Buddhismus konditioniert

Die gestrige, wirklich sehenswerte Videoserie über das Gehirn, zeigte, dass das Gehirn 200 Millisekunden bis mehrere Sekunden vor dem eigentlich gefühlten Handlungsimpuls bereits weiß, welche Handlung ausgeführt werden wird. Das sollte selbst dem größten Zweifler klar machen, dass ein freier Wille nur Teil der dem Erlebenden vorgespielten Illusion einer getrennten Außenwelt mit anderen Menschen ist.

Genau das findet man heraus, wenn man einfach nur still ruht. Man merkt dann, dass praktisch alles von selbst geschieht, dass da keiner ist, der die Handlungen plant und ausführt, sondern dass sie sich von selbst entfalten. Das fremdprogrammierte und ferngesteuerte Gehirn entscheidet, was getan wird, nicht das hypothetische Ich.  Wenn man das aus der tiefen STILLE heraus erkennt, dann überkommt einen eine sehr große Gelassenheit und Gleich-Gültigkeit (alles ist gleich gültig, gleich viel wert) und „die Welt“ geht einem plötzlich vollkommen am Arsch vorbei. Man erkennt, dass die Welt nicht geändert werden kann, dass sie so ist, wie sie sein muss. So einer tut dann einfach nur noch, was automatisch geschieht und den (ohnehin nur gedanklich vorgestellten) Rest lässt er fallen, wie eine heiße Kartoffel.

Ha – Dir geb ich“ – sagte da der Buddhismus – und baute in seine Übungen einen acht-gliedrigen Heilsweg und das Ablegen von Gelübden ein, in denen die Beteiligten in der Gruppe versprechen, dass sie Liebe und Güte entwickeln wollen, gegenüber allen Wesen und nicht eher ins Nirwana eingehen, bis auch das letzte Wesen erleuchtet ist. Und die lassen das mit sich machen, möglicherweise, ohne zu bemerken, dass sie hier gezielt konditioniert, programmiert und verarscht werden – weil es gar keine anderen, getrennten Menschen und keine getrennte Außenwelt gibt. Genau das findet man ja beim stillen Sitzen heraus – und um zu verhindern, dass diesen Leuten das Schicksal der scheinbar Anderen „egal“ wird, werden sie so lange diesen Gelübden und moralischen Vorstellungen ausgesetzt (konditioniert, programmiert), bis sie am Ende glauben, dass sie das tatsächlich aus eigenem Antrieb wollen.

Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass tatsächlich eine große Gelassenheit und Gleich-Gültigkeit aufkommt, wenn es innen vollkommen still wird. Da ist dann keiner mehr, der sagt: „Tu gutes„, „Hilf dem„, „Da musst Du doch etwas tun…“ – da ist nur noch tiefste STILLE und tiefster FRIEDEN – was einen so zufrieden macht, wie nichts anderes auf dieser Welt. Es gibt schlicht und einfach nicht mehr den geringsten Impuls, sich zu engagieren. Wozu auch? Engagement für die Illusion einer festen Welt – in der lediglich hypothetische Traumfiguren herumstolpern, die fremdgesteuert und fremdprogrammiert sind? Deren Schicksal also praktisch unverrückbar festliegt? Was auch gleichzeitig bedeutet, dass die eigenen Handlungen determiniert sind – erst Recht in der STILLE!

Wenn mein Programmierer gewollt hätte, dass sich dieser Körper über das hinaus engagiert, was ohnehin automatisch passiert, dann hätte er ihn genetisch und prägungstechnisch so programmiert, dass am Ende genau diese Handlungsimpulse erzeugt würden. Hat er aber nicht! Das Äußerste, was „ich“ tue, ist das GESEHENE aufzuschreiben. Mehr Engagement ist nicht da. Damit die Buddhisten gute Bürger ihres Landes sind und werden, verpasst man ihnen eine alternative Gehirnwäsche, eine alternative Gesellschafts-Programmierung, damit sie nicht untätig herumsitzen und nichts tun, wenn es nichts zu tun gibt. Sie sollen „aktiv an der Rettung der Welt und aller Wesen mitwirken!“ Dazu werden sie nicht nur angehalten – sie werden aktiv so programmiert, dass sie das dann auch tatsächlich tun! Das sehe ich als absolut verwerflich und manipulativ an! Andererseits ist ja niemand gezwungen, sich einer manipulativen Religion anzuschließen.

Meine Gelassenheit und Gleichgültigkeit bezieht sich aber nur auf die abstrakte Idee des Helfens! Wenn ich irgendwo entlang laufe und vor mir fällt einer hin, dann helfe ich ihm auf. Spontane Hilfe fällt natürlich nicht da rein. Aber was total weg ist, das sind Gedanken, die sich mit dem „Zustand dieser Welt und der Menschheit“ befassen und mir suggerieren wollen, „dass man da doch etwas tun muss„. DAS ist komplett weg – im Lokus der Geschichte verschwunden. Und wenn so etwas doch einmal hoch kommt, dann wird sofort die WAHRHEIT gesehen, dass dies alles ein untrennbares, einziges, geistiges Wesen ist, das nur so tut, als ob es in Billiarden Teile zersplittert wäre. DAS tötet jede Idee vom „künstlichen Gutsein“ auf der Stelle.

Wenn die vom Buddhismus und auch anderen Religionen gepredigte und daher künstliche „Güte“ wirklich so gewollt wäre, dann wäre sie als unzerstörbare Grundlagen-Programmierung im Körper-Betriebs-System implementiert worden – so dass sie in der tiefen STILLE automatisch wirkt. Davon ist aber absolut nichts zu spüren – nur tiefste STILLE, tiefster FRIEDEN. Für mich sind diese alternativen Gesellschafts-Programmierungen daher nur eine Sicherung, zur zwangsweisen Stützung der normalen Gesellschaft. So etwas lehne ich kategorisch ab – denn das ist künstlich und falsch.

Genau solche zwangsweise implementierten Gedanken verhindern ja die tiefe STILLE und sie sollen das offenbar auch – und wo das nicht mehr wirkt, sorgt das implantierte schlechte Gewissen immer wieder dafür, dass der Programmierung doch wieder gefolgt wird. Für mich ist der Buddhismus ein System, das Menschen zur Ruhe bringen kann – aber dafür sorgt, dass es nicht zu ruhig in ihnen wird – so dass sie der Gesellschaft noch dienen. Wer die Welt retten will – obwohl er weiß, dass sie als abgetrennte Welt gar nicht existiert – ist ein Verwirrter. Buddhisten werden absichtlich verwirrt.

Faktisch ist es so, dass die STILLE und der FRIEDEN nicht eine Eigenschaft ist, die man nur wahrnimmt. Wer da rein rutscht, WIRD zum FRIEDEN. Das bedeutet, dass da dann nur noch ein friedliches Verhalten ist und kein aggressives – der FRIEDEN strahlt nach außen. Somit erledigen sich jedwede Vorgaben, wie man „sein sollte„. Das sind nur Sicherungen, die aber gar nicht nötig sind, denn, wenn keine Gedanken da sind, dann sind weder „gute„, noch „böse“ Gedanken da – sondern einfach gar keine. Der Grundzustand ist neutral, weder gut, noch schlecht, sondern einfach nur „friedlich“ und „sein lassend„. So ist das hier. Das bedeutet aber nicht, dass nicht auch Wut da sein kann – alles kann spontan da sein.

Das zu Sehen bestätigt mir wieder einmal, dass ich sehr gut daran tue, mich nirgendwo anzuhängen und allein mir selbst zu folgen. Ich bin mein eigener Meister und meine eigene Gesellschaft und ich will auch keine Schüler, keine Bücher schreiben und nicht vor Leuten auftreten. Wozu auch? Ich kann niemandem etwas geben – allenfalls aus der Hand schlagen – aber das macht ja schon das Leben – man muss nur genau genug hinsehen, dann sieht man das. Ich will nur meine RUHE haben – und genau die ist da – mehr brauche ich nicht. Ich habe bekommen, was ich mein ganzes Leben lang gesucht habe – und das gebe ich schreibend weiter.

Hier noch ein offener Brief an den buddhistischen Lehrer  Sogyal Lakar der sich verschiedener Vergehen (physischer, psychischer und sexueller Missbrauch, Veruntreuung von Spendengeldern) schuldig gemacht hat. Hier hat die buddhistische Indoktrination offenbar genau das Gegenteil bewirkt.

Und hier wird klar, dass der Buddhismus vor 2000 Jahren etwas ganz anderes war, als heute. Der heutige Buddhismus ist eine Heilsreligion, wie die katholische Kirche, mit globalen Führungsstrukturen und keineswegs eine Philosophie. Wer also vom Katholizismus in den Buddhismus wechselt, kommt vom Regen in die Traufe.

Wenn Du Dich selbst suchst, beziehungsweise Deinen Ursprung erkennen willst, dann brauchst Du niemanden – schau einfach in Dich hinein. Das kann Dir niemand abnehmen, weder eine Religion, noch ein Meister oder Guru. DU bist gefragt!