Es scheint in spirituellen Kreisen „hip“ zu sein, von „der Rettung aller Lebewesen“ zu träumen. In Deutschland gibt es außer solchen „Wischi-Waschi-Spirituellen“ auch noch die Linksgrünen Politanhänger, die so denken. Wenn man aber klar hinschaut, sieht man, dass solche Gedanken völliger Unsinn sind!
„Dieser Mensch“ ist Leben (Lebensprozess), das sich in diesem Moment an diesem Ort als dieser Körper und seine Handlungen manifestiert.
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„Ein anderer Mensch“ ist Leben, das sich im gleichen Moment, an einem anderem Ort als ein anderer Körper und dessen Handlungen manifestiert.
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Da es keine vom Leben getrennte Wesen gibt, kann auch „niemand“ einen „anderen“ retten. Das Bodhisattva-Gelübde ist reine (Selbst-) Verarschung, denn es kann keinen vom Leben getrennten Willen geben! Manifestes Leben ist manifester Lebens-Wille!
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Wenn Leben sich selbst in Form der Lebewesen „retten“ wollte – warum gibt es dann überhaupt Leiden, Hunger, Krankheit, Brutalität und Verbrechen?
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Die Wahrheit ist, dass alles und jedes in jedem Moment und an jedem Ort ganz genau so ist, wie Leben es manifestiert. Ein Mensch erfährt Leiden, weil sämtliche vom Leben erzeugten Umstände als das aktuelle Universum in diesem Moment genau dazu führen.
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Es ist deutlich zu erkennen, dass die Welt, trotz sich ausbreitendem Buddhismus immer verrückter und kranker wird. Wie hängt das zusammen? Gar nicht! Die Welt ist ganz genau so, wie sie in jedem Moment ist. Welche Religion gerade am modernsten ist, hat absolut nichts damit zu tun.
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Dass das den allermeisten Menschen nicht gefallen wird, ist klar – aber genau das bedeutet es zu träumen. Es ist offenbar sehr viel angenehmer, in „heroischen„, „weltrettenden“ Gedanken zu schwelgen und religiöse Bücher voll von „Mitgefühl“ und „edlen Handlungen“ zu lesen, als den nackten Tatsachen des Lebens ins Auge zu schauen. Das ist wie der Unterschied zwischen Streicheln und Ohrfeige.
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Was ist Leben? Unter Schmerzen geboren zu werden, zu essen und zu trinken, zu kacken und zu pissen, von Eltern und Gesellschaft aufgezogen = programmiert zu werden, einen Beruf zu haben oder arbeitslos zu sein, Kinder zu erzeugen und aufzuziehen, krank zu werden, zu gesunden, alt zu werden und zu sterben. Leben ist aber auch, dieses Zeug als „unpersönliche Erfahrungen“ zu erkennen.
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Wo bleibt da die „Weltrettung„? Im Kopf – bis der Tod eintritt – anschließend landen diese Ideen im großen Biteimer der universellen Lebens-Simulation.
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Was bedeutet das? Gar nichts. Leben hat nur den Sinn zu leben und sich selbst in unendlich vielen Facetten zu erfahren. Die Facetten und ihre Befindlichkeit interessieren dabei nicht weiter. Glaubst du nicht? Geh nach Afrika und verhungere in der Sahel-Zone und schau ob Leben um dich weint. Es weint nicht, sondern schickt Schakale und Geier, um die Leiche zu recyclen.
Leben ist geboren zu werden, zu fressen und (lebendig oder tot) gefressen zu werden. Jede andere Idee ist genau das – eine Idee.
Der Grund, warum das normalerweise nicht gesehen wird, liegt daran, dass die meisten Menschen Zeit ihres Lebens niemals aus der Gedankenmühle heraus kommen. Trotzdem nennen sich viele „erwacht“ oder „fortgeschritten„. Aber wer als „menschliche Person“ in Gedanken lebt, ihnen glaubt und mit ihnen interagiert, ist alles andere aber garantiert nicht erwacht! Er schläft tief und fest und träumt nur erwacht zu sein.
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Was ist Aufwachen? Die Gedanken als Gedanken zu sehen, die Sinnesdaten als Sinnesdaten zu sehen und nicht damit zu interagieren, sondern das Zeug in Ruhe zu lassen. Eine andere, weniger bekannte Möglichkeit, die hier benutzt wurde und zum gleichen Ergebnis führt, ist das Hören auf den inneren Ton.
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Wenn das konsequent gemacht wird, dann öffnet sich irgendwann eine innere „Leere„, eine raumartige, stabile und unzerstörbare Stille, ein tiefer Frieden, in dem es keine Gedanken gibt, sondern nur den aktuellen Moment mit seinen Erfahrungen.
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Wer darin verweilt ist für die Zeit des Verweilens befreit. Wenn dann noch gesehen wird, dass da einfach nur Gedanken sind und Sinnesdaten aber kein Denker, Hörer, Seher, Fühler etc. – dann kann das als „Aufwachen des Lebens zu sich selbst“ gesehen werden.
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Wer das nicht schafft und sich weiter als „menschliche Person“ sieht und sich in Gedanken suhlt und damit interagiert, der träumt – weil es nichts anderes gibt. Entweder ich bin absolut wach und sehe klar und deutlich, ohne gedankliche Filter und Bewertung, wie die Dinge sind – oder ich träume. Ein Bit hat entweder den Wert 0 oder 1 – dazwischen gibt es nichts.
Dieser Text weist knallhart und kompromisslos auf die realen Tatsachen hin – weil es schon genug weichgespülten „Scheiß“ gibt, der die Menschen in ihren Gehirn-Windungen hält. Dieser „Scheiß“ kommt hauptsächlich in Form „schön und heroisch formulierter spiritueller Bücher“ daher! Die Wirklichkeit ist aber nicht schön formuliert, sondern knallhart: Friss oder stirb!