Kaskade der Existenz

  • Sein ist Gewahr-Sein (Awareness) ist Präsenz ist Leben ist Liebe. Gewahrsein ist still, leer, nichtmateriell, nichtlokal, nicht sichtbar, nicht greifbar, nur als ICH BIN fühlbar. Alles andere ist immer nur eine Er-Scheinung (Display) in diesem ewigen Gewahrsein und nicht davon getrennt. Zum besseren Verständnis könnte man das mit einem Kino vergleichen, wobei das Gewahrsein der Raum ist, der Projektor, die Leinwand (Hardware) und die leuchtenden und flüchtigen Bilder darauf sind die von der „Hardware“ erzeugten Erscheinungen (Software).
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  • Basis-Erfahrungen sind Bewusstheit, Stille, Unbeweglichkeit, Zeitlosigkeit, Raumlosigkeit und unpersönliche, impermanente und hochfrequente Lichtblitze und Vibrationen bzw. sinusartige Schwingungen – die alle im leeren Gewahrsein aufscheinen.
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  • Ideen und Vorstellungen (Informationen) über die scheinbare Wirklichkeit bilden im Hirn (virtuelle Maschine, lokaler Traum-Mechanismus im globalen Traum) eine virtuell erfahrbare Wirklichkeit und überdecken und verdrängen damit die zugrunde liegenden Basis-Erfahrungen.
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  • Sich gegenseitig triggernde und überlagernde Gedankenschleifen über die Wirklichkeit und deren Eigenschaften und Interaktionen überdecken den Fakt, dass das virtuelle Hirn diese scheinbare „feste und dauerhafte Realität“ selbst erzeugt.
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  • Der automatische und endlose Denkprozess erzeugt eine scheinbare Entität, die als „Ich, der Erfahrende, Denkende und Handelnde“ erfahren wird.
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  • Die Suche nach diesem denkenden Ich ist immer erfolglos, denn wenn konzentriert gesucht (oder gehört) wird, ist kein Denken da. Das ist aber eine Falle, denn dann ist zwar kein scheinbarer „Denker“ da – dafür aber ein scheinbarer „Sucher“ – und diese Suche kann potentiell endlos dauern.
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  • Es muss deutlich erkannt werden, dass kein Ich da ist und dass es keine Grenzen gibt. Danach muss die Wahrnehmung gründlichst erkundet werden. Immer weiter nach dem Ich zu suchen ist eine Falle, denn solange gesucht wird, ist das „Sucher-Ich“ aktiv und damit am Leben. „Der aktive Sucher“ ist das Ego, das unbedingt verhindern will, als nichtexistent erkannt zu werden.
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  • Die Angst vor dem „Tod“ dieses hypothetischen Ich’s, das in Wirklichkeit nur eine ideelle „Klammer“ um unpersönliche und impermanente Lichtblitze und Vibrationen und andere Basis-Erfahrungen darstellt, terrorisiert den Lebensprozess an diesem Punkt (Mensch).
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  • Diese Angst, kombiniert mit dem Sehen, dass es kein lokales Ich gibt, erzeugt die (hoffende) Vorstellung einer unendlichen und ewigen Hintergrund-Entität namens „Gott„, „Allah„, „Brahman„, „Parabrahman“ oder „xyz“ die gesucht, gefunden und erfahren werden kann – genauso wie auch ein nur vorgestellter Mensch erfahren wird. ICH statt Ich = Vergöttlichung des Egos.
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  • Die virtuelle Maschine namens „Hirn“ ist fähig, jede beliebige virtuelle Umgebung zu erzeugen – auch Götter und Hintergrund-Entitäten – dazu muss nur die Programmierung (Vorstellung) ausgetauscht werden. Potentiell kann alles erfahren werden, was aber nicht heißt, dass es das Erfahrene wirklich gibt. Beispiele:
    1. Zwar kann man in einem Ballerspiel hundert feindliche Raumschiffe abknallen und fühlt sich in dem Moment vielleicht als Held, der seinen Planet verteidigt – aber in Wirklichkeit ist gar nichts passiert.
    2. Es ist möglich, alle Arten von Halluzinationen durch den Gebrauch von Drogen zu induzieren. Die Drogen nutzen die Fähigkeit des Hirns, multiple und phantastische Realitäten zu erzeugen.
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  • Die Vorstellung einer scheinbaren Hintergrund-Entität, die immer weiter hinaus geschoben werden kann, verhindert das Sehen, dass es keine solche Entität gibt, sondern dass sämtliche Erscheinungen zusammen ein bewusst-lebendiges Feld bilden, das niemals geteilt werden kann. (ALLES)
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  • Wenn also von „Gott“ oder „Allah“ gesprochen wird, sollte klar sein, dass es sich dabei um einen Ersatzbegriff für ALLES handelt, außerhalb dessen es nichts gibt.
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  • Das Leben besteht aus der Gesamtheit aller Erscheinungs-Punkte. Daher gibt es keinen einzigen Punkt im virtuellen Multiversum der nicht lebendig ist, unabhängig davon als was dieser Punkt erscheint, WEIL DAS ERSCHEINUNGS-FELD DAS LEBEN IST. Selbst ein Punkt aus einem Kubik-Millimeter absolutem Vakuum ist lebendig – obwohl da scheinbar nichts lebendiges ist.
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  • Das „Substrat“ der Wirklichkeit bzw. des Lebens ist nicht materiell, sondern informell (Informationen).
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  • Das Leben simuliert „lebendige, getrennte und handlungsfähige Wesen„, was in Indien Maya genannt wird. In Wirklichkeit ist da nur das Leben, das alle diese „Wesen„, ihre Gedanken, Gefühle, Handlungen und die Umgebung projiziert bzw. spielt.
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  • Es existiert eine unüberwindliche Barriere, denn was „das Leben“ wirklich ist, kann nicht gewusst werden, weil derjenige, der das wissen will, ein vom „Leben“ projizierter Punkt ist. Man kann das Leben nur bewusst SEIN aber niemals „gedanklich wissen„.
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  • Das Universum ist nicht materiell, sondern informell oder mental. Wer sich das nur persönlich vorstellen kann, denkt sich eine „Person“ namens „Gott„, in dessen Gehirn das Universum als Vorstellung existiert – inklusive allem, was sich darin regt und nicht regt. Wenn man nun „Person“ und „Gott“ durch Bewusstsein/Gewahrsein ersetzt, dann hat man die Natur der Realität gedanklich-konzeptionell erfasst. Man kann sich das auch technisch denken: Ein Supercomputer simuliert das Universum inklusive allem Inventar und zeigt es an einem Bildschirm an. Das ersetzt natürlich nicht das fühlende Erkennen der Realität, kann aber als gedankliche Annäherung dienen, um überhaupt einmal eine Vorstellung zu bekommen, was das Universum eigentlich ist.