Aktion-Reaktions-Mechanismus

Es gibt einen vollautomatischen Aktion-Reaktions-Mechanismus (Karma) in jedem verkörperten Wesen. Dieser ist im Mentalkörper gespeichert, der zum automatischen Erzeugungsmechanismus des Wesens gehört. Wie funktioniert das?

Grundsätzlich hielt ich nie sehr viel von den Konzepten bezüglich Karma, Seele und Reinkarnation (Seele verkörpert sich immer wieder neu). Und ich halte mich auch von Religionen fern, denn ich sehe die Selbst-Erkenntnis als persönliche Aufgabe an – das hat überhaupt nicht mit irgendwelchen Gruppierungen zu tun – die stören nur dabei. Das bedeutet aber nicht, dass ich Religionen ablehne, denn >99% aller Menschen haben keinen Halt an sich selbst, die benötigen künstliche Stützen, sei es Religion, Kultur, Gruppen, Politik oder Konsum.

Nachdem ich einschlägige Erfahrung machen „durfte„, haben sich die Einstellungen gegenüber Seele, Inkarnationen und Karma nach und nach geändert. Gestern gab es auch wieder solch eine Erfahrung/Erkenntnis: Vorgestern fragte ich mich, warum ich die Quelle nicht sehen kann, obwohl ich sie bereits sah und daraus weiß, dass ich in ihr bin. Gestern Morgen bekam ich die Antwort. Als ich am Morgen mit dem Hund zum Spaziergang aufbrach, sah ich, dass ein fremdes Auto auf meinem Privat-Parkplatz stand, der sich auf meinem Privat-Grundstück befindet.

Sofort kam Ärger auf, denn solche Dinge passieren mir immer wieder. Der Ärger hielt mich während des gesamten Spazierganges in seinem Bann – und das, obwohl ich ihn mit einem Fingerschnippen aus meinem Bewusstsein hätte hinauswerfen können. Aber ich tat es nicht, weil ich das nicht wollte. Dann kam ich auf die Idee, den Falschparker einzuparken. Ich wusste aber unmittelbar, dass das falsch wäre. Daher beschloss ich, einfach gar nichts zu machen.

Als ich dann vom Spaziergang zurück kam, ging ich ohne zu überlegen ins Haus, holte den Autoschlüssel und fuhr mein Fahrzeug direkt vor den Falschparker. Interessanterweise fühlte sich das nicht gut an, was aber sofort durch „die Tat unterstützende Gedanken“ ausgeglichen wurde. Ich erzählte dann meiner Frau von der Sache und die meinte, dass das nicht richtig wäre und ich wieder wegfahren sollte. Das entsprach genau meinem Gefühl, das ich hatte, bevor ich impulsiv handelte. Also machte ich das und klemmte lediglich einen Zettel unter den Scheibenwischer, auf den ich „Privatparkplatz“ geschrieben hatte.

Dann machte ich eine bewusste Anstrengung und warf den gesamten Vorgang aus meinem System hinaus und vergaß ihn. Heute Morgen wachte ich sehr früh auf und da entrollte sich der gesamte Vorgang noch einmal und gleichzeitig wusste ich, dass das die Antwort auf meine vorherige Frage gewesen war, warum ich die Quelle nicht sehen kann.

Das, was da geschieht, ist ein automatischer Mechanismus (Karma), der auf gespeicherten Datenpaaren basiert: auf vorherigen Fremd-Aktionen und eigene Reaktionen darauf – oder auf eigenen Aktionen und Fremd-Reaktionen darauf. Die Datenpaare werden gespeichert, von einem automatischen Selektionsmechanismus ausgewertet und immer wieder auf die gleiche oder ähnliche Weise ausgeführt, so dass es immer wieder zu gleichen oder ähnlichen Vorfällen kommt.

Als ich das sah, realisierte ich sofort einen sich immer wieder ereignenden Vorgang in meinem Leben: Es kommt täglich mehrmals vor, dass ein anderes Auto vor mir so penetrant langsam fährt, dass ich nicht anders kann, als mich zu ärgern. Wenn ich kann, überhole ich dann – nur, um zu erleben, dass ein paar Meter weiter ein anderes Fahrzeug auf meine Spur fährt und ebenfalls so langsam wird, dass es mich stört. Das Interessante dabei ist, dass ich diesen Vorgang schon lange als „Absicht“ erkannt hatte, denn das ist viel zu auffällig, als das man das dauerhaft übersehen könnte. Ich versuchte daher schon öfter, einfach nicht zu reagieren, schaffte das aber bisher nicht – weil ich nicht wusste, dass mein Ärger zu immer neuen Vorfällen der gleichen Art führt.

Das Problem dabei ist die sich automatisch ereignende Reaktion!

Wenn man den Vorgang nicht total durchschaut hat, wird man immer wieder automatisch reagieren – also im Prinzip genauso, wie tausende Male davor. Um diesen blinden Mechanismus auszuhebeln, muss man aufhören, immer wieder gewohnheitsmäßig auf die gleiche Weise zu reagieren. Man hat drei Möglichkeiten: positiv, neutral, negativ. Jeder dieser drei Möglichkeiten hat Einfluss auf den Reiz/Reaktions-Mechanismus. Negativ (Täter/Tat hassen) erzeugt negatives Karma und gleicht positives Karma aus. Positiv (Täter/Tat lieben) erzeugt positives Karma und gleicht negatives Karma aus. Neutral (keine Reaktion) erzeugt kein Karma und gleicht keines aus.

Die karmischen Muster müssen eliminiert werden und zwar restlos – denn das Ganze funktioniert wie eine wirtschaftliche Bilanz. Das bedeutet, dass man solange positive Reaktionen erzeugen muss, bis das negative Karma ausgelöscht ist. Danach muss man neutral reagieren, ansonsten wird weiter Karma angehäuft, das später ausgeglichen werden muss. Ziel ist es alle aktiven Reiz/Reaktions-Datenpaare (Karma) im Mentalkörper auszulöschen.

Diese karmischen Reaktionsmuster hat jeder, sie entstehen bei jeder Tat und bei jedem Gedanken – solange sie noch vorhanden sind, wird immer wieder ein physischer Körper erzeugt, der diese Muster ausleben muss. Und solange das ausgelebt werden muss, ist es unmöglich daraus auszusteigen – daher wird das dauerhafte Sehen und Verschmelzen mit der Quelle unterbunden, denn das würde alle diese Muster auflösen und vernichten – und damit wäre das Spiel vorbei. So einfach läuft das leider nicht! Man muss diesen Mechanismus durchschauen oder sich von einem anderen Menschen helfen lassen, der das bereits durchschaut hat – denn eher kommt ein „Kamel“ durch ein Nadelöhr, als ein „Karmareicher“ in das „Himmelreich“ (Quelle sehen).

Ich habe mich immer gewundert, warum Jesus seinen Jüngern und allen anderen Menschen riet, auch die andere Backe hin zu halten, wenn er auf die eine Backe geschlagen wird. Ich sah das immer als Ausdruck von Schwäche, die den Täter dazu veranlassen könnte, immer weiter zu schlagen und zu quälen. Genau so ist es mir ja in Kindergarten, Schule und Ausbildung immer gegangen. Daraus hat sich in mir später die innere Überzeugung gebildet, eher dem Täter das „Gebiss herauszuschlagen„, als nochmal geschlagen zu werden. Ich erlernte zu diesem Zweck und zum Selbstschutz sogar mehrere Jahre lang eine Kampfkunst. Nach außen mache ich es aber anders: ich gehe einfach weg, wenn ich „Ärger rieche„.

Das ist ein Reiz/Reaktions-Mechanismus, der solange Karma-Datenpaare vorhanden sind, immer neue Reize/Aktionen erzeugt und in gewohnter Weise darauf antworten lässt, wie der Ausführer des Reizes oder der Reaktion, diesen Mechanismus nicht durchschaut und durch eine andersartige Aktion oder Reaktion aufhebt. Beispiel: A schlägt B. Der B reagiert entweder äußerlich und schlägt zurück oder ärgert sich und schlägt nicht zurück. Beides führt zur Ansammlung von weiteren Karma-Datensätzen.

Würde der A beim nächsten Zyklus nicht mehr schlagen oder der B den A lieben, statt zurückzuschlagen oder sich zu ärgern, dann würde der A vielleicht irgendwann den B ebenfalls lieben und nicht mehr schlagen. Das hat also keineswegs etwas mit Schwäche zu tun, sondern mit Bewusstheit, Stärke und Intelligenz, die dazu führen, dass Karma-Datenpaare abgebaut werden.

Das ist völlig neutral zu sehen, denn hier handelt kein „böser“ „Gott“ oder „Mensch„, sondern lediglich dieser blinde Mechanismus, der anhand der Karma-Datenpaare sowohl Aktionen/Reaktionen von Anderen oder einem selbst erzwingt, damit diese Verhaltensmuster erlebt werden können. Jeder kann diese Reaktionsmuster bei sich an der Arbeit sehen und jeder kann sie durchbrechen – sofern er genügend Bewusstheit besitzt. Es geht nicht um bestimmte Vorgänge – das wirkt quer durch das Leben aller Wesen! Das wirkt sogar dann, wenn man das Spiel nur mit sich selbst treibt – wenn man etwas tut und sich nachher dafür selbst verurteilt. Daraus entstehen dann die inneren „Pendelbewegungen„: gut→böse→gut→böse…

Man kann einen Angreifer durchaus schlagen oder gar töten, wenn es nicht anders geht und man damit Gefahr von Leib und Leben anderer Menschen abwehren kann – das dürfte dann kein Karma hinzufügen. Das ist im Prinzip, wie das Töten einer Stechmücke – sie sticht mich und schadet mir damit, infiziert mich eventuell sogar mit einer Krankheit – damit sie nicht noch einmal sticht, wird sie erschlagen.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass bei Menschen, die misshandelt oder vergewaltigt wurden, ein riesiger Widerstand vorhanden ist, diese Vorfälle friedlich beizulegen. Jeder, der so etwas erlebt hat, will verständlicherweise, dass der Täter zumindest ein wenig leiden muss, um einen Ausgleich für das erlittene Unrecht zu schaffen. Ich kann das verstehen, denn ich bin ebenfalls nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst worden und ärgere mich ja schon über einen, der vor mir „zu langsam“ fährt. Wenn man nichts ändern möchte, kann man das so beibehalten – was allerdings dazu führt, dass immer mehr Karma angehäuft wird, das man dann entweder noch in diesem Leben oder in den nächsten abbauen muss.

Das Leben ist nun einmal so aufgebaut, dass jede Handlung das Potential hat, Karma anzuhäufen – und dieses Karma nur durch gegenteilige Reaktionsmuster wieder abgebaut werden kann. Warum ist das so „ungerecht„? Weil das Gegenüber wesensidentisch ist mit Dir selbst! Wie das? Der Kern Deines Wesens, die Seele, ist von der Substanz und vom Wesen her identisch mit „Gott“ – das gilt auch für das Gegenüber. Wenn Du das nicht erkennst oder wenn Du das weißt und trotzdem nicht dahin kommst, den Anderen wie „Gott“ lieben zu können, dann wird diese Wirkungs-Spirale bis in alle Ewigkeit weiter laufen.

Man muss das nicht annehmen und kann immer weiter hassen – man kann aber auch umkehren und eine neue Richtung einschlagen. Dazu kann man das Ganze als „stures Programm“ auffassen, das einfach solange immer weiter „Ärger“ produziert, wie man es nicht durchschaut und falsch darauf reagiert. Intelligente Menschen sollten das verstehen können…

Es gibt nur eine Quelle/Gott/Absolutes… das dieses Spiel in billionenfacher Ausführung mit sich selbst spielt! Und ob wir wollen oder nicht – wir müssen mitspielen, denn unsere Körper sind zwangserzeugte, abhängige Wesen mit zwangsweise aufgeprägten karmischen Eigenschaften und gespeicherten karmischen Mustern, die von dem Mechanismus zwingend abgearbeitet werden. Wir haben allerdings die Möglichkeit, dieses teuflische Spiel zu durchschauen und unsere Handlungen bewusster und intelligenter – Karma-abbauend – zu gestalten.

Wenn wir jedoch zu stur oder zu dumm sind, dann spielen wir solange mit, bis wir das lernen und klüger werden. Aus Schaden wird man (hoffentlich) irgendwann klug! Das alles meine ich keineswegs zynisch, denn ich hatte das bis heute Morgen auch noch nicht durchschaut gehabt und war folglich ebenfalls noch ein Mitglied der Fakultät „zu unwissend“ oder gar „zu dumm„! Und wenn ich jetzt, wider besseres Wissen, aufgrund von Unbewusstheit oder Unwillen immer weiter auf die alte Weise agieren würde – dann wäre ich nicht nur dumm, sondern völlig verblödet! Das bin ich hoffentlich nicht…

Zu Beginn reicht es, einfach möglichst bewusst zu bleiben, jede Handlung neutral anzuschauen und klar zu fühlen, was die zugrundeliegende Intention ist. Wenn man Revanche spürt, Hass, Ablehnung oder sonstige negativen Gefühle – dann sollte man das, was man im Begriff ist, zu tun, besser nicht tun. Und ich bin mir sehr sicher, dass man das kann – denn ich konnte es gestern ja auch fühlen – das ist reine Übungssache. Es ist weitaus besser, liebevoll zu handeln, als hasserfüllt, denn Liebe ist das universale Er-Lösungs-Mittel.