Ganz einfach: wenn innen keinerlei Bewegung ist, wenn der gesamte Kopf EINE EINHEIT, EINE LEERE IST, ohne jede Fluktuation und total entspannt, dann kann der innere Zustand mit Transzendenz gleichgesetzt werden.
Wenn da aber irgend eine mentale Bewegung ist, zB Kritik – egal, ob nach „innen“ oder „außen“ oder eine „gemachte Annahme“ – also übertünchte Ablehnung – dann ist da immer eine Regung und wo Regung, Anstrengung oder Vermeidung ist, da ist keine Transzendenz.
Letztlich kann man das von außen nur an den Äußerungen eines solchen Menschen erkennen. Wenn er sich zB überhaupt nicht um die Zustände „der Welt“ schert, weil er aufrund seiner ständigen Transzendenz gar nichts von ihnen weiß, wird er sie nicht erwähnen. Wenn er sich um sie schert, sich an ihnen reibt und sie daher auch erwähnt, ist er nicht in Transzendenz.
Der jeweilige Mensch selbst bemerkt Transzendenz wie folgt:
In Transzendenz – im Zustand jenseits des Verstandes – gibt es kein relatives Wissen um irgend etwas – in diesem Zustand herrscht pures Nicht-Wissen in absoluter Zeitlosigkeit. Da ist also kein geistiges Geplapper über aktuelle Ereignisse, kein inneres Benennen dessen, was gerade gewahrt wird („Baum“, „Hund“, „schöne Frau“, „wie das hier stinkt“…), kein Wiederkäuen vergangener Erlebnisse und Erinnerungen, keine hoffenden Gedanken, dass irgendwann etwas anders wird. Da ist NICHTS, kein mentaler Inhalt, keine Emotionen – gar nichts.
Mit anderen Worten: Transzendenz bedeutet vollkommene innere Bewegungslosigkeit – die Abwesenheit von innerem Kampf und Abwehr. Der Kopf wirkt wie eine vollkommene LEERE – oft sogar so, als ob gar kein Kopf da wäre. Im Zen wird das auch „blauer, wolkenloser Himmel“ genannt. Normale menschliche Wahrnehmung ist da – aber keinerlei mentaler und emotionaler Verstandesinhalt.
In Transzendenz ist der Fokus unverrückbar auf das Bewusstsein gerichtet und nicht mehr auf den Inhalt. Im menschlichen Normalzustand ist es genau umgekehrt. Natürlich gibt es Ablenkungen und für die Zeit der Ablenkung rückt die Tranzendenz temporär etwas in den Hintergrund. Wenn sie aber beständig ist, wenn sie zum Normalzustand geworden ist, und nicht mehr künstlich aufrecht erhalten werden muss – dann schiebt sie sich nach dem Abklingen der Ablenkung automatisch wieder in den Vordergrund.
Das bedeutet aber nicht, dass sie während der Ablenkung verloren ist – das ist nicht möglich. Es ist vielmehr so, dass die Transzendenz als ein alles durchdringendes Kontinuum erfahren wird, als alles enthaltende und alles durchdringende Stille – IN welcher der vordergründige Aufmerksamkeitsfokus bei Ablenkung kurzfristig vom Behälter/Stille auf den Inhalt wandert und wieder zurück. Die Stille bzw. der Behälter wird davon absolut nicht tangiert – es gibt also keine Erschütterung oder Irritation – denn der grundsätzliche Fokus liegt IMMER auf dem Behälter.
Man kann sich das vorstellen, wie beim schnellen Autofahren: Der anstrengungsfrei-konzentrative Fokus liegt immer vorne und etwas seitlich, um ständig die Straße und den Verkehr zu scannen. Erscheint eine Ablenkung im Sichtfeld, huschen die Augen kurz dahin und sofort wieder zurück – aber die innere Konzentration auf das Fahren bleibt ungebrochen – es kommt nur eine kurzfristige, nichtverbale Zusatzinformation dazu (zB „Hase am Straßenrand“ oder „Auto in Einmündung„), die aber nach dem Vorbeifahren wieder weg fällt.
Der Effekt, der von anhaltend erfahrener Stille ausgeht, kann als „absolut wohltuend“ und „bedingungslos zufrieden machend“ beschrieben werden. Wenn sich keine Regung einschleicht, dann ist da nur noch Stille, Frieden, Zufriedenheit, Friedlichkeit, Freude und wenn die feinen Vibrationen im energetischen Feld gewahrt werden, auch Glückseligkeit. Das ist hier der Normalzustand.
Man kann sich dem durch Übung annähern – aber man kann es nicht dauerhaft machen. Dazu braucht es die Hilfe von ganz tief innen – ich für meinen Teil nenne das Gnade.
Nachtrag: Transzendenz ist nur die Basis, für alles andere: Herz/Divinity und Bauch/Tao/Absolutes.