Gestern ergab sich die niederschmetternde Erkenntnis, dass praktisch gar nichts sicher gewusst werden kann – ganz einfach deshalb, weil es keinen festen Referenzpunkt gibt, an dem man das Wissen festmachen oder kalibrieren kann. Um zum Beispiel ganz genau zu wissen, was ein Meter ist, braucht man einen exakten Prototypen, ein Urmaß, an dem man andere Maße kalibrieren kann. Hat man das nicht, kann man zwar ein Urmaß schaffen aber das ist dann rein willkürlich und sagt nichts darüber aus, ob es in irgendeiner Weise der wahren Realität entspricht oder nicht. Das Urmeter wurde willkürlich als zehnmillionster Teil der Strecke vom Pol zum Äquator festgelegt.
So merkwürdig sich das auch anhört – aber das Eingeständnis des faktischen Nichtwissens, das gestern Abend erfolgte und mit dem auch eingeschlafen wurde, war die Grundlage dafür, dass gezeigt werden konnte, was Nichtdualität wirklich ist. In eine volle Tasse kann nichts eingefüllt werden – wenn einer glaubt, zu wissen, was ist, wird er nicht akzeptieren oder nicht bemerken, wie es wirklich ist.
Ich wachte um etwa drei Uhr auf und war sofort hellwach. Der Körper war fast nicht zu spüren, als ob er sehr weit entfernt wäre. Statt dessen war da ein weit ausgebreitetes Feld von Schwingungen. Das wurde eine Weile beibehalten – bis hier die Erkenntnis kam: „Das bin ich„. Dann war plötzlich eine wortlose Frage da: „Was ist es, das da schwingt und was nimmt das Schwingen wahr?„
Daraufhin war einen Moment Stille da – es gab keinerlei Gedankentätigkeit – und dann kam ein einziger intuitiver „Gedanke„, scharf und klar abgegrenzt: INTELLIGENZ.
In dem Moment brach ein ganzes Feuerwerk von Erkenntnissen durch, das die Funktion „dessen“ vermittelte.
DAS FELD der Erscheinung IST INTELLIGENZ. Bewusste Intelligenz, die schwingt, die Schwingungen erkennen und entziffern kann und die darin kodierten Informationen und Programme in eine Darstellung umwandelt – und zwar in Echtzeit – und diese dann selbst genießt und wieder vernichtet.
Schwingung ist ein Sinus. Sinus besteht aus einem Wellenberg und einem Wellental. Dazwischen liegt jeweils ein Nullpunkt auf einer durchgezogenen Null-Linie, was als dauerhafte und ungetaktete Präsenz anzusehen ist (Hier und Jetzt).
Im Wellenberg wird die aktuelle Szene aufgebaut, dann kommt ein Nulldurchgang (Berührung des Nullpunktes, Stille, Ruhe, Frieden) und im Wellental (auf der anderen Seite) wird die vollständige und bereits verblassende Darstellung „den dargestellten Wesen“ als Wahrnehmung präsentiert. Es wird aber nicht nur diese Wahrnehmung präsentiert, sondern auch alle notwendigen Zusatzinformationen: Gedächtnis, Vorstellungen, Ideen, Handlungsimpulse, Handlungen und „Hoffnungen in eine potentielle Zukunft„. Also ALLES.
Diesen Datenstrom kann man auch als „inneren Ton hören„. Dieser Datenstrom ist aber nicht nur die Daten, sondern gleichzeitig auch die Intelligenz selbst, denn die „Substanz„, die da schwingt IST BEWUSSTE INTELLIGENZ und ist daher niemals getrennt von den Schwingungen und dem, was daraus dynamisch erzeugt wird.
Das macht Nicht-Dualität überhaupt erst möglich, denn es existieren keine räumlich und zeitlich ausgedehnten Objekte, sondern nur ein extrem schnell schwingendes Feld aus bewusster Intelligenz, das diese Eigen-Schwingungen dekodiert und die in den Schwingungen enthaltenen Daten und den „Programmcode“ dynamisch ausführt und die Ergebnisse „darstellt“ und selbst erlebt.
Das kann man sich näherungsweise vorstellen, wie ein Schallplattenspieler. Darauf rotiert eine Schall-Platte mit Rillen. Die eingeprägte Oberflächenrauheit der Rillen repräsentiert die Schallwellen der Tonaufnahme. Diese kodierte Rauheit regt die Abtastnadel zu Vibrationen an, welche dann von einem Verstärker und einem Stereo-Lautsprecher-System als hörbare Schallwellen an die Umgebung ausgestrahlt werden. Dabei entsteht im Zuhörer bei geschlossenen Augen der lebhafte Eindruck, dass das Symphonieorchester direkt vor ihm spielt und jedes Instrument dabei genau ortbar ist. Wenn die Augen aber geöffnet werden, sieht der Zuhörer, dass das eine Illusion ist – dass da nur einzelne Töne sind aber kein Orchester.
Im Falle des Schallplattenspielers benötigt man mehrere Medien, um etwas darzustellen, was nicht wirklich da ist: Ein Symphonieorchester, das in der Vergangenheit etwas gespielt hat, eine Urtonaufnahme des Stückes, eine Platte die von der Urtonaufnahme abgenommen wurde, einen Plattenspieler mit einer Abtastnadel, einem Verstärker und Lautsprechern, einen Raum, in dem der Spieler steht, Zeit, um die Platte abzuspielen – und einen wahrnehmenden Zuhörer.
Im Falle der schwingenden, bewussten Intelligenz ist ALLES IN EINEM: Die bewusste Intelligenz (Bewusstsein/Gewahrsein) schwingt selbst, sie detektiert und dekodiert die Eigen-Schwingungen und erstellt daraus lebhafte Erscheinungen in Form von Farben, Formen, Tönen, taktilen, geschmacklichen, geruchlichen und gedanklichen Eindrücken – die sie dann selbst wahrnimmt/genießt. Während sie das tut, verliert sie sich im Wellental in den dargestellten Szenen und träumt das zu sein, was sie gerade im Wellenberg (auf der anderen Seite) selbst dargestellt hat.
Von einem faktischen „Ich“ oder „Individualität“ ist da weit und breit nichts zu sehen. Die vorhandene Intelligenz als „uranfängliche Stille im Nullpunkt„, tut das alles aus sich selbst und für sich selbst. Sie ist der Antrieb, das Erschaffen, das Schwingen, das Detektieren und Dekodieren, das Darstellen, die dargestellten Wesen und Objekte, deren Funktionieren, das Wahrnehmen, das Genießen und das Vernichten. ALLES IN EINEM.
Das Universum ist ein intelligentes Lied, das sich selbst spielt und genießt,
denn Medium, Schwingung, Erscheinung und Wahrnehmung sind identisch.
Nach den gestrigen Beiträgen sollte klar sein, dass das nicht wirklich so ist, weil es in Worten präsentiert werden muss, die nicht kalibriert sein können. Es kann und wird niemals ein exaktes sprachliches Wissen darüber geben, was DAS wirklich ist. Es wurde im Kopf intuitiv als eine gedankliche Repräsentation namens „Intelligenz“ dargestellt. Das ist aber nur ein Wort – eine Repräsentation – und nicht das Ding an sich. Genau so wie das Wort „Baum“ nicht wirklich der faktische Baum ist, sondern nur seine verbale Repräsentation.
Um zu wissen, WAS DAS IST, muss man es BEWUSST SEIN.
Um es BEWUSST ZU SEIN, muss man es ER-LEBEN.
Um es zu ER-LEBEN, muss der Fokus auf dem STILLPUNKT liegen.