Es gibt keine Materie. Das, was für uns wie Materie aussieht, ist in Wirklichkeit nur Bewusstsein (Ideen, Gedankenformen), welche vom Selbst in sein eigenes stilles und unberührtes Bewusstsein projiziert wird. Das Selbst ist aber von keinem dieser Bilder wirklich berührt – wie die Leinwand in einem Kino.
Die Quelle – oder das Selbst – besteht aus reinem Bewusstsein/Gewahrsein. Sie projiziert in sich selbst hinein unendliche Mengen an Bildern und Gedankenformen. Da diese Bilder aus dem gleichen Stoff bestehen, wie die Quelle – reines Bewusstsein – existiert in allen Subjekten und Objekten das selbe Bewusstsein als innerer Beobachter oder Wahrnehmender. Somit hat die Quelle eine doppelte Sicht: sie besitzt die Gesamtschau über alle Subjekte und Objekte des Universums und die Innenschau jeder Emanation.
Daher gibt es keine Trennung zwischen der Quelle und dem Universum mit allen Subjekten und Objekten darin. Es gibt auch keine Trennung zwischen den Subjekten und Objekten. Alles entsteht aus der Quelle, ist aus dem gleichen Stoff wie sie, lebt in ihr und löst sich darin auch wieder auf. Die Sinneswahrnehmungen eines jeden Subjektes werden so gesteuert, dass für dieses der Eindruck entsteht, als ein fester Körper in einer materiellen Umwelt zu sein und dort zu handeln.
Das Individualbewusstsein jedes Subjektes ist immer identisch, mit dem Selbst – weil es nur ein Bewusstsein gibt. Bewusstsein ist immer das Eine Bewusstsein, egal in welcher Form es vorliegt oder ob es mit Gedankenmüll verstopft ist oder nicht.
Aber nur mit einem stillen Bewusstsein, das nicht mit Ego, Denken, Verstand, Körper oder Wahrnehmungen identifiziert und beschäftigt ist, kann das Selbst wirklich erfahren werden. Wer versucht, mit einem wirren, chaotischen, zugemüllten Bewusstsein als das Selbst zu ruhen, muss scheitern, weil das Selbst innerlich immer still und unberührt ist, von den über es hinweg huschenden Bildern. Das ist, wie wenn man in einer Disco bei laufender Disco-Musik versucht, ganz leise klassische Musik zu hören. Das muss scheitern, denn der Disco-Musiklärm ist um Größenordnungen lauter und übertönt alle anderen Geräusche.
Daher muss man, um als das Selbst zu ruhen, innerlich still sein und alle Wahrnehmungen unbeteiligt vorbei laufen lassen. In dem Moment, wo man innerlich und äußerlich still ist und gleichzeitig (ohne Gedanken) davon überzeugt ist, dass man das Selbst ist und dass das gesamte Universum der eigene Körper ist – in dem Moment ruht man als das stille und unbeteiligte Selbst und verortet alle Wahrnehmungen in sich. Dies kann man überall und in jeder Lebenslage tun und die „Verwirklichten“ sind immerzu in diesem Zustand. Ihr Körper handelt, ohne dass sie sich auch nur einen Millimeter von der Stille und Unberührtheit entfernen. Somit kann man sagen: sie handeln nicht.
Ein Mensch, der innerlich still wird, um als das Selbst zu ruhen, hat während dessen aufgehört, als individuelles Wesen zu leben und agieren. Er hat seine Individualität geopfert und ist zurückgekehrt in seinen Ursprungszustand: der reinen, unbeteiligten Schau, dessen, was sich zeigt. Damit tut er, was das Selbst tut und da sein Bewusstsein identisch ist, mit dessen Bewusstsein, ist er dann das Selbst.
Wenn ich das Ganze hier und jetzt betrachte, dann ist das so einfach und leicht zu verstehen. Wenn man aber mit der Ego- und Materialisten-Brille auf der Nase darauf schaut, kann man es nicht verstehen und hält den Schreiber dieser Zeilen zwangsläufig für völlig durchgeknallt…