Ich war wohl ziemlich naiv, in den zwei Foren, in denen ich mich in den letzten Tagen aufgehalten habe, Beschreibungen echter und eigener Erfahrungen in eigenen Worten zu erwarten. Das Problem scheint zu sein, dass Leute, die in bestimmten Wort-Rahmen unterwegs sind, immer diese benutzen und Beschreibungen in eigenen Worten vermeiden. Hinzu kommt, dass oft Textfragmente aus Büchern gepostet oder neue Bücher vorgestellt werden.
Fakt ist, dass bei der Verwendung schematisierter Sprache das Gegenüber nicht fühlen kann, was derjenige wirklich erlebt hat. Hier ist es so, dass genau gefühlt wird, wenn sich jemand öffnet und eine eigene Erfahrung in seinen eigenen Worten beschreibt. Das kann sehr klar mit-gefühlt und mit-erlebt werden.
Das ist im Prinzip genau so, wenn ein Kunde kommt und ein programmatisches Problem beschreibt. Meist schon während seiner Beschreibung taucht hier dann ein sehr klares Gefühl auf, worum es sich konkret bei dem Problem handelt und wie es gelöst werden kann. Das hat nichts mit Denken zu tun, denn ich kann unmöglich beim Zuhören denken – das ist ein tiefes Gefühl, das plötzlich auftaucht.
Wenn jemand aber eine schematisierte Sprache verwendet, um eigene Erfahrungen zu beschreiben, dann fühlt sich das tot an, denn dann wird die eigene Befindlichkeit ausgeblendet und sich nur auf die Wort-Matrix konzentriert. Damit kann ich nichts angefangen. Die Seite AwakeningtoReality und auch Davidya sind da anders – da kommt viel mehr rüber und es kann oft mit-gefühlt werden, worum es sich bei der beschriebenen Erfahrung handelt.
Wahrscheinlich liegt die Problematik auch mit daran, dass ich einfach zu direkt und zu wenig diplomatisch bin. Ich sage einfach immer, was gerade hoch kommt, ohne darüber nachzudenken – also genau so, wie ich hier schreibe. Hier ist das kein Problem, denn es gibt keine Möglichkeit zu kommentieren.
Aber im öffentlichen Raum löst das oft Unmut aus. Solche Menschen sollten für sich selbst bleiben und nicht in der Öffentlichkeit auftreten. Das ist mir schon im Kindergarten aufgefallen, dann in der Schulzeit, in der Ausbildung, im Beruf und im Studium. Es ist immer und überall das Gleiche.