Nicht-Lokalisiertheit, Nicht-Selbst, Selbst-Wissen

Sind Stufen zur Visualisierung eines Rück-Entwicklungsprozesses im Rahmen von Selbsterkenntnis notwendig? Und wenn solche Stufen schon formuliert wurden – sollten sie ausgeweitet werden, wenn jemand mehr erfährt, als bisher beschrieben wurde?

Hier ist die Erfahrung, dass sich diese Dinge durch sich selbst ausdrücken. Deshalb ist keine Stufe notwendig. Stufen sind nur eine Art Visualisierung von Markierungen in einem automatisch ablaufenden Rück-Entwicklungsprozess.

Von einem „zentrierten, lokalisierten Etwas“ zu einem „zentrumslosen, nicht-lokalisierten Nichts und Wissen„, das sich durch sich selbst ausdrückt und erfährt.

Es gibt hier Tausende von „Meistern“ – nicht lokalisierte Vögel, die die Melodie des Nicht-Selbst singen. Ihr Zwitschern sind zentrierte Wellen im Wissen, die mit den zentrierten Wellen des Wissens dieses Körpers hier interagieren.

Die Ganzheit des Wissens ist nicht zentriert – sie ist offen und weit ohne Grenzen. In dieser dynamischen Wechselwirkung gibt es kein Selbst – nur eine Wechselwirkung des Wissens, die ein Feld von vibrierenden, unbeständigen, selbsterkennenden und selbstwissenden Punkten durchdringt und umspannt.

Das ist der wirkliche Körper – er fühlt sich an, wie ein sich selbst bewegender Ozean, wogendes Wissen-Sein (ocean of ever-waving knowing-ness).

Aber der Ozean enthält keine Wellen – er ist die Wellen und er enthält auch keine Objekte – er ist die virtuellen Objekte. Daher ist es möglich zu sagen: Ozean/Geist/Mind ist Berge, Täler, Flüsse, Tiere, Menschen. Der Ozean ist die gesamte Natur – die gesamte Natur ist ein Ozean wogenden Wissen-Seins.

Das ist keine Metapher – es fühlt sich genau so an und zwar immer. Deshalb sind „Stufen“ nur für Menschen, die dies nicht von sich aus erfahren. Aber solche Menschen können das nicht verstehen, ohne es selbst zu erfahren. Daher sind Stufen nur Worte – und mehr Stufen sind nur noch mehr Worte.

Natürlich müssen Texte vorhanden sein und Techniken, wie Meditation, Vipassana und Koans – welche in die Richtung der tatsächlichen Erfahrung weisen. Aber die eigentliche Erfahrung ist immer da, sie kann nicht gemacht werden, sie ist, wie die Realität sich selbst ausdrückt und erfährt. Soweit es hier gesehen wird, ist alles, was nicht dieser selbstlosen, zentrumslosen, grenzenlosen, impermanenten Erfahrung entspricht, eine Fabrikation des Verstandes.

Nachtrag: Der Ozean wurde über mehrere Jahre viele Male erlebt aber nie so intensiv und als die sensorisch erfahrbare Realität – sondern immer als eine Art verdeckter Hintergrund.