.
Objektbezogenes Denken ist also ein Hindernis – außer, wenn ein Mensch aufgrund eines besonderen Schicksals direkt in Erkenntnis geworfen wird. Das dürfte aber wohl die absolute Ausnahme sein. Normale Menschen müssen sich von ihrer Objektverhaftung lösen, um ihre wahre Natur zu erkennen – und das kann nur durch Auflösung des objektverhafteten Denkens erreicht werden.
Auch Menschen, die bereits Erleuchtungs-Erlebnisse hatten, sind, wenn sie zurück ins objekthafte Denken abrutschen, in der gleichen Situation, wie vorher. Warum? Weil sich dann wieder ein Körper-Ich bildet, das (möglicherweise) vorher im Erleuchtungs-Erlebnis aufgelöst wurde. Dieses Körper-Ich bildet sich aufgrund der Gewohnheit, sich erneut mit dem Körper zu identifizieren und objektverhaftet zu denken.
Das muss weg! Wie? Indem man tief erkennt, dass man nicht der Körper ist – nicht mittels diskursiven Denkens, sondern indem man direkt in seine wahre Natur eintaucht, die Gewahr-Sein ist.
- Suche eine Lücke,
- halte sie fest (zB durch Hören auf den inneren Ton oder festhalten am Körper-Gewahr-Sein),
- versinke darin.
- Jetzt bist Du das, was Du wirklich bist: reines Gewahr-Sein.
- Du denkst? Zurück zu 1.
Dies ist das einzige Mittel, das ich kenne und selbst praktiziert habe. Der einzige, der Dich hindert, das selbst zu tun, bist Du selbst. Denn, die Tatsache, dass Du bis hierher gelesen hast, zeigt, dass etwas in Dir genau das will! Ansonsten hättest Du bereits nach den ersten Zeilen die Seite weg geklickt.