Leuchtkörper

Im Kopf residiert normalerweise eine dichte Energie, wie Nebel. Diese verhindert das Erkennen, der tatsächlichen Verhältnisse und erweckt den Eindruck eines Menschen, der von den anderen Erscheinungen getrennt ist, die als „außen herum“ gewahrt werden.

Die „tatsächlichen Verhältnisse“ bestehen aus einer sehr viel subtileren, transparenten und bewussten Energie, die alles durchzieht, wie die transparente Luft ein dichtes Nebelfeld durchzieht. Der Nebel nimmt die Sicht auf die transparente Luft und reduziert die Sichtweite sehr stark.

Wenn die dichte Energie aus dem Kopf abfließt, fühlt sich das an, als ob sich ein dichtes Nebelfeld nach links und rechts und von vorne nach hinten teilt und über die Wirbelsäule (Sushumna) nach unten in den Bauchraum (Tantien, Sonnengeflecht) strömt und dort stationär rotiert.

Das gleicht einem „Verschlucken“ des dichten, schweren Kopf-Nebels in den vorher „leeren“ Bauch, der nachher „mit dieser Energie gefüllt“ ist. Der „Schwerpunkt“ wandert dadurch spürbar nach unten und das Tantien wird als „warme, schwere, strömende Schwärze“ erlebt.  Das alles sind natürlich nur Analogien, so wie es sich hier energetisch und körperlich anfühlt.

Manche sprechen auch davon, dass sich das anfühlt, als ob eine „schwere Kappe“ oder „ein Gewicht“ vom Kopf entfernt wird. Aber hier ist es tatsächlich ein Gefühl, als ob ein schwerer, dichter Nebel sich teilt und nach unten in einen „Hohlraum“ abfließt.

Das Ergebnis des Abfließens des Nebels, ist auf den ersten Blick, dass das, was vorher wirkte, wie „ein Kopf, der von einer Welt umgeben ist„, nun ein grenzenloses, offenes, transparentes Feld aus bewusster Energie ist, die alles durchzieht, was darin gewahrt wird. Auf den zweiten Blick wird erkannt, dass „das Feld“ physisch nicht existent (leer) ist aber dafür energetisch und geistig bis zum Bersten gefüllt ist und der Inhalt nicht vom leeren Feld getrennt ist.

Der Inhalt besteht aus „Bewegungen (Ripple, Vibrationen) im stillen Feld„, die Erscheinungen erzeugen, wie zB Vogelgezwitscher, Bilder oder andere Wahrnehmungen. Die Bewegungen und Erscheinungen sind entweder durchzogen von einem starken Gefühl von Wärme oder Liebe – oder besser: die Bewegungen sind identisch mit Liebe.

Das Feld und sein Inhalt sind nicht voneinander zu trennen. Es ist wie stille und bewegte Luft oder wie ein Meer und die Wellen darauf. Das Feld und die Bewegungen (Wärme, Liebe) darin „leuchtet“ und erzeugt den klaren Eindruck eines „warmen, hell strahlenden Leuchtkörpers„.

Eine weitere Beobachtung ist, dass beim bewussten Denken der Nebel (die Denkkappe) reflexhaft nach oben rutscht. Aber wenn dabei die entspannte Aufmerksamkeit auf dem Tantien liegen bleibt, geschieht das nicht und der Nebel bleibt unten. Dann wird die „Denkstimme„, wenn sie da ist, nicht im Kopf „gehört„, sondern unten im Bauch.


Wer das nicht für längere Perioden oder dauerhaft erlebt, der könnte es durch einen Schock auszulösen, um es dann für ein paar Sekundenbruchteile oder auch Sekunden erleben zu können, bevor der Nebel zurück schwappt:

Die Augen schließen, entspannen – und dann laut und kräftig „PATT“ rufen, die Augen weit aufreißen und die Zunge beim Buchstaben „T“ an den Gaumen hinter den oberen Zähnen pressen. Alternativ ist es möglich die Augen zu schließen und zu entspannen – und dann einmal sehr kräftig und laut in die Hände zu klatschen und dabei die Augen aufzureißen. Auch ein externer Schock, wie ein plötzliches Hundegebell oder ein scharfer Knall wirkt ähnlich.

Gefühlt wird dann für eine kurze Zeit von Sekundenbruchteilen bis wenigen Sekunden eine Art Schockgefühl, eine Verwunderung, frische Aufmerksamkeit, weite Ausdehnung, Transparenz und Bewegung darin. Die Wahrnehmung ist frischer, Farben wirken heller und leuchtender.

Auch ist es möglich, den Kopf-Nebel durch bewusstes Loslassen nach unten in den Bauch abfließen zu lassen – „in den Bauch-Hohlraum zu verschlucken„. Wenn das zugehörige Erlebens-Gefühl bekannt ist, kann das transparente Feld auch ohne diese Hilfsmittel aufgesucht werden, denn es ist ja immer vorhanden und wird nur durch den Nebel verdeckt. Dabei muss lediglich die Aufmerksamkeit vom dichten Nebel auf die offene Transparenz verlagert werden.

Es ist wichtig loszulassen und nicht zu konzentrieren. Eine Konzentration würde die Dichte des Nebels noch verstärken. Nötig ist ein Loslassen, das zu einer „Ent-Konzentration“ führt, zu einer Ausdehnung bzw. „Verdünnung“ – die aber nicht gemacht werden kann oder muss, weil sie ja da ist. Das „Schwere“ und „Dichte“ muss losgelassen werden, so dass es aus dem Kopf nach unten in den „Bauch-Hohlraum“ sinken kann – und darin „verschluckt“ wird – und damit die Sicht auf das immer vorhandene subtile Feld freigibt.

Ein Problem könnte sein, dass die Aufmerksamkeit nicht auf der Energie liegt, sondern zwanghaft auf dem Tumult im Kopf. Hier ist das kein Problem, denn so etwas gibt es hier nicht, auch keine Bilder, Gefühle, Geschmäcker oder sonstige Wahrnehmungen – die nicht aktuell über die Sinne ankommen.