Zwei Zen-Mönche beobachten eine flatternde Fahne.
- Der eine sagt: Die Fahne bewegt sich.
- Der andere sagt: Der Wind bewegt sich.
- Der Abt sagt: Weder die Fahne, noch der Wind bewegen sich, es ist der Geist, der sich bewegt.
Was als ich, du, Welt und Ereignisse auftaucht, ist ein zusammengesetzter, virtueller selbst-erfahrender Erscheinungs-Strom. Die multisensorischen Bilder werden eines nach dem anderen präsentiert, ähnlich wie bei einem Daumenkino.
Erfahrungsgemäß bewegt sich aber überhaupt nichts
Das ist nicht wirklich eine Bewegung, sondern der jeweils nächste Impuls wird präsentiert. Wegen der ständig wechselnden multisensorischen Impulse wirkt das wie Bewegung – tatsächlich bewegt sich aber gar nichts.
Das Wissende und das Gewusste sind nicht unterscheidbar.
Es gibt kein Bewusstsein, das Impulse oder Bilder erfährt, die von ihm getrennt sind. Daher macht es eigentlich keinen Sinn, von einem Bewusstsein (Consciousness, Awareness) zu sprechen – da sind einfach sich selbst erfahrende Sinnesimpulse: Farben, Töne etc.
Die Impulse erfahren sich selbst.
Dass die Welt eine virtuelle, datenbasierte Erscheinung ist, bedeutet jedoch nicht, dass sie nicht existiert oder unwichtig ist. Es ist einfach das, was da ist – genau so, wie es ist.
Da es keine unabhängige Existenz gibt, kann von „Mitwirkung“ nicht gesprochen werden – sie geschieht ganz natürlich. Die einzige Entscheidungsfreiheit besteht in der gefühlsmäßigen Reaktion auf die präsentierten Bilder. Annahme oder Ablehnung.