Ich habe gerade irgendwo einen Kommentar gesehen: „Words are better than swords„. Wirklich? Wie die Schreibweise schon zeigt, ist „word“ die Basis von „s-word„. Und nicht nur der Schreibweise nach – ein im besten Sinne nicht denkender Verstand kann niemandem aus Eigendünkel weh tun. Die Aktionen fließen dann einfach durch einen solchen Menschen hindurch, ohne stark von gedanklichen und emotionalen Filtern verfälscht zu werden. Handeln geschieht dann einfach.
In den letzten Tagen hatte ich in einem Forum mit einem Menschen zu tun, dessen Posts immer „düster„, „dunkel“ und „schwer“ wirkten. Das war eindeutig zu fühlen, ohne, den Grund dafür zu wissen.
Das hat nichts mit einer Aversion oder Bewertung zu tun, sondern damit, dass dieser Mensch offenbar sehr stark von seiner eigenen Verstandestätigkeit verschattet oder verdunkelt war. Einen Tag, nachdem ich angesprochen hatte, dass mir seine Posts so „dunkel“ vorkommen – und er sich darüber lustig machte – postete er nachfolgendes Video, das gegen Ende hin sein Problem auf den Punkt brachte:
Die Wahrheit ist: Worte SIND Schwerter, die nach innen und außen scharf und aggressiv oder auch verdunkelnd wirken können. Mit Worten kann zwar auch sanft und liebevoll ausgedrückt werden – aber weil Worte aufgrund ihrer Struktur automatisch einen Handelnden (Sprecher) einführen, wirken sie auf einen selbst als starke Verdunkelung, welche die virtuelle, prozesshafte und Entitäts-freie Wahrheit verbirgt.
Nochmal: Worte und Gedanken führen aufgrund ihrer Struktur einen Sprecher und Denker ein. Daher kann man jeden Gedanken und jedes Wort durchaus als Wiederauferstehung (reincarnation) des Verstandes bezeichnen. Warum? Weil es so etwas wie einen Verstand gar nicht gibt – er entsteht erst zusammen mit aufsteigenden Gedanken und Worten. Der Verstand IST die Bewegung und Aktivität von Gedanken und Worten. Ohne Gedanken und Worte ist da einfach gar nichts, außer den traumartigen, nicht-lokalisierbaren, frei fliegenden Sinnes-Wahrnehmungen.
Damit soll nicht gesagt werden, dass es falsch ist zu denken – denn, um die verdrehten Vorstellungen loszuwerden, die sich in Jahrzehnten angesammelt haben, muss mit einem extrem scharfen Verstand (Einsicht) vorgegangen werden – begleitet von einem tiefen Sehen. Aber wenn das getan ist – wozu dann noch groß denken? Leben lebt sich von selbst.
Und da offenbar die meisten Menschen denkfaul sind – denkfaul im Sinne von tief, exakt und aufdeckend – ist Selbsterkenntnis relativ selten – im Vergleich zur Masse. Siddhartha Gautama wusste, dass seine logische Lehre des mittleren Weges nur von sehr wenig Menschen erfasst werden kann. Die weitaus meisten Menschen lieben eher Weihrauch, Worte und Riten – also Verarschung – aber sie wollen nicht für sich selbst in die Wahrheit vordringen, denn das ist mühsam und führt zwangsläufig zu Einsamkeit.
Die „Menschheit“ hat zwar die Technik aufgrund ihres zunehmenden Denkens und Konsumes vorangetrieben ist aber mit ihrem zwanghaften Götterglauben (Religion, Obrigkeitsglauben) und der Ablehnung von Selbstverantwortung geistig noch in der Steinzeit – oder gar in der Affenhorde mit Alphatier als Anführer.
Wenn man sich anschaut, was aus den klaren, logischen Anweisungen des Gautama geworden ist – Tonnen von religösem Schund – dann sieht man, dass die Menschheit so etwas immer verfälschen muss – weil die weitaus meisten sich nicht zu geistigen Höhen aufschwingen können und wollen.
Ein enger, stinkender aber warmer Stall ist ihnen lieber, als ein kalter, zugiger Berggipfel mit Weitblick. Daran wird sich nichts ändern – auch dann nicht, wenn plötzlich Millionen von „liebenden und errettenden Bodhisattvas“ (Märchen) auftauchen würden.
- Wahrheit bedeutet Freiheit, Weitblick, Unabhängigkeit und Einsamkeit (in der Masse) für den Einzelnen. (Solitär)
. - Wahrheit bedeutet Verlust von Macht für die Mächtigen – und Verlust von abhängiger, sklavischer Stall-Existenz für die Masse.
. - Unwahrheit bedeutet Schaffung und Erhalt von Macht für die Mächtigen – durch Schaffung und Kontrolle von abhängiger, sklavischer Stall-Existenz für die Masse.
Wer die Wahrheit sieht, wird einsam – und darum will sie keiner sehen. Wenn die gefährliche Wahrheit aber zu ungefährlicher Pseudo-Wahrheit (Religion) verfälscht wird – dann strömt die Masse herbei. Eine gläubige Masse bedeutet Macht für diejenigen, die diese verfälschte Wahrheit kontrollieren. Genau DAS ist der treibende Faktor hinter der schleichenden Verfälschung jeglicher Wahrheit.
Mit was wird die Masse kontrolliert? Mit Worten.
Was muss daher verloren und vergessen werden,
nachdem die falschen Vorstellungen
durch Einsicht und Klarblick vernichtet sind?